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Der sterbende Stern

Der sterbende Stern

Titel: Der sterbende Stern
Autoren: Leigh Brackett
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danach war einiges zu lernen gewesen. Er war froh, abreisen und die Sache in die Hand nehmen zu können.
     
    Die Weltstadt versank hinter ihm, und er atmete freier. Dann nahm ihn der komplizierte, riesige Raumhafen auf. Er wurde aussortiert und eingewiesen und fand sich schließlich im Bauch eines sauberen, kleinen Frachtschiffs wieder, das in seinem Ziel ein Drittel des Weges näherbringen sollte. Danach mußte er noch dreimal umsteigen, bis er sich endlich auf einem wackligen Trampschiff befand, das Skaith anlaufen wollte. Er ließ die Fahrt über sich ergehen und vertiefte sich weiter in Skaith und ihre Eigenheiten, eine Beschäftigung, mit der er auf Pax begonnen hatte. Die Mitreisenden mochten ihn nicht. Der Mann, der mit ihm die Kabine teilte, beschwerte sich, daß Stark im Schlaf wie ein Tier stöhne, und seine fahlen Augen gefielen den anderen nicht.
    Klappernd und knirschend erreichte das Fahrzeug endlich sein Ziel. Seit Ashtons Verschwinden waren vier Monate Galaktischer Zeit vergangen.
    Stark vernichtete die Bänder mit den Angaben über Skaith und packte seine wenigen Sachen. Das windige Frachtschiff landete auf dem windigen Raumhafen von Skeg, dem einzigen des Planeten und entließ seine Passagiere.
    Stark war als erster von Bord.
    Seine Papiere nannten den richtigen Namen, der hier nichts bedeutete, gaben aber nicht an, daß er von Pax kam. In ihnen stand, daß er ein Erdmensch war, was ungefähr stimmte, und ein Raritätenhändler, was nicht stimmte. In der Abfertigungshütte nahmen ihm ein paar mürrische Männer die Betäubungswaffe ab, mit der man sich nur verteidigen konnte, und durchsuchten ihn und das dürftige Gepäck nach weiteren Waffen. Dann hielt man ihm in schlechter Universalsprache einen Vortrag über die Vorschriften, die das Leben in Skeg regelten, und entließ ihn mit dem Hinweis, daß alle Straßen, die aus Skeg führten, die zum Raumhafen ausgenommen, für Fremde gesperrt seien. Er dürfe unter keinen Umständen die Stadt verlassen.
    Er legte die fünfzehn Kilometer in einem rumpelnden Karren zurück, kam an Plantagen tropischer Früchte, an überschwemmten Feldern, auf denen irgendein Getreide üppig wuchs, an Urwaldstücken vorbei. Langsam wurde der Erdgeruch von einem salzigen Dunst überlagert, der Stark nicht recht gefallen wollte.
    Als der Karren die Anhöhe eines bewaldeten Hügelzugs erreichte, sah er, daß ihm der Anblick des Meeres ebensowenig gefiel. Skaith hatte keinen Mond, und es gab also keine Gezeiten, die das Meer bewegt hätten, und seine Oberfläche hatte einen milchigen, grünen Schimmer. Die rötliche, alte Sonne von Skaith ging dunkelrot unter und ließ das Meer ungesund aufglänzen. Das Meer war anscheinend der rechte Aufenthaltsort für die Geschöpfe, die dem Vernehmen nach in ihm hausen sollten.
    Skeg lag neben einer Flußmündung am Meer. Der Fluß war ein altersschwaches Rinnsal. Auf flachen Felsen erhoben sich die Ruinen einer Befestigungsanlage, die einst einen Hafen bewacht hatte. Die Stadt selbst wirkte jedoch lebendig im Schein der Lampen und Fackeln, die nach Sonnenuntergang entzündet wurden.
    Dann erblickte Stark die erste der Drei Damen, großartiger Sternhaufen, die den Nachthimmel von Skaith schmückten und es nie richtig dunkel werden ließen. Er sah die Dame finster an, bewunderte ihre Schönheit und wußte gleichzeitig, daß sie und ihre Schwestern ihm die Arbeit recht erschweren konnten.
    Der Karren rumpelte schließlich in die Stadt. Skeg war ein einziger großer Markt, auf dem fast alles zu kaufen oder zu verkaufen war, und auf den Straßen wimmelte es. Läden und Buden waren hell erleuchtet. Straßenhändler riefen ihre Waren aus. Leute aus dem fruchtbaren Gebiet, ledergewandete, große Krieger aus den Stadtstaaten wie auch die kleinen, geschmeidigen Menschen der Tropen mischten sich mit den Fremden, die ihre wertvollen Mitbringsel gegen Arzneimittel oder Kunstgegenstände tauschten, die aus den gewaltigen Ruinen von Skaith stammten.
    Da waren natürlich auch die Wanderer, und zwar überall. Ein Mischmasch aller Rassen, auf alle nur erdenklichen Arten gekleidet oder unbekleidet. Sie liefen herum, lagen herum, taten, was ihnen gerade einfiel. Die sorglos wandernden Kinder der Schutzherren, die weder säten noch ernteten und sich vom Wind treiben ließen. Stark bemerkte einige Fremde unter ihnen, Herumtreiber, die es sich im warmen Dämmerlicht eines Planeten wohl sein ließen, auf dem alles erlaubt war und auf dem alles umsonst war, wenn
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