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Der sterbende Stern

Der sterbende Stern

Titel: Der sterbende Stern
Autoren: Leigh Brackett
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gebracht.
    Die Nordhunde bellten dumpf.
    Im Fels zeigte sich eine Öffnung. Sie rannten hinein. Die Höhle war groß und trocken und windgeschützt. Sie roch nach Hundezwinger, und in großen Trögen wartete das Futter. Im Hintergrund war eine schwere Gittertür mit massiven Riegeln an der Innenseite.
    Stark ging zur Tür. Er spürte, wie verwirrt und zornig die Hunde waren.
    Man hat versucht, euch zu töten. Warum habt ihr ihnen keine Angst geschickt?
    Gerd knurrte und heulte. Er war als erster getroffen worden. Ein Pfeil hatte ihm eine schmerzhafte Fleischwunde beigebracht. Denen haben wir nie Angst gemacht. Jetzt werden wir es tun.
    Stark faßte an den Gitterstäben vorbei nach den Riegeln und schob sie zurück.
    Befinden sich in der Zitadelle Menschenwesen?
    Gerd antwortete gereizt: Bei den Stabträgern.
    Wenn sie sich bei den Stabträgern oder Schutzherren aufhielten, ging das Gerd nichts an.
    Aber sind Menschenwesen da? Könnt ihr ihre Geister anrühren?
    Menschen, ein Geist. Berühren.
    Ein Geist, ein Mensch.
    Gerrith?
    Halk?
    Ashton?
    Stark öffnete die Tür. Kommt und tötet für N’Chaka.
    Sie kamen.
    Vor ihm lag ein großer Saal mit Vorratsräumen rechts und links, und dann kam eine roh behauene Treppe, die in die Dunkelheit hinaufführte. Stark erstieg sie so rasch wie möglich, viel schneller, als es klug gewesen wäre. Er hatte das Messer in der Hand. Die Leute der Zitadelle waren überrascht, entsetzt, nicht auf der Hut, und er wollte den Vorteil ausnutzen. Oben stieß er auf eine massive Eisentür, die geschlossen werden konnte, sollte jemand lebend den Zwinger der Nordhunde verlassen, und auf eine Maschinerie, mit der ein Teil der Treppe abzusenken war. Dahinter war eine Kammer voller uraltem Gerümpel, Dinge, die schließlich in die heißen Quellen versenkt werden würden. Ein vergitterter Schlitz ließ Tageslicht herein.
    Aus diesem Raum führte eine breitere Treppe weiter und mündete in eine lange, niedrige Halle, die von einigen Lampen erhellt wurde. Sie war mit Holzregalen vollgestellt, in denen sich endlos Rollen aus Pergament und anderem Material stapelten.
    Die Berichte, vermutete Stark, die von Generationen von Stabträgern verfaßt worden waren und die Rechenschaft über ihre Tätigkeit in der Welt ablegten.
    Man konnte ihnen ansehen, daß sie gut brennen würden, ebenso die riesigen Balken, die die Decke trugen.
    Am anderen Ende der Halle befand sich eine Treppe. Er hatte die Hälfte des Weges zu ihr zurückgelegt, als ein Trupp Männer heruntergepoltert kam. Sie waren wohl losgeschickt worden, um die Eisentür zu schließen.
    Sie blieben wie angewurzelt stehen, als sie die Nordhunde erblickten. Die Hunde betraten nie die Zitadelle. Es war unvorstellbar, daß so etwas geschehen würde. Und doch war es geschehen.
    Ihre Gesichter mit den hellen Augen blieben ausdruckslos, als die Nordhunde Angst schickten.
    Töten, sagte Stark, und das Rudel tötete. Es war sehr zornig und rasch wie der Wind. Als sie fertig waren, nahm er ein Schwert, ließ aber Gürtel und Scheide liegen.
    Er lief die Treppe hinauf.
    Gerd sprach in seinem Geist. N’Chaka, Stabträger.
    Er sah weiß in seinem Geist und wußte, daß Gerd die Schutzherren meinte. Die Hunde machten keinen Unterschied zwischen ihnen und den Stabträgern.
    Stabträger sagen, wir sollen dich töten.
    Das hatte er erwartet. Die Hunde waren den Stabträgern treu ergeben. Wie stark war seine Macht über sie? Wenn die Stabträger stärker waren, würde er hier wie die helläugigen Männer enden.
    Er blickte Gerd in die höllischen Augen.
    Ihr könnt N’Chaka nicht töten.
    Gerd starrte ihn unverwandt an. Die Lefzen hoben sich und entblößten die scharfen Zähne. Sie waren noch blutverschmiert. Das Rudel heulte leise und scharrte mit den Pfoten über den Boden.
    Wem gehorcht ihr? fragte Stark.
    Wir gehorchen dem Stärksten. Flay gehorchte aber den Stabträgern …
    Ich bin nicht Flay. Ich bin N’Chaka. Soll ich euch töten wie ich Flay getötet habe?
    Er hätte es getan. Die Schwertspitze zielte genau auf Gerds Kehle, und er war so aufs Blutvergießen aus wie sie.
    Gerd wußte das. Der feurige Blick glitt zur Seite. Der Kopf senkte sich. Das Rudel wurde still.
    Schickt Angst, sagte Stark. Vertreibt alle bis auf die Stabträger und das Menschenwesen. Vertreibt die Diener, die euch töten. Dann werden wir mit den Stabträgern sprechen.
    Nicht töten?
    Nicht die Stabträger, nicht das Menschenwesen. Sprechen.
    Stark packte jedoch sein Schwert.
    Die
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