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Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Titel: Der schwarze Thron - Reiter reiter3
Autoren: britain
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Mundoy, von der Gilde. Zu Euren Diensten.«
    Laren runzelte die Stirn. Sie nahm an, er sprach von der Kaufmannsgilde. Derjenige, nach dessen Absichten Karigan sich gefragt hatte, war wohl ihr Vater, Stevic G’ladheon, einer der Reichsten Kaufleute von Sacoridien.
    Karigan ahmte Mundoys Verbeugung nach. »Gleichfalls.«
    Mundoy nickte. »Ich bringe Euch eine Botschaft von Eurem werten Herrn Vater und eine von Bernardo Coyle von der Kaufmannsfamilie Coyle in Rhovani.«
    Karigan starrte ungläubig die beiden Umschläge an, die Mundoy ihr reichte, einer versiegelt mit einem blauen und lila Band, das Laren sofort erkannte, denn sie hatte genug Briefe von Stevic G’ladheon geöffnet.
    »Und es gibt auch Geschenke«, fügte Mundoy hinzu und deutete auf seinen Diener. »Reston wird sie zu Euren Räumlichkeiten bringen, wenn Ihr möchtet.«
    »Zu meinem Zimmer«, verbesserte Karigan. »Nein, danke. Ich werde …« Dann warf sie einen Blick zu Rotkehlchen.
    »Ich nehme ihn«, sagte Laren, und Karigan reichte ihr dankbar die Zügel und schlüpfte durch den Zaun.
    Laren spürte, dass hier etwas nicht stimmte, dass dieser Kaufmann Mundoy sich anhand Karigans Aussehen und den Umständen ein Bild des Clans G’ladheon machen wollte. Warum trug sie Uniform? Wo war ihre Dienerin? Nur ein einziges Zimmer? Äußerlichkeiten mussten für Kaufleute ebenso wichtig sein wie für den Adel. Wenn Karigan nicht wohlhabend wirkte, würden sich Gerüchte verbreiten und vielleicht die Stellung des Clans schädigen.

    »Habt Ihr einen Diener, der die Briefe tragen kann?«, fragte Mundoy.
    Karigan behielt eine freundliche Miene bei, obwohl Laren ihr anmerkte, dass sie sich dazu zwingen musste. »Ich werde mich persönlich um die Päckchen kümmern.« Sie sprach eher den Diener an als seinen Herrn.
    »Es ist ein ganzer Arm voll, aber nichts sonderlich Schweres, Herrin«, versicherte Reston ihr.
    Karigan nahm seine Last entgegen, und Mundoy sagte: »Reston wird morgen wieder herkommen und Eure Antwort auf Meister Coyles Botschaft entgegennehmen. Guten Tag.«
    Er stolzierte davon, dicht gefolgt von seinem treuen Diener. Karigan starrte beiden zornig hinterher.
    »Fischhändler«, murmelte sie. Dann wandte sie sich an Laren. »Darf ich mich entschuldigen?«
    Laren nickte, und Karigan ging auf die Burg zu. Nachdenklich streichelte der Hauptmann Rotkehlchens Hals. »Was glaubst du, worum es da ging?«
     
    »Ich kann es einfach nicht glauben«, fauchte Karigan ein paar Stunden später. Sie hob das Kleid hoch an die Schultern, so dass Mara es vollständig sehen konnte. Es bestand aus saphirblauem Samt mit eingeprägtem Blättermuster. Je nachdem, wie das Licht darauf schien und wie der Stoff fiel, sah das Blau noch dunkler aus. Das Kleid hatte Puffärmel, die geschlitzt waren, so dass man die blaue Seide darunter sehen konnte, und Silberfäden glitzerten im Sonnenlicht, das durch das schmale Fenster einfiel.
    Mara, die sich an den Kissenstapel auf ihrem Bett lehnte, lächelte. »Es betont deine Augen. Es ist wunderschön.«
    »Aber …« Karigan runzelte die Stirn, denn ihr wurde klar, wie kleinlich sie sich anhören musste. Es konnte einen täuschen,
hier neben Mara zu stehen, denn ihre dem Zimmer zugewandte Seite war unverändert und unverletzt, aber wenn man sie von vorn ansah, wirkte die andere Hälfte ihres Gesichts wie geschmolzenes, verzogenes Wachs, und das Haar auf dieser Seite war in seltsamen, lockigen Strähnen nachgewachsen. Die meisten ihrer Verbrennungen befanden sich an ihrer rechten Seite. Nur Bens Einschreiten und der Einsatz seiner magischen Heilkräfte hatten Mara ermöglicht, ihre Verbrennungen und die folgende Krankheit zu überleben. Tatsächlich erholte sie sich erstaunlich schnell, und Bens Fähigkeit hatte auch die Verstümmelungen ein wenig verringern können.
    »Ja, es ist wunderschön«, gab Karigan zu. Ihr Vater hatte keine Kosten gescheut und zusätzlich zu dem Kleid Geld geschickt, damit sie es entsprechend ihrer Figur ändern lassen konnte. Es war eher die Absicht hinter dem Geschenk als das Kleid selbst, die sie nervös machte. Sie sackte auf den Sessel neben Maras Bett, und der Rock fiel ihr wie eine Decke auf die Beine.
    »Und wer ist dieser Braymer Coyle?«, fragte Mara. »Sieht er gut aus?«
    Karigan seufzte. »Ich habe keine Ahnung. Wir waren beide Kinder, als wir uns zum letzten Mal begegnet sind. Sein Vater ist wie der meine ein Textilienhändler, aber aus Rhovani; tatsächlich ist er einer von Vaters
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