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Der schwarze Freitag (German Edition)

Der schwarze Freitag (German Edition)

Titel: Der schwarze Freitag (German Edition)
Autoren: Gerhard Damm
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wollten die beiden mehr wissen
und bohrten den ganzen Abend. Bis Georg sagte: „Wenn
ihr so weitermacht, werde ich mir auch in der Karibik ein
Betthupferl suchen.“ ‒ „Georg“, sagte ich, „sei still, du
verrätst unser Reiseziel.“ Dabei grinste ich, was die beiden
Schönen anders auffassten, als ich es gemeint hatte.
    A n Deck bei meiner letzten Zigarette für heute fragte auch
Georg: „Jan, was hast du denn wirklich vor?“ ‒ „Urlaub
machen mit ein wenig Spannung wie bei einem Ü-Ei.“ ‒
„Hast du da eine Idee im Kopf?“ ‒ „Ja, die Börse zu
kontrollieren und die Goldminen und alle Ganoven dieser
Welt arbeiten für mich.“ ‒ „Arschloch“, sagte Georg und
lachte. Er nahm die halbe Tablette und ging ins Bad. Dann
wollte er in die Kabine und Karin ein wenig bearbeiten.
Ich tat das Gleiche mit Eva, die sich wunderte, dass ich so
gefühlvoll war und immer noch mehr wollte. „Ja, Schatz,
mehr Sex bringt Platz im Kopf für ungelöste Fälle“,
kommentierte ich und machte weiter, bis sie beim Sex
eingeschlafen war.
* **
    D as köstliche Erwachen! Ich fühlte mich heute Morgen
gut. Ich wollte noch in die Stadt, ein paar Kleinigkeiten
einkaufen. Meine Zigaretten gingen zur Neige und auch
einen Aschenbecher brauchte ich für das Büro. Das würde
ich ab heute zur Raucherzone bei offenem Fenster
erklären. Auch ein paar Bücher wollte ich haben. Die
Regale waren mit Modezeitschriften und nicht mit leichter
Lektüre bestückt. Georg war früh wach und sagte leise zu
mir: „Die Dinger sind echt gut, und ich brauche nur ein
Viertel einer Tablette. Karin konnte das erste Mal nicht
mehr und hat aufgegeben.“ Ich klopfte Georg auf die
Schulter und erwiderte: „Hast du eine kleine Kamera in
deiner Kiste? Nach den Sprüchen über die Karibik von
gestern gibt das einen Spaß, wenn wir in die Stadt gehen.
Die beiden räumen bestimmt das ganze Schiff aus, um
herauszufinden, was ich plane. Bitte, lass uns das machen,
bevor sie aus den Betten kommen.“ ‒ „Meinst du?“ ‒ „Ja“,
sagte ich, „eine zweite Kamera im Büro wäre sogar noch
besser.“ ‒ „Dann halt mir die beiden eine halbe Stunde
vom Leib, und ich mache das“, ließ Georg sich
breitschlagen. „Gut“, sagte ich und grinste, „und heute
Abend beim Bier ist dann Videotime.“ Wir lachten beide.
Ich machte Kaffee und deckte den Frühstückstisch. Beide
Mädels kamen total erschossen und müde aus den
Kabinen. „Habt ihr nicht gut geschlafen oder habe ich
wieder so laut geatmet, dass du nicht schlafen konntest,
Eva?“, fragte ich. „Nein, ich bin nur kaputt und müde. Das
wird an der Seeluft liegen“, entgegnete sie und machte
die Badezimmertür hinter sich zu. Georg war fertig, trank
seinen Kaffee und wir zogen los. „Wir müssen uns eine CD
mit Filmmusik kaufen zur Untermalung für die Aufnahmen
von den Kameras. Fluch der Karibik“, sagte ich und wir
steuerten das nächste Geschäft an, in dem wir so etwas
bekommen konnten. Dazu wollte ich noch Zigarren haben,
zwei Piratenhüte und eine Flasche Rum. Da wir uns nicht
für eine Marke entscheiden konnten, wurden es dann
zwei Flaschen, die wir testen wollten. Jetzt brauchte ich
noch eine alte Seekarte aus der Karibik. „Auf zu diesen
Touristenabzockern in der Stadt, die werden so etwas
haben“, schlug ich lachend vor. In der Druckerei bekam ich
fast einen Anfall, denn anscheinend gab es dort kein
Elefantenhautpapier. Nach einer halben Stunde hatte ich
es aber im Lager gefunden und zerrte diese beiden Blätter
von allen Seiten mehrfach durch den Staub und über den
Fußboden. Dann musste der Druckermeister einen Text,
den ich vorgab, auf diese Blätter mit einem Tintenfüller
schreiben. Danach nahm er mir den 100-Euro-Schein aus
der Hand, ohne auch nur die geringsten Anstalten zu
machen, mir Wechselgeld wiederzugeben ‒ und das für
zwei Blatt Papier. Anschließend im Café bat ich, nach
kurzer Erklärung, was wir vorhatten, eine nette Irin, mir
einen Liebesbrief aus der Karibik an Evas Adresse zu
schreiben. „Jan, das wird der schönste Abend der letzten
Jahre“, bemerkte Georg. Ich sah, dass diese Frau mir
einen alles sagenden Blick zuwarf. Dann reichte sie mir
den Brief mit den Worten: „Schön romantisch. So einen
würde ich auch gerne einmal bekommen.“ Sie stand auf
und ich durfte als Gegenleistung für den Gefallen ihre
Rechnung bezahlen. Mist , dachte ich, wenn das mit der
Kohle so weitergeht, schaffe ich den Urlaub in der Karibik
nicht mehr. „Georg, wenn es
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