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Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Titel: Der schwarze Thron - Reiter reiter3
Autoren: britain
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Selbst ihr Kopf fühlte sich seltsam an, denn ihr Haar war hochgesteckt und wurde von einer ganzen Rüstkammer voll Nadeln, Kämmen und Bändern an Ort und Stelle gehalten. Wahrscheinlich war all das Metall etwa so schwer wie ihr Säbel.
    »Das Blau ist wunderbar.« Tegan betrachtete Karigans Kleid begeistert. Sie stammte aus einem Färberclan und wusste,
dass sie es mit Qualität zu tun hatte. Es war sogar durchaus möglich, dass die Farbe für den Stoff von ihrem Clan gekommen war. »Oh, wir dürfen den Halsschmuck nicht vergessen«, sagte sie. Sie öffnete das dekorative Porzellanetui, in dem sich der Schmuck befand, und holte die silberne Kette mit dem Halbmond-Anhänger daran heraus.
    Karigan war überrascht, dass Braymer sich für das Symbol des Gottes Aeryc entschieden hatte, eines Gottes, der überwiegend in Sacoridien angebetet wurde. Rhovaner zogen die Sonnengöttin Aeryon vor. Braymers Vater dachte vielleicht, dass sie ein religiöser Mensch sei und dieser Anhänger ihr Freude machen würde. Oder vielleicht waren die Coyles religiös, und Karigans Vater hatte ein bisschen übertrieben, wenn er über den Clan G’ladheon sprach, um sie zu beeindrucken. Das würde Karigan nicht gerade überraschen.
    Tegan schloss die Kette um Karigans Nacken. Der einzige andere »Schmuck«, den sie trug, war ihre Reiterbrosche. Es war nicht einfach gewesen, eine Stelle zu finden, wo sie sie anbringen konnte. Normalerweise trug sie sie an ihrer Uniform, direkt über dem Herzen, aber im Augenblick gab es in diesem Bereich nicht genug Tuch, um etwas zu halten, also hatte sie sie an der Schulter befestigt. Das war eine merkwürdige Platzierung, und das besondere Wesen der Brosche würde bei Bedarf ihre wahre Gestalt für alle anderen außer den Grünen Reitern unsichtbar machen.
    Tegan half, einen passenden Schal um Karigans Schultern zu drapieren, und reichte ihr einen zierlichen Beutel. Dann bat sie Karigan, sich langsam einmal um ihre eigene Achse zu drehen.
    Tegan klatschte entzückt. »Du bist …« Sie hielt inne, als fehlten ihr die Worte. »Du bist vollkommen verändert. Du … du überstrahlst sogar Lady Estora!«

    »Übertreib nicht, Tegan.«
    »Ehrlich, du siehst hinreißend aus! Eine Dame von Adel.«
    »Oh-oh.« Karigan musste lächeln, weil sie wusste, wie ihr Vater auf ein solches Kompliment reagieren würde. Stevic G’ladheon hatte nicht viel für Aristokraten übrig.
    »Es wird spät«, sagte Tegan. »Du solltest vielleicht zum Burgeingang gehen.«
    Karigan verzog das Gesicht. »Ich bin nicht sicher, ob ich mich bewegen kann.« Der Weg zum Burgeingang kam ihr plötzlich wie eine Herausforderung vor, obwohl sie normalerweise nicht einmal daran gedacht hätte, ihn für schwierig zu halten. Sie holte tief Luft und wackelte in den Flur hinaus.
    Alles im Flur erstarrte. Reiter, die sich unterhalten hatten, schwiegen augenblicklich. Andere, die einfach nur vorbeikamen, blieben wie angewurzelt stehen. Wer immer gerade irgendwelchen Beschäftigungen nachging, hielt inne und glotzte Karigan an. Besonders die Männer.
    Tegan drängte sich um Karigans Rock herum durch die Tür. »Es ist mir ein Vergnügen, Eure Reiterschaft Lady Karigan, vorzustellen.«
    Die Reiter johlten und klatschten, und einige Frauen machten begeisterte Bemerkungen über das Kleid. Karigan war vollkommen verblüfft, und sie wusste nicht, was sie sagen oder tun sollte, außer zutiefst zu erröten.
    Yates drängte sich vor und verbeugte sich mit boshaftem Grinsen, dann bot er ihr den Arm. »Würdet Ihr mir die Ehre erweisen, Euch von mir zum Burgeingang eskortieren zu lassen, Eure Reiterschaft?«
    An jedem anderen Tag hätte ihm das eine sarkastische Antwort eingebracht, aber diesmal war Karigan tatsächlich erleichtert und nahm den angebotenen Arm. So würde es ein
bisschen einfacher sein, in den elenden Schuhen zu gehen, wenn sie sich auf jemanden stützen konnte.
    Wie schafft Estora das nur jeden Tag? Für viele adlige Damen war das hier eine mehr als alltägliche Aufmachung, auch für Estora, die selbst in Lumpen elegant ausgesehen hätte.
    Yates war ein vollendeter Gentleman, als er sie durch die Burgflure führte. Es gab viele Gerüchte über Yates und seinen Erfolg bei Frauen, die vielleicht der Wahrheit entsprachen oder auch nicht, aber Karigan war sicher, dass mindestens die Hälfte der Burgbewohner sie zusammen sah und das zu neuen Gerüchten führen würde – etwas, das Yates ganz bestimmt nicht störte.
    Auf dem Weg, der sich schier
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