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0059 - Wir und das Goldene Pferd

0059 - Wir und das Goldene Pferd

Titel: 0059 - Wir und das Goldene Pferd
Autoren: Karl Theodor Horschelt
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In Brush erwachten die Instinkte des bewährten Kriegsteilnehmers. Er lud seine Familie eiligst wieder in den Wagen ein, setzte sich hinters Steuer, weil Elda die Lust zum Fahren vergangen war, und jagte in höchster Geschwindigkeit nach Andover.
    Zwanzig Minuten später kehrte er mit einem Kommando der Staatspolizei, das in einem zweiten Wagen folgte, zu dem Busch zurück, und die Polizisten machten eine grausige Entdeckung.
    Sie zerrten die Zweige des Busches auseinander und fanden einen gut gekleideten, schwarzhaarigen Mann mittleren Alters. Er lag mit dem Gesicht zur Erde und war, wie der Polizist Minuten später feststellte, vermutlich während der Nacht vom Samstag auf Sonntag durch einen wohlgezielten Messerstich ins Herz ermordet worden.
    Der Tote trug eine leere Brieftasche bei sich, außerdem einen auf den Namen Dr. med. Bud Farler, New York, 1259 34. Straße, ausgestellten Führerschein und Autopapiere für den Buick Nr. MD 4519-58, Farbe schwarz.
    Von dem Wagen selbst fehlte jede Spur.
    Nach Abschluss der ersten Ermittlungen fuhr Brush mit der Polizei wieder nach Andover zurück und unterschrieb das Protokoll. Anschließend machte sich die Familie auf die Heimfahrt. Die Lust zur Fortsetzung des Sonntagsausfluges war ihnen vergangen.
    Das Staatspolizei-Kommando Andover setzte sich sofort mit der Stadtpolizei New York in Verbindung. Diese stellte fest, dass Dr. Farler unverheiratet gewesen war. Die Sprechstundenhilfe des ermordeten Arztes wurde am Abend in einem Tanzlokal aufgespürt, aber die junge Frau konnte nur aussagen, dass ihr Chef am späten Abend des Samstag in seinem Buick nach Matamoras gefahren sei, um dort Verwandte zu besuchen.
    Auf die Frage, ob der Arzt eine größere Geldsumme bei sich gehabt habe, konnte sie nur antworten, darüber nichts zu wissen, sie nehme indessen nichts dergleichen an.
    Unter diesen Umständen schied also ein reiner Raubmord aus.
    Die Stadtpolizei stellte weiter fest, dass der Arzt zurückgezogen und solide gelebt hatte und im Kreise seiner Patienten sehr angesehen und beliebt gewesen war.
    ***
    Am Montagmorgen trieb ein alter Schäfer kurz vor Tagesanbruch südlich von Lafayette seine Herde auf die Weide. Er hörte das klägliche Blöken eines Jungtieres, ging dem Laut nach und spürte es in einer Sandgrube auf. Der Schäfer nahm das-Tier auf die Schulter und kletterte auf einem anderen Weg zur Rasenfläche hinauf. Auf halber Höhe des Abhanges fand er zu seinem Entsetzen im Gebüsch versteckt die Leiche einer gut gekleideten, dicken Frau von vielleicht sechzig Jahren.
    Der Schäfer hastete, zu Tode erschrocken, auf den Highway 206 zurück, hielt einen vorüber fahrenden Milchwagen an und bat den Mann am Steuer, sofort den Sheriff zu verständigen.
    »Er soll, so rasch es geht, hierher kommen«, trug er dem Fahrer auf. »Ich warte hier auf ihn.«
    Eine halbe Stunde später bereits erschien der Sheriff aus Lafayette mit einem Gehilfen. Er ließ sich von dem aufgeregten Schäfer den Fund schildern und ging mit ihm zur Sandgrube.
    Hier konnte er nur feststellen, dass die Frau an einem Messerstich, der genau das Herz getroffen hatte, gestorben war.
    Etwa zwanzig Meter von der Stelle entfernt, an der die Leiche gefunden worden war, entdeckte der Sheriff deutliche Spuren eines Kampfes. Die Tote hatte vermutlich ihr Leben heftig verteidigt. Man fand eine schwarze Lackledertasche, in der sich zwanzig Dollar in Geldscheinen und Münzen befanden, außerdem Autopapiere für einen in New York beheimateten roten Ford, ausgestellt für die berufslose Mary Epsom, 16 Main Street, Garfield.
    Der Sheriff hielt sich nicht für befugt, die Untersuchung des offenkundigen Mordfalles allein durchzuführen, und forderte die Unterstützung der Staatspolizei an.
    Auf diese Weise erfuhr die Dienststelle in Andover von dem zweiten Mord, der etwa zwanzig Stunden nach dem ersten geschehen war und mit diesem verdächtige Ähnlichkeit aufwies.
    Wieder wurde die New-Yorker City Police eingeschaltet, die ermittelte, dass Mary Epsom die wohlhabende Witwe eines Fischkonservenfabrikanten gewesen war. Nachbarn hatten Mary Epsom in ihrem roten Ford am Sonntagnachmittag gesehen, als sie in westlicher Richtung die Stadt verließ.
    ***
    Am Dienstagmorgen fuhr der Handlungsreisende Conally kurz nach Morgengrauen von Lafayette nach Straders und hielt etwa fünf Meilen vor Straders seinen Wagen an, weil er das Absinken des Luftdruckes im rechten Hinterreifen bemerkt zu haben glaubte.
    Er hörte plötzlich ganz
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