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Der schwarze Freitag (German Edition)

Der schwarze Freitag (German Edition)

Titel: Der schwarze Freitag (German Edition)
Autoren: Gerhard Damm
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sagte Eva
kopfschüttelnd, „und kannst nebenbei noch drei Fälle
bearbeiten …“ ‒ „Eva, Sex macht Platz im Hirn für neue
Aufgaben.“ ‒ „Okay, dann muss ja Karin im Kopf leer sein.“
‒ „Wieso?“ ‒ „Sie will nicht mehr nach dieser ersten
heißen Nacht mit Georg. Sie hat mich gefragt, ob du ihm
was ins Bier gemischt hast.“ ‒ „Eva, was die beiden im
Bett treiben, ist ihre Sache. So, Schatz, und jetzt mach uns
doch bitte etwas zu essen, ich habe Hunger und heute viel
gearbeitet.“ Das Gleiche erzählte Karin gerade auch
Georg. Sie hätte gestern in den zwei Stunden viel
gearbeitet und Kopfschmerzen gehabt. Lächelnd verließ
ich das Sonnendeck und war sehr gespannt auf morgen
früh. Eva sollte auch nicht ungestraft davonkommen, ich
hatte mir aus einer dieser vier Schachteln auch eine halbe
Tablette in die Brusttasche geschoben. Das wollte ich
einmal ausprobieren.
    J etzt saß ich aber zunächst wieder im Büro und versuchte,
einen Fall nach dem anderen zu ordnen. Entführte
Mädchen ‒ läuft! Geklaute Autos ‒ läuft! Nur mit den drei
toten Sudanesen kam ich nicht weiter. Kalle war mit
seinen Jungs jedenfalls schneller, als die ganze Polizei in
Hamburg. „Bernd, was ist denn jetzt mit den Infos über
die Container und die Tiertransporte?“, nervte ich daher
schon wieder Evas Chef. „Jan“, brüllte er ins Telefon, „hier
arbeiten vier Leute daran.“ Und bringen nichts zustande ,
dachte ich. Ich reichte mit den Worten „ Nüsseschaukler“ das Telefon weiter an Eva, füllte mir einen Whisky ins Glas
und ging an die frische Luft. Ich musste für diese Deppen
denken und das auch noch im Urlaub. Das musste sich
ändern, entweder die zogen mit oder ich wollte Bernd für
diese sparsame Monatspauschale den ganzen Kram vor
die Füße werfen. Auch Eva hatte nach zwei Minuten die
Nase voll und reichte das Telefon an Karin weiter, die noch
weitere fünf Minuten zuhörte. Dann sagte sie mit harter
Stimme: „Bernd, hier ist Karin. Ich weiß, wie ihr arbeitet.
Morgen Mittag haben wir die nötigen Infos oder ich
komme früher aus dem Urlaub und du gehst wieder auf
Streife!“ Mit diesen Worten legte sie auf. „Karin“, sagte
ich, „du bist zu hart, genau wie gestern zu mir.“ Ihre Blicke
töteten mich, gut, dass Georg hinter ihr stand und nicht
ihr Gesicht sehen konnte, das gerade rot anlief. Eva stand
grinsend in der Küche und versuchte sich an Pizza für vier
Personen. Kalle war an der Strippe: „Jan, die Bullen fahren
ständig hier bei dieser Firma herum, so komme ich dort
nicht rein. Und kannst du bitte auch mit Karin sprechen.
Ich brauche so einen Schein für meine Mietze, die ich seit
drei
Wochen
im
Bett
habe.
Sie
arbeitet
im
Containerhafen, will aber erst reden, wenn sie diesen
Schein hat. Wenn sie flüstert, geht der halbe Hafen über
Kopf, hat sie mir gestern Abend gesteckt.“ ‒ „Gut, Kalle,
ich versuche es.“ ‒ „Super“, sagte er, „so macht die Arbeit
als Verbrecher richtig Spaß.“ Dann unterbrachen wir das
Telefongespräch.
    „ Eva, bitte lass die Pizza von Karin fertigmachen“, rief ich.
„Pfeif bitte Bernd zurück – offenbar gibt er unsere Infos
verfrüht weiter. Vor dieser Schmugglerfirma fahren deine
Kollegen ständig Streife. Die Typen werden jetzt
vorsichtig.“ Karin riss mir das Telefon aus der Hand und
brüllte: „Bernd, das war es für dich, ab morgen machst du
wieder Streife.“ Dann informierte sie den leitenden
Oberstaatsanwalt, der aus allen Wolken fiel. „Das wird
sofort gestoppt. Okay, Sie bekommen einen neuen
Beamten, der als Verbindungsmann zu Verfügung steht.“
Dann
fragte
Karin
noch
nach
der
direkten
Computerverbindung für uns. Davon wusste er noch gar
nichts. „Das können wir machen, aber es kostet Ihren
Kopf, wenn etwas schief geht“, stimmte er zu. „Jan“, sagte
Karin leise, als sie das Gespräch beendet hatte, „wenn du
mein Vertrauen verspielst, loche ich dich ein.“ Eva nickte
zustimmend. „Du bekommst jetzt Zugang für alles, aber
uns beiden“, dabei schaute sie Eva an, „fällt auf jeden Fall
etwas ein, damit du für zehn Jahre im Knast
verschwindest, wenn das daneben geht.“ ‒ „Träumt
weiter“, sagte ich und goss neuen Whisky in mein Glas.
„Jan?“, fragte Eva, „was hast du vor?“ ‒ „Geld ausgeben“,
sagte ich. „Und das meiste ist schon weg für einen neuen
Pass, eine neue Frau, neues Auto, alles neu eben.“ Dann
ging ich an Deck, rauchte und amüsierte mich über meine
spontane Antwort. Jetzt
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