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Der Seelenfänger

Titel: Der Seelenfänger
Autoren: Unbekannter Autor
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muß?«
    »Sicher. Als erstes hat Randle dafür gesorgt, daß er selbst nichts verliert. Er hat Churchland für fünfundzwanzig Millionen der Kirche verkauft. Die Eigentumsübertragung und die Auszahlung des Geldes sollten Zug um Zug am dreißigsten Juni stattfinden.«
    »Kein schlechter Preis für tausend Morgen unfruchtbare Prärie und ein paar Gebäude im Gesamtwert von sechs Millionen«, sagte Preacher ironisch.
    »Fünfhundert Morgen«, korrigierte ihn Beverly. »Den Flugplatz und das Land dahinter hat er für sich behalten. Dafür muß Churchland jetzt jährlich zweihunderttausend Pacht zahlen.«
    Preacher schwieg.
    »Ungefähr acht Millionen Dollar wurden der Jake Randle Foundation zur Verteilung an verschiedene andere Gemeinden und politische Aktionsgruppen gespendet. Jeweils eine Million erhielten Mr. Craigs Gesellschaft für ein Besseres Amerika und der Christliche Frauenrat von Mrs. Lacey. Dr. Sorensen und Dr. Ryker erhielten neue Verträge, und ihre jährlichen Bezüge wurden kräftig erhöht. Mrs. Kim Hickox erhielt für besonderen Einsatz bei der Vorbereitung des Kreuzzugs eine Prämie von zweihundertfünfzigtausend Dollar.« Beverly unterbrach sich einen Augenblick, um einen Schluck Eistee zu trinken. Dann fuhr sie fort. »Bis zum fünfzehnten Juni sind insgesamt etwa sieben Millionen Dollar für die Sonderwerbung und die Sendezeit für den Kreuzzug gezahlt worden.«
    »Wieviel Geld hat die Kirche denn noch in Reserve?«
    »Zwischen sechs und sieben Millionen«, sagte Beverly. »Wenn man die jetzigen Einnahmen und Ausgaben hochrechnet, wird dieser Betrag bis zum Tag des Kreuzzugs auf die Hälfte geschrumpft sein, aber wenn die Vorhersagen stimmen, werden sie mehr als fünfundzwanzig Millionen daran verdienen.«
    Preacher nahm den Computerausdruck und blätterte darin. »Jeder hat seinen Teil von der Beute gekriegt«, sagte er.
    »Vielleicht«, sagte Joe. »Aber glücklich sind sie erst, wenn sie die Spenden vom Kreuzzug haben. Und außerdem weißt du zuviel. Sie sind sich ihres Fischzugs noch keineswegs sicher. Randle weiß ganz genau, daß du ihn mit einem Wort fertigmachen kannst. Er riskiert bestimmt nicht, daß du ihn verpfeifst.« Joe wandte sich um. »Erzähl doch mal, Tarz, was du neulich erlebt hast.«
    »Vor einer Woche bin ich in Los Altos ins Kino gegangen und danach einen trinken. In der Bar war es ziemlich voll, aber ich fand einen freien Tisch, setzte mich hin und bestellte ein Bier. Plötzlich kommen zwei Typen und setzen sich zu mir. Man konnte auf den ersten Blick sehen, daß es Plattfüße waren. Sie warteten, bis mir das Mädchen mein Bier gebracht hatte, dann fingen sie an. >Sie sind doch einer der stellvertretenden Prediger der Gottesgemeinde, oder?< >Stimmt<, habe ich gesagt. >Sie sind doch ein alter Freund von Preacher? Haben Sie nicht kürzlich was von ihm gehört?< >Nein<, habe ich erwidert, >seit er sich zurückgezogen hat, habe ich keinen Kontakt mehr mit ihm gehabt.<
    >Dieses Märchen glauben Sie doch selbst nicht!< >Doch<, habe ich erwidert, >das wurde doch ganz offiziell bekanntgemacht.< >Von wegen<, sagt einer der Schnüffler, >dieser Preacher ist mit dem ganzen Geld abgehauen.< >Das kann doch nicht sein<, habe ich gesagt und völlig schockiert getan. >Das glaube ich ganz einfach nicht. So etwas würde Preacher nie und nimmer tun.<
    Daraufhin hat der Typ ganz tückisch geglotzt und gefragt, ob ich nicht zufällig wüßte, wo du dich aufhältst. >Tut mir leid<, habe ich gesagt. >Ich habe keine Ahnung, wo Preacher überhaupt steckt. < Daraufhin sehen die beiden Typen sich an, und dann sagt der eine: >Mr. Randle möchte mit Talbot reden und die Sache ohne Aufsehen beilegen. Er würde mit Rücksicht auf die Kirche einen Skandal gern vermeiden. < >Das kann ich gut verstehen<, habe ich geantwortet. Darauf nickt der Kerl und sagt: >Mr. Randle zahlt zehntausend Dollar an jeden, der ihm mitteilt, wo wir Talbot erwischen.<
    Also, ich atme tief durch und trinke erstmal einen Schluck Bier. >Das ist eine Menge Geld<, habe ich gesagt. >Naja<, sagt der Typ, >Mr. Randle macht sich halt Sorgen. Große Sorgen. < >Habt ihr schon bei seiner Mutter in Fullerton nachgefragt? < erkundigte ich mich, denn ich wußte ja, daß du dort nicht warst. >Wir bewachen das Haus rund um die Uhr<, sagte der Kerl, >und das Telefon hören wir auch ab. Selbst seine Ex-Frau wird überwacht, aber sie hat seit einem Monat nichts mehr von ihm gehört.< >Dann weiß ich euch auch keinen Tip mehr<, habe ich
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