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Der sterbende Stern

Der sterbende Stern

Titel: Der sterbende Stern
Autoren: Leigh Brackett
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Augenblick später konnte Stark hören, wie die Wanderer rufend und schreiend die Ruinen durchstöberten.
    Dann geschah einige Zeit nichts, und Yarrod murmelte mit seinem Schwarm einen Gesang, der Stark beinahe eingeschläfert hätte. Der Gesang schwächte sich zu einem Summen ab, und dann hörte Stark Stimmen und Geräusche, die sich draußen näherten.
    Yarrod war deutlich zu hören. »Ihr habt ihn nicht gefunden?«
    Gelmar antwortete: »Keine Spur von ihm.«
    »Dann haben ihn die Kinder bestimmt schon unter sich aufgeteilt.«
    »Sicher. Wenn du ihn aber trotzdem sehen solltest … der Mann ist ein Verbrecher und gefährlich. Er hat Hand an mich gelegt, und da er ein Fremder ist, wird er vielleicht auch deinem Gewand keine Achtung erweisen.«
    »Ich fürchte nichts, mein Sohn«, sagte Yarrod ein wenig übertrieben. »Wir haben nur die Erfüllung im Sinn.«
    »Sehr wahr«, sagte Gelmar. »Gute Nacht.«
    »Gute Nacht. Und nimm bitte deine ausgelassene Gruppe mit. Jede Störung meines Schwarms zögert die Erfüllung hinaus.«
    Gelmar gab eine kurze Antwort, und dann hörte man, wie sich Menschen entfernten.
    Stark mußte lange warten, bis Yarrod den Spalt freilegte. »Leise sprechen«, warnte er. »Ich denke, Gelmar hat Aufpasser zurückgelassen. Ich habe das Mädchen vorhin nicht mehr gesehen.«
    Stark streckte sich. Der Schwarm hatte sich wieder aufgelöst, und Breca hatte wie vorhin ihren Wachtposten bezogen.
    »Und jetzt«, sagte Yarrod, »müssen wir eine Entscheidung treffen.«
    Sie blickten Stark an.
    »Glaubst du, daß er der Dunkle Mann ist?« Der große Mann mit den streitsüchtigen Augen hatte die Frage gestellt.
    »Es ist möglich. Gelmar schien sich sicher.«
    »Aber angenommen, er ist nicht der Dunkle Mann. Wenn wir nach Irnan zurückkehren und das dort herausfinden, haben wir viel Zeit und Mühe vergeudet.« Die Worte wurden mit einem beifälligen Murmeln bedacht.
    »Das ist denkbar, Halk. Was schlägst du vor?«
    »Daß wir ihn auf eigene Faust nach Irnan gehen lassen. Wenn er wirklich der Dunkle Mann ist, wird er es schaffen.«
    »Ich möchte eigentlich gar nicht nach Irnan«, sagte Stark. »Ashton ist nicht dort.«
    »Das wissen wir«, sagte Yarrod. »Wo ist er?«
    »In der Zitadelle der Schutzherren, im Herzen der Welt, wo das auch sein mag.«
    »Auf jeden Fall im Norden«, sagte Yarrod. »Und du mußt auf jeden Fall nach Irnan.«
    »Wieso?«
    »Damit Gerrith, die Tochter der Gerrith, sagen kann, ob du wirklich der Dunkle Mann der Prophezeiung bist.«
    »Gerrith hatte also eine Tochter?«
    »Wenn es nur irgend geht, haben alle weisen Frauen Töchter, damit die wertvollen Erbanlagen nicht verlorengehen. Stark, wir müssen Sicherheit haben, sonst können wir dir nicht folgen. Und ohne uns und unsere Hilfe wird es dir schwerfallen, das zu tun, weshalb du hergekommen bist.«
    »Es wird ihm auf jeden Fall schwer werden«, sagte Halk. »Aber es ist besser, wenn er mit uns zusammenarbeitet.« Er grinste Stark an. »Du kannst jetzt Skaith nicht verlassen, nicht über den Raumhafen. Und einen anderen Weg gibt es nicht.«
    »Das weiß ich. Und da ich nicht fort möchte, macht es keinen Unterschied.« Stark wandte sich an Yarrod. »Vielleicht kann ich das anstehende Problem lösen. Sicher seid ihr nicht hergekommen, um mich zu retten. Ihr müßt also einen anderen Grund haben. Welchen?«
    Yarrrod knurrte: »Wir aus Irnan dürfen nur noch mit einer besonderen Erlaubnis der Stabträger reisen, und diesen Ausflug hätten sie uns sicher nicht genehmigt. Deshalb bewegen wir uns in dieser albernen Verkleidung, um Skeg erreichen zu können. Wir wollen herausfinden, was die Galaktische Union mit uns vorhat. Das haben sie dir auf Pax nicht gesagt, sonst aber alles.«
    »Doch, man hat es mir gesagt.«
    Die ganze Gruppe trat einen Schritt näher.
    »Was will man unternehmen? Wird man jemand herschicken?«
    »Man hat jemand hergeschickt«, sagte Stark. »Mich.«
    Die Gruppe schwieg verblüfft. Dann fragte Halk: »In offizieller Mission?« Der Spott war nicht zu überhören.
    »Nein. Man hat von offizieller Seite versucht, das Konsulat wieder zu eröffnen, und das ist nicht gelungen.«
    »Da hat man dich geschickt. Wem unterstehst du?«
    Stark grinste. »Niemandem. Von Beruf bin ich Söldner. Da ich so oder so kommen wollte, bat mich der Minister, festzustellen, wie die Dinge hier stehen, und ihm zu berichten, wenn ich überleben sollte. Er befiehlt mir nichts und übernimmt auch keine Verantwortung für mich.«
    »Mehr
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