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Der Sternenkavalier

Titel: Der Sternenkavalier
Autoren: Gerhard Branstner
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wohl aber für einige Zeit außer Dienst gesetzten Herrn nach Hause zu tragen. Überdies trug er ihnen auf, die Prinzessin recht schön zu grüßen. „Und sagt ihr, es hat nicht sollen sein.“
    Darauf rückte As seinen Rucksack zurecht und machte sich auf die Socken. Als er reichlich erschöpft und in Schweiß gebadet an der Rakete anlangte, fand er seinen Meister darin vor, auf der Pritsche sitzend und das Kinn in die Hand gestützt.
    „Da bin ich doch richtig wieder daheim“, meinte As, setzte den Rucksack ab und streckte sich wohlig ächzend auf der anderen Pritsche aus. „Wenn ich auch beinahe König geworden wäre, irgendwas hätte mir doch gefehlt.“
    „Jetzt weiß ich es!“ rief da Eto Schik.
    „Was wißt Ihr?“ fragte As.
    „Was mir fehlt.“
    „Und was ist das?“
    „Du.“
    „Ich?“ fragte As verwundert. „Aber ich bin doch da.“
    Eto sah As verblüfft an. „Das ist merkwürdig“, sagte er, „da habe ich nun die ganze Zeit darüber nachgedacht, was mir fehlt. Und jetzt, wo ich endlich daraufgekommen bin, daß du das bist, fehlst du gar nicht. Wirklich merkwürdig.“
    As fand das auch irgendwie merkwürdig. Da er aber zu müde war, um des genaueren darüber nachzudenken, kraulte er sich nur hinterm Ohr, schloß die Augen und tat einen tiefen Schlaf; und auch sein Meister folgte endlich dem guten Beispiel und gab der Pritsche der Länge lang die Ehre.

Das Schiff der lustigen Leute
      Die Sonne schien fast senkrecht durch die offene Dachluke, doch Eto und As lagen noch immer in tiefem Schlaf. Der am Fußende von Etos Pritsche stehende Küchenautomat läutete bereits das zweite Mal zum Frühstück. Um der Ermahnung auszuweichen, schob sich Eto, noch immer nicht ganz wach, auf seiner Pritsche nach oben und stieß mit dem Kopf gegen das Steuerpult, das die Stirnseite der Kabine einnahm. Endlich öffnete Eto die Augen, setzte sich hoch und blickte zu As hinüber. Doch der tat nicht dergleichen.

    „Frühstück!“ rief Eto, stand auf und stolperte über den zwischen den Pritschen stehenden Rucksack.
    Der Automat fing zu rasseln an, wovon nun auch As wach wurde. Als er den zwischen den Pritschen herumhüpfenden und sich das Schienbein reibenden Eto erblickte, sprang er auf und stolperte seinerseits über den Rucksack. Nun hüpften beide herum, was in dem schmalen Gang seine Schwierigkeiten hatte. As gab es denn auch bald auf, brachte Rucksack samt Automaten ins Kabuff, das sich dem Steuerpult gegenüber befand, und machte sich dann über das Frühstück her. Eto war indessen durch die am Fußende von Naps Pritsche befindliche Tür ins Freie geklettert, um sich dort die Füße des weiteren zu vertreten.
    „Was gibt es?“ rief Eto.
    „Spiegelei mit Röstbrot“, antwortete As.
    „Mag ich nicht“, rief Eto, winkelte die Arme an und drehte einige Runden um die Rakete. Dann steckte er den Kopf durch die Tür der Kabine und erklärte: „Der Küchenautomat muß neu programmiert werden, er macht genau das Gegenteil von dem, was ich mag.“
    „Wenn Ihr das Gegenteil wollt“, meinte As, „dann eßt doch Röstbrot mit Spiegelei.“
    „Na schön“, sagte Eto, „etwas muß man ja essen.“
    Er nahm sich den zweiten Teller, stocherte darauf herum und stellte ihn nach einigen Bissen zurück.
    „Schmeckt eins wie’s andere. Vermutlich stimmt da was mit der Ästhetik nicht. Wenn es ästhetisch wäre, müßte es auch schmecken.“
    As machte sich, statt dazu etwas zu sagen, über die von seinem Meister verschmähte Speise her und vertilgte sie mit gutem Appetit. Danach wischte er sich den Mund mit der Hand ab, fuhr sich über den Kopf, um die Hand an seinem Haar abzuwischen, und war mit der Welt zufrieden.
    „Fahren wir jetzt ab?“ fragte er.
    „Hier haben wir nichts weiter verloren“, erklärte der Großmeister.
    „Und den Stern“, meinte As, „den nehmen wir wieder mit.“
    Eto nickte. „Wir werden schon ein Plätzchen für ihn finden, in einer anderen Gegend. Für diese ist er zu schade.“
    Also hängten sie den Stern wieder an einen Gravitationsfaden und setzten, nachdem As Tür und Dachluke geschlossen hatte, ihre Reise fort. Als sie die von ihnen heimgesuchte Stadt überflogen, lag sie wie ausgestorben da. Die Gelehrten tagten wohl noch immer in der Akademie und wurden von ihrem König mit dem Zepter traktiert, und auch die Ketzer hielten sich weiter in der Kirche versteckt. 

    „Die Kirche!“ rief da As. „Wir haben vergessen, das semipermeable Feld einzuziehen!“
    „Das
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