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Der Seelenjaeger

Der Seelenjaeger

Titel: Der Seelenjaeger
Autoren: Michael J. Unge
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Ich lächelte freudig und schnappte mir seine Hand.
    „Nicht traurig sein meine Blume“, tröstete Tefan und schlang den Arm um Lara. Wir gingen gemütlich zurück zu Herrn Weide, der bereits von Knox über die Ereignisse in Kenntnis gesetzt wurde. Dem kleinen Kerl blubberten die Worte nur so aus dem Mund. Um seinen Worten noch mehr Ausdruck zu verleihen, gestikulierte er wild mit den Armen, sodass ich den Eindruck gewann, er würde gleich aussehen, wie ein blauer Knoten. Herr Weide rollte derweil entnervt mit den Augen.
    „Danke“, brummte er, als wir eintrafen.
    „War doch ein Klacks“, kommentierte Tefan in alter Manier. „Der kommt so schnell nicht wieder!“, fügte er stolz hinzu.
    „Wer? Ach so! Ich meinte eigentlich, danke, dass ihr mich nicht länger mit diesem Krix und seiner Redefolter alleine lasst.“
    Ich prustete los. Zads Körper neben mir zitterte belustigt, während er krampfhaft versuchte, den Lachanfall zu unterdrücken. Es gelang ihm nicht.
    „Sehr witzig“, murrte Knox und löste damit noch weiteres Gelächter aus.
    „Schön, dass ihr die Mission erfolgreich abgeschlossen habt“, gab der Baum mit tiefer Stimme von sich. „Das war wirklich eine super Idee …“, setzte er an, während seine Stimmlage bei jedem Wort eine Oktave anstieg. „… mit dem Rammbock“, wurde der Satz von einer weiblichen Stimme vollendet. Diese kam nicht mehr von dem Baum, sondern fand ihren Ursprung hinter uns. Ich wandte mich verwundert um und sog scharf die Luft ein.
    „Oma!“, schrie ich und rannte mit wild rudernden Armen auf sie zu.
    „Benjamin!“, freute sie sich. „Ich bin nur …“, setzte sie an, als ich mich ihr entgegen warf.
    Der Versuch meine Großmutter zu umarmen, endete damit, dass ich durch ihren Körper hindurchglitt und mit dem Gesicht im Rasen landete. Während ich Halme und Erde spuckte, vollendete sie den Satz: „… eine Projektion.“
    „Toll danke. Diese Information zwei Sekunden früher wäre hilfreich gewesen“, motzte ich, rappelte mich auf und klopfte die Hose sauber. Am Baum stieg die Heiterkeit derweil ins Unermessliche, was mich trotz meiner Aktion schmunzeln ließ.
    „Entschuldige, aber du läufst schneller, als ich reden kann“, grinste die Träumerin.
    „Ist ja nichts passiert. Was machst du denn hier? Geht es dir gut? Bist du erwacht?“, überhäufte ich sie aufgeregt mit Fragen.
    „Mir geht es besser. Mein Geist ist wach und wird mit jeder Minute stärker. Mein Körper benötigt noch eine Weile, um sich zu erholen. Daher konnte ich nur in dieser Form zu euch stoßen“, erklärte sie.
    Ich verstand und nickte eifrig.
    „Freut mich zu hören, dass es dir besser geht.“
    Sie lächelte liebevoll und winkte die anderen heran. „Kommt her, ich möchte euch etwas mitteilen.“
    Ich schaute sie mir von oben bis unten an. Sie sah aus, wie immer. Wie eine richtige Oma, gepaart mit dem Anmut einer Königin.
    „Ich kann euch gar nicht sagen, wie froh ich bin, dass ihr es tatsächlich geschafft habt, den Seelenjäger in den Wald der süßen Träume zu befördern“, setzte sie an, als die anderen bei uns eintrafen. „Und besonders freue ich mich, dass mein Traum bei dir“, sie zeigte auf Zad, „angekommen ist und du ihn richtig gedeutet hast.“
    Zad nickte und schaute peinlich berührt zu Boden.
    „Ohne euch wäre alles verloren gewesen. Ich habe lange gegen die Gedanken des Jägers gekämpft, doch wurde er täglich stärker und vergiftete meinen Geist mit seinem düsteren Wesen. Den Traum, den ich schon lange Zeit vorher gewoben hatte, an Sam – oder Zad, wie er sich ja seltsamerweise im Moment nennt – zu schicken, verzehrte meine letzten Kräfte. Als das Band zwischen uns riss, umhüllte mich Dunkelheit, sodass ich leider nicht mitbekommen habe, ob Hilfe eintraf oder nicht. Umso glücklicher fühlte ich mich, als sich das Dunkel zurückzog und die Kraft in meinen Körper zurückströmte.“
    „Wow“, entfuhr es Lara und sie schlug sich eilig die Hand vor den Mund. Tefan presste sie erneut an sich: „Das ist unsere Träumerin. Gut, dass Ben so eine vorausschauende Großmutter hat.“
    Ich grinste stolz und wandte mich zu ihr um.
    "Warum ich?", brachte Zad knapp hervor.
    "Wie bitte?", hakte die Angesprochene nach.
    "Wieso hast du
mir
den Traum geschickt und nicht deinem Enkel?"
    "Gute Frage", stimmte ich zu, "gerade bei ihm, der an dies alles hier nie zuvor geglaubt hat, standen die Chancen alles andere als gut, dass er dem nachgehen würde.“
    "Mein
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