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Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition)

Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition)

Titel: Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition)
Autoren: Karl Heinz Wesemann
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mit dem Kiesel.“, scherzte sie.
Sie wuchteten den Stein zur Seite, den Ellie so verzweifelt versucht hatte zu bewegen und dann
lächelte sie wieder und in ihren Augen sah Gerd ein Funkeln was ihm sagte, dass er etwas ganz spezielles nicht sah.
Etwas, was sie vermutlich wirklich weiter bringen würde. Viel weiter.
    Sicher deponiert sah der Granitquader gar nicht mehr so schwer aus. So, als würde er nicht dafür sorgen dass beide ihre Arme am nächsten Tag deutlich spüren würden.
Elvira schenkte sich das Aufnehmen des Fundes in den Katalog. Nummerierte ihn weder, noch kennzeichnete sie ihn.
Aufgeregt wandte sie sich einem aus dem Boden ragenden Etwas zu und hockte sich davor; schaute es an, analysierte es mit den Augen. Fast zärtlich wanderte ihr Blick darüber, verträumt und in einer eigenen Form nahezu sinnlich.
Sie schien genau zu wissen was da aus dem Boden ragte, während Gerd trotz der Leuchten im Dunkeln tappte.
Er war zwar nicht derjenige, der Archäologie in Bamberg studiert hatte. Er war auch nicht derjenige, der promoviert hatte und sich „Doktor Elvira“ nennen durfte, aber er war ein ebenso erfahrener Gräber wie seine Kollegin. Realistisch betrachtet waren sie wohl schon eher Freunde denn Kollegen.
Aber zum Henker: Er wusste nicht was ihm dieses metallene, faserige Ding was aus dem Boden ragte sagen sollte.
 
    „Schlauer bin ich jetzt auch nicht, Elli. Auch wenn wir es nun schön ausleuchten und anstarren.“
„Warte einen Moment, dann weißt du es auch, G“
Elli sprach seinen Namen immer als Abkürzung aus. Dschie, wie im Englischen.
Ihm war auch immer noch nicht klar, wie sie das Teil im Boden zwischen den Trümmern sehen konnte, während sie Gefahr lief, dass ihr der Granitblock den sie so übereifrig anfing umher zu wuchten, die eine oder andere Gliedmaße zerquetscht, aber sei es drum. Seine Neugier war schon geweckt, seit sie dieses Glitzern in den Augen hatte als sie ihn fragte ob er es sehen könne.
„Schau her!“, lockte sie ihn, genauer hin zu sehen. „Hier, erkennst du diesen Schwung?“
Und tatsächlich erkannte Gerd nun einen gebogenen Stahlrest, der völlig unscheinbar aus dem lehmigen Untergrund lugte. Durch Feuchte und Luft zersetzt, blättrig und rot verfärbt ragte er aus dem Boden als wäre er nichts Besonderes.
Seinerzeit, als er den Weg ins Erdreich fand, mag das auch so gewesen sein, aber nun? Wer wusste, was er mittlerweile an Wert darstellte?
Dr. Elvira von Rensdorf schien es zu wissen!
     

Zwei
     
    Es war für Gerd kaum wirklich zu erkennen, was Ellie da so sicher identifiziert hatte. Außer dass es wohl aus Stahl oder Eisen sein musste, oder besser „gewesen sein“ musste.
Sie jedoch suchte aufgeregt in ihrer Tasche und zog ihren Pinsel hervor, den sie in solchen Fällen zum Freilegen benutzte.
Kurze Striche reinigten das Metall ein wenig. Ein Pusten hier, ein Wischen dort und der geschwungene Metallbogen wurde größer.
„Nun lass es schon raus. Was ist es?“ kam es Gerd über die Lippen.
„Ein Griff.“
„Ein Griff? Nur ein Griff? Geht’s noch, Ellie? Ich reiß‘ mir fast die Arme aus, damit du nicht verletzt wirst und das wegen eines Griffes? Ich glaube es…“
„Pscht!“, unterbrach Ellie seinen energischen Redeschwall. „Das ist nicht nur einfach ein Griff, G.
Wenn du genauer hinschaust wirst du feststellen, dass es ein blumenverzierter und gefalteter Griff ist. Einer, der an einer Tür befestigt ist und uns in die Tiefe führen wird. Einer, der untypischerweise ein süddeutsches Muster aufweist und hier an sich völlig fehl am Platz ist. Einer der vermutlich aus dem ausgehenden 14 Jahrhundert stammt; also aus einer Zeit kurz vor der Aufgabe des Klosters.
Also sag nicht ‚einfach nur ein Griff‘ dazu! Grrrrrr. Ok, das mit der Datierung ist nur grob geschätzt, aber der Rest wird stimmen!“, und Gerd glaubte ihr einfach.
Wenn sie so sicher klang war es immer bisher korrekt gewesen, was sie an ‚Fakten aus dem Ärmel schüttelte‘ wie sie sagt.
„Bin ja schon ruhig. Also ein besonderer Griff. Gut. Und die Tür dahinter ist im Boden?“
„Ja. Genau das. Wir werden sie schon bald freigelegt haben“, meinte Elli schon erheblich gelassener und sollte schon in wenig mehr als einen Arbeitstag recht behalten haben.
    Etwa einen mal eineinhalb Meter groß im Rechteck lag sie da. Zwischen den Steinplatten eingefügt, mit eisernen, durch die Zeit rotgefärbten Beschlägen. Blättrige Auswürfe aus Rost zierten das Metall hier und da. Das Holz war
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