Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Seelenjaeger

Der Seelenjaeger

Titel: Der Seelenjaeger
Autoren: Michael J. Unge
Vom Netzwerk:
schon ganz durchgeweicht war, da ich ihn die ganze Zeit in den Händen gehalten hatte.
    „Was ist das denn für ein Turm, von dem er dort schreibt?“
    Ich sagte nichts, versuchte noch immer mein Inneres zu beruhigen und auf einen gewissen Vernunftlevel zurückzubekommen. Stattdessen nahm ich das Bild und hielt es ihr vor die Nase.
    „Düster“, kommentierte sie, „aber, wie man es von deiner besseren Hälfte gewohnt ist, superschön gezeichnet. Und was will er in dem Freizeitpark?“
    Ich riss die Augen auf. „Was?“, entfuhr es mir. „Was denn für ein Freizeitpark?“ Dann traf mich die Erkenntnis, wie ein Schlag in die Magengrube.
Ich dämlicher Dämlack!
Natürlich! Das war der Turm im Piratenküsten-Freizeitpark!
    „Dass ich da nicht früher drauf gekommen bin!“, motzte ich enttäuscht und gleichermaßen erfreut. Ich rollte mich zu Lara herüber, schlang meine Arme um sie und drückte ihr einen dicken Freudenkuss auf den Mund.
    „Man lass das. Ist ja widerlich“, rief sie aus und lachte.
    „Mensch Lara, ich liebe dich. Ich bin doch selbst nicht drauf gekommen, woher ich diesen Turm kenne. Jetzt weiß ich wenigsten, wohin Zad wollte.“
    Sie rubbelte sich gerade noch gespielt angeekelt den Kuss von ihren Lippen und grinste mich breit an. „Immer stets zu Ihren Diensten, Monsieur.“
    „Dann nichts wie los!“, rief ich, sprang vom Sofa und zog sie kurzerhand ebenfalls in die Höhe.
    „Aber …“, setzte sie an, wurde doch sogleich von mir unterbrochen. „Nix aber. Komm, wir fahren da jetzt sofort hin!“
    Lara hielt mich an den Schultern gefasst und drehte mich zu sich. „Hey“, sagte sie sanft, „da kommen wir doch jetzt gar nicht rein. Es ist mitten in der Nacht, wie stellst du dir das vor?“
    „Ich … ich weiß auch nicht“, gab ich stockend zu, „aber ich muss dort hin. Das ist der einzige Anhaltspunkt, den ich von Zads Verschwinden habe und …“, ich ließ den Satz unvollendet, da mir bewusst wurde, dass meine beste Freundin eigentlich recht hatte.
    „Na siehst du. Willst du dort etwa hinfahren und über den Zaun klettern, oder was?“
    Sie sah das Leuchten in meinen Augen und wehrte direkt mit den Händen ab. „Ohhhh nein, das … das war ein Scherz.“
    „Du bist die Beste!“, jubilierte ich und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. Dann zog ich sie hinter mir her Richtung Wohnungstür. „Na los doch, komm!“
    Sie schüttelte überrascht den Kopf, dann durchlief sie ein Ruck und sie flog förmlich hinter mir her. „Du bist echt irre, weißt du das?“
    Ich nickte. „Ja, das ist nichts Neues. Und du hilfst einem armen Irren jetzt dabei nachts in einen Freizeitpark einzubrechen!“, rief ich freudig aus. „Warte kurz, ich muss noch etwas holen, dann kann es losgehen.“
    Total verdattert stand sie im Türrahmen der offenstehenden Wohnung und wartete, während ich ins Schlafzimmer rannte. Als ich zurückkam, hielt ich meinen ‚Schatz' freudig in die Höhe.
    Lara riss erstaunt die Augen auf. „Da … da … das Ding gibt es ja wirklich!“, rief sie überrascht und ein wenig erschrocken aus.
    Ich nickte. „So ist es meine Liebe. Das einzige Geheimnis, welches zwischen uns bestand ist somit gelüftet. Und jetzt komm.“
    Wieder ergriff ich ihre Hand und zog eine völlig perplexe Lara hinter mir durchs Treppenhaus. Während unseres rasanten Laufs die Treppen hinunter stammelte sie immer wieder ‚es gibt das Ding wirklich. Ich fasse es nicht! Es gibt es wirklich!'
    Laras Auto stand direkt vor der Tür und so sprangen wir hinein und düsten die fünfundvierzig Minuten zum Freizeitpark.
    Nur spärlich wurde die Umgebung des Parks, wie der Park selbst von vereinzelten Straßenlaternen beleuchtet. Als wir vor dem Zaun standen und nach einer Stelle suchten, an der wir das Areal betreten konnten, sah ich, dass sich der düstere Turm am Ende des Parks gegen den sternenklaren Nachthimmel abhob. Ein Frösteln durchfuhr meinen Körper, so unheimlich wirkte der Bau aus schwarzem Stein.
    „Komm, wir folgen dem Zaun in Richtung der Klippen, vielleicht finden wir auf dem Weg dorthin eine Möglichkeit in den Park zu kommen“, sagte Lara und war bereits im Halbdunkel verschwunden.
    Schnell wandte ich mich um und folgte ihr. Als wir zehn Minuten später an den Klippen angekommen waren, hatten wir nicht das kleinste Schlupfloch in dem Draht finden können. Auf halber Strecke gab es eine Toreinfahrt, aber diese war mit diversen Schlössern verriegelt. Zu unserer Enttäuschung ging der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher