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Der schwarze Freitag (German Edition)

Der schwarze Freitag (German Edition)

Titel: Der schwarze Freitag (German Edition)
Autoren: Gerhard Damm
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Wochen, dass du eine Freundin
hast?“ Eva war wütend und knallte mir den Brief auf den
Tisch. „Eva, Herzchen“, sagte ich liebevoll und schenkte
mir Rum ein, „du bist bei der Polizei und du, Karin, bei der
Staatsanwaltschaft. Ihr solltet beide in Rente gehen. Ich
habe euch doch gesagt, dass ihr mich nicht schafft.“ Ich
nahm einen Filzschreiber und malte einen großen Kreis
um das Datum. Es war heute. Eva verschwand in unserer
Kabine und knallte die Tür zu. Karin stand einfach da und
starrte mich an. „Wie machst du das alles?“ ‒ „Karin“,
meinte ich, „wie schon gesagt, ihr beiden Mädels schafft
mich nie!“ Stattdessen hatten Georg und ich eine Stunde
später die erste Flasche Rum geschafft. Eva rief: „Jan,
beweg deinen Arsch ins Bett.“ Um sie nicht noch mehr zu
verärgern, gehorchte ich.
A m nächsten Morgen räumte Eva nach dem Frühstück die
Romane in das Regal. Es waren alles Geschichten aus der
Südsee. Dann klebte sie die Seekarte an die Wand und die
beiden Briefe dazu. Danach sagte Eva: „Was bist du doch
für ein Schuft.“ Dabei lachte sie und küsste mich.
    D as Telefon klingelte, Kalle war am Apparat, das Gespräch
würde länger dauern. Ich winkte Eva zu und schrieb mit.
„Also wegen der Container“, fing Kalle an zu erzählen,
„musst du dir diesen Kranfahrer und einen Zollbeamten
notieren, der Zollbeamte macht auch die Papiere für die
Autoschmuggler. Er kontrolliert gar nichts, sondern hält
nur die Hand auf, weil er Spielschulden hat. Die
Viehtransporte kommen alle vierzehn Tage, der nächste
übermorgen.“ ‒ „Verteilt euch im Hafen, passt auf und
haltet alles auf Fotos fest“, beauftragte ich Kalle. „Dann
übertrage mir bitte das Ganze. Den nächsten Tag lauscht
ihr dann an den Containern, ob ihr Stimmen dort hört.“ ‒
„Die beiden vermissten Mädchen sind wieder in
Hamburg“, berichtete Kalle dann. „Allerdings benötigten
meine Männer, die sie abgeholt haben, leider etwas mehr
Überzeugungskraft, damit die jungen Frauen auch
freiwillig mitgehen durften. Die beiden Herren in Eritrea
brauchen bestimmt noch ein paar Tage, bis ihr Gesicht
wieder die normale Färbung hat. Dort wurde verbreitet,
dass zwei junge Frauen entführt wurden, während es hier
in Hamburg heißt, ein Unbekannter hätte mithilfe von
Freunden die beiden entführten Mädchen in Eritrea
gefunden und auf ihren eigenen Wunsch hin wieder
zurück nach Deutschland gebracht.“ ‒ „Danke, Kalle, das
war gute Arbeit. Ich melde mich.“ Die Akte der Mädchen
konnte ich jetzt also schließen und in die leere Kiste legen. I ch nahm mir den nächsten Fall vor ‒ obwohl ich das
Gefühl hatte, dass diese Containergeschichte und der
Autoschmuggel in Wirklichkeit nur ein Fall waren und
zusammengehörten. „Eva, Karin, Georg, kommt ihr bitte
Kriegsrat halten?“, rief ich. Als wir alle in diesem kleinen
Büro waren, bat ich Georg, nach meinen Vorstellungen
das Schiff umzubauen. Die nächste kleine Kabine gleich
neben meinem Büro sollte so verändert werden, dass es
keine Wand mehr zwischen den Kabinen gab, sondern Eva
und ich gemeinsam in einem großen Büro arbeiten
konnten. „Karin, ich brauche für eine Zeugin Straffreiheit“,
sagte ich und reichte ihr die Adresse. „Würdest du sie
vorher aber erst einmal überprüfen?“, bat ich Eva und
schob ihr den Laptop der Polizei hin. „Karin kann die
Zeugin dann vorladen, wenn wir wieder in Hamburg sind.
Ihr solltet aber zuerst besser noch mit Kalle sprechen,
damit ihr beiden“, dabei schaute ich Eva und Karin an,
„keinen Ärger bekommt, denn sie ist Kalles neue
Freundin. Organisation und Analyse sind auch weiterhin
meine Aufgaben. Georg, du ziehst mit Kalle und seinen
Jungs die Fäden im Hintergrund. Ich werde weiter an den
Fällen arbeiten, aber gleichzeitig mit Eva auch ein wenig
Urlaub in der Karibik machen. Gibt es irgendwelche
Einwände?“, fragte ich in die Runde. „Nein“, sagte Georg,
„allerdings nur, wenn du die Kabine von Karin und mir
nicht auch noch umbauen willst. Wir würden gern so oft
es geht zu euch auf das Schiff kommen. Dürfen wir das?“
‒ „Natürlich“, sagte Eva sofort, „wann immer ihr wollt.“ ‒
„So, dann an die Arbeit“, drängelte ich. „Wir haben noch
drei Tage, bis der Transport in Hamburg ankommt. Ich
brauche
mehr
Infos,
mit
welchem
Schiff
die
Tiertransporte ankommen und mit welchem die Autos
den Hafen verlassen. Wenn es das gleiche Schiff ist,
müssen wir den Reeder überprüfen. Georg, räum du
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