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Der Spiegel von Feuer und Eis

Der Spiegel von Feuer und Eis

Titel: Der Spiegel von Feuer und Eis
Autoren: Morrin Alex
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allmählich besser verstanden – was daran liegen mochte, dass Fürst Aisrean, im Gegensatz zu seiner Gemahlin, nichts zu erzwingen versuchte. Er hatte die Hand ausgestreckt und wartete, dass der Wolf aus den Wäldern von selbst zu ihm kam.
    Cassim reckte sich genüsslich auf ihrem Felsen in der Sonne. An ihren Pfoten zeigten sich ein paar beeindruckende Krallen und verschwanden wieder. Sie musste noch immer lächeln, wenn sie an Morgwens erstauntes Gesicht dachte, als er sah, was der Zauber, mit dem die Eiskönigin die Firnwölfe geschaffen hatte, aus ihr gemacht hatte. Ihr Fell zeigte alle Schattierungen von Rot, Orange und Gelb, die man auch im Feuer beobachten konnte. Zudem hatte es eine leichte Tupfenzeichnung, und über die ganze Länge ihres Rückens und ihres geschmeidigen Raubkatzenschwanzes zog sich ein Flammenkamm, der in einer Feuerquaste an der Schwanzspitze endete.
    Als der Lord des Feuers sie zum ersten Mal in dieser Gestalt gesehen hatte, war er in Gelächter ausgebrochen und hatte seinem verdutzten Sohn mit der Bemerkung »Du machst das gut mit dem Gleichgewicht« auf die Schulter geklopft.
    Morgwens Macht hatte aus ihr keinen Firnwolf gemacht, sondern eine Flammenkatze. Ein Wesen, das in einer Welt aus Eis und Schnee nicht hatte überleben können.
    Sie hob den Kopf, als das Patschen mächtiger Pfoten auf dem tauwassernassen Boden hinter ihr erklang. Mit einem Satz war der riesige weiße Wolf mit dem schwarzen Aalstrich auf ihren Felsen gesprungen und legte sich zu ihr. Cassims Flammenkamm zischte, als er sein eisiges Fell berührte.
    ›Wir werden im großen Saal erwartet. Sie wollen endgültig darüber entscheiden, was mit dem Faun-Zauberer und Lyarian geschehen
soll‹, teilte er ihr mit. Seine Stimme direkt in ihrem Geist zu hören, war noch immer ungewohnt. Er senkte die Schnauze in den Flaum hinter ihrem Ohr und schnaufte über die empfindsame Stelle.
    ›Sollten wir dann nicht gehen?‹
    ›Nein. – Lass sie ruhig warten.‹ Er bettete den Kopf auf ihre Schulter, schloss die Augen.
    Cassim lachte leise und schmiegte sich schnurrend enger an ihn.

Verlagsgruppe Random House
     
     
    1. Auflage
    Originalausgabe Juni 2009
    Gesetzt nach den Regeln der Rechtschreibreform
    © 2009 cbt/cbj Verlag, München
    in der Verlagsgruppe Random House GmbH
    Alle Rechte vorbehalten
    Lektorat: Katja Theiß
    st · Herstellung: ReD
    ISBN: 978-3-641-03130-5
     
    www.cbj-verlag.de
    www.randomhouse.de
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