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Der schwarze Freitag (German Edition)

Der schwarze Freitag (German Edition)

Titel: Der schwarze Freitag (German Edition)
Autoren: Gerhard Damm
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die Tage passt oder die
Frauen das nächste Mal zum Einkaufen von Bord gehen,
sollten wir mal diese Wandverkleidung abnehmen.“ ‒
„Stimmt“, sagte er und pfiff durch die Zähne. „Da war ja
noch etwas. Das machen wir.“
    N ach vier Stunden waren wir wieder an Bord und
verstauten unsere Tüten im Büro. Dann las ich die Info, die
Eva mir aufgeschrieben hatte. Sie stand gerade in der Tür
und nannte mir den Code für die direkte Leitung.
Eingerichtet hatte sie schon alles und zeigte mir, wie ich in
das Programm kam. Dabei starrte sie immer wieder auf
unsere Einkaufstüten. „Bist du müde?“, fragte ich Eva. „Ja,
ein wenig“, antwortete sie. „Wollen wir einen Mittagschlaf
machen, Herzchen?“ ‒ „Das ist kein Schlafen, das ist ja
schlimmer als Sport“, fauchte sie, drehte sich um, ging zu
Karin und tuschelte mit ihr. Dieses Tuscheln wurde immer
häufiger, in meinem Kopf arbeitete es. Ich hatte zwar eine
Vermutung zum Verhalten der beiden, aber noch keine
klaren Gedanken. Georg lag auf dem Bett und ruhte sich
vom Einkaufen aus. Karin und Eva wollten etwas zu essen
machen
und
suchten
in
allen
Schränken
nach
Lebensmitteln, wo eigentlich keine eingelagert waren.
    N ach dem Essen legte ich die Seekarte auf meinen
Schreibtisch und den auf alt gemachten Brief dazu. Unter
den Augen von Eva legte ich schnell, als hätte ich etwas zu
verbergen, den angeblichen Liebesbrief unter den
Aktenstapel. Dann steckte ich mir eine Zigarette an, nahm
ein Glas und mixte mir einen Whisky mit Cola. Eva
schaute immer, wenn sie am Büro vorbeiging, auf diesen
Aktenstapel. Frauen und ihre Neugier , dachte ich mir und
ging an Deck. Morgen Mittag wollten wir dann Dublin
verlassen und weiter nach Schottland fahren. Leise lief ich
auf Deck zum Fenster vom Büro, und siehe da ‒ Karin und
Eva saßen vor der Seekarte und dem Brief, worin das
Versteck von dem Schatz beschrieben sein sollte. Ich ging
zurück und schon waren die beiden wieder in der Küche
und deckten dort gerade den Tisch. Eva schaute ein wenig
anders als sonst und beobachtete ab jetzt jede meiner
Bewegungen. Nach dem Essen kam dann die Frage: „Hat
Georg das ernst gemeint, dass du in die Karibik willst?“ ‒
„Ja, warum?“, lautete meine Gegenfrage, „das hatte ich
dir doch aber auch schon gesagt. Nach den vier Wochen
hier und nach Hamburg geht es dann auf in die Südsee.“ ‒
„Stimmt“, sagte sie und wurde nachdenklich. „Wann
fährst du los?“, wollte sie als Nächstes wissen. „Bald“,
sagte ich daraufhin kurz angebunden. „Wen nimmst du
mit?“ ‒ „Das weiß ich noch nicht, aber wollten wir nicht
gemeinsam dorthin?“ ‒ „Wie lange bist du weg?“, ging das
Verhör von ihr weiter. „Auch das habe ich dir schon
gesagt, so circa ein Jahr.“ Sie ging wieder zu Karin und
setzte sich mit ihr auf das Sonnendeck. Wieder steckten
die beiden Frauen die Köpfe zusammen. Was hatte dieses
Getuschel nur zu bedeuten?
    G eorg setzte sich zu mir und ich legte die CD aus dem
Aufzeichnungsgerät von der Brücke in den einen Laptop,
die Musik mit Fluch der Karibik in den anderen. Dann
hockten wir uns beide vor den großen Bildschirm und
setzten die Piratenhüte auf. Rum floss in die Gläser, die
Zigarren wurden angezündet und wir spielten die
Aufzeichnungen ab.
    V ideoabend für Männer! War das in den ersten Minuten
ein Spaß. Die Frauen kamen zu uns ins Büro und sahen,
dass wir beide unsere Hüte aufhatten, Rum tranken, uns
über die Seekarte beugten und ich dort nach den
Angaben aus dem alten Schreiben alles auf der Seekarte
einzeichnete. Bei dieser schönen Musik stellte ich dann
die Videoaufzeichnungen wieder an und sagte „prost“ zu
Georg. Die Mädels erstarrten, wir schüttelten uns vor
Lachen. Ich hatte recht behalten, Karin und Eva hatten das
ganze Schiff aufgeräumt. „Seid ihr zwei aber fleißig, wenn
wir nicht da sind“, kommentierte ich die Situation. Dann
sah ich Eva an meinem Computer, sie machte alle Ordner
auf, während Karin immer noch die Kabinen und
Wäscheschränke untersuchte. „Mensch Georg“, sagte ich,
als wir alles angesehen hatten, „wir gehen jetzt öfter in
die Stadt. So schnell habe ich unsere Mädels noch nie das
Schiff saubermachen sehen.“ ‒ „Schufte“, sagten die
beiden und sahen sich an. Eva glaubte uns das Spiel aber
noch nicht so ganz, sie hatte den angeblichen Liebesbrief
in der Hand. Georg lag schon fast unter dem Stuhl vor
Bauchschmerzen. „Wer ist diese Frau und warum
verheimlichst du mir seit
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