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Der schwarze Freitag (German Edition)

Der schwarze Freitag (German Edition)

Titel: Der schwarze Freitag (German Edition)
Autoren: Gerhard Damm
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doch
schon mal die Wand frei.“ Er grinste nur, denn die Frauen
hatten nicht verstanden, dass das genau die Wand war,
die ich ohnehin gern öffnen wollte.
    I ch machte das Schiff klar. Wir wollten an Schweden und
Norwegen vorbeifahren und schnellstmöglich wieder
zurück
nach
Hamburg.
„Eva,
ich
brauche
die
Wasserschutzpolizei, sie sollen bei Bedarf das Schiff
festsetzen, während deine Kollegen das Gelände
abriegeln. In dem Moment, in dem das Schiff festgemacht
hat, muss alles dicht sein. Sie sollen jeden hinein-, aber
keinen mehr hinauslassen. Karin, was ist mit dem
Freifahrtsschein für Kalles Freundin?“ ‒ „Ist fertig. Sie ist
sauber, Kalle bekommt ihn nachher gebracht.“
    I ch rief Kalle an. Als ich ihn an der Strippe hatte,
überschlugen sich die Ereignisse. „Jan, der fünfte
Container mit Autos verlässt die Halle, noch vier stehen
dort, sie werden alle am selben Anleger gestapelt. Genau
dort, wo auch die drei Container mit den Tieren
ankommen sollen.“ ‒ „Sage deiner Süßen, sie hat den
Schein. Du bekommst ihn heute noch gebracht. Michael,
der neue Verbindungsmann bei der Polizei, stellt sich
dann gleich bei dir vor. Dein Mädchen soll sich die
nächsten fünf Tage krankmelden. Dann sollte sie dir alles
flüstern, was sie weiß. Sie wird ihre Aussage bei Karin
noch einmal wiederholen und auch unterschreiben
müssen. Die Infos von ihr gibst du nur an mich weiter
oder du entscheidest selbst, wenn es brennt und du aktiv
werden musst. Falls dich jemand fragt, sagst du, dass ich
dich beauftragt habe. Lass dir von diesem Michael die
Telefonnummer geben. In drei Tagen sind wir auch wieder
in Hamburg. Alles verstanden?“ ‒ „Alles klar, meine Jungs
lungern ohnehin den ganzen Tag im Hafen herum. Das
Bier, das sie abends trinken, schreibe ich auf deinen
Deckel. Ich melde mich wieder.“ Er lachte am Telefon und
legte auf.
    W ir waren mit der Nixe mitten auf der Nordsee zwischen
Schottland und Norwegen unterwegs. Es war bestes
Wetter. Wir saßen unter Deck im Büro, während der
Autopilot das Schiff steuerte. Georg stand in meiner
Bürotür. „Jan, kannst du bitte mal mit anfassen?“, bat er
mich. „Ja, klar“, sagte ich und stand auf. Als ich die andere
Kabine betrat, fragte ich mich, was ich bisher im Leben
falsch gemacht hatte. Nach dem Motto „ Kein Risiko ‒ kein
Gewinn“ lagen hier mehrfache Sechser im Lotto mit
Zusatzzahl säuberlich in der Wand aufgestapelt. Und das
alles auch noch bar und steuerfrei. „Was machen wir
damit?“, frage Georg etwas hilflos. „Diese Summe in Bier
angelegt, reicht für 20 Jahre und ganz Hamburg.“ ‒
„Georg, ich habe noch keine Ahnung, aber wir werden
auch dafür eine Lösung finden.“
    A ls Eva und Karin mir Mitteilung machen wollten und in
die Kabine kamen, vergaßen sie, was sie gerade sagen
wollten. Sie starten die Euro-Schein-Stapel an und
mussten sich erst einmal aufs Bett setzen. „Georg, bitte
bring doch den Mädels mal einen Sekt“, sagte ich. „Ich
glaube, die beiden brauchen heute etwas Stärkeres als
Sekt, um das hier zu verdauen“, meinte Georg und
verschwand, um zwei Gläser zu holen. Eva und Karin
saßen auch nach dem dritten Whisky noch auf dem Bett
und schauten ungläubig immer wieder auf die vielen
Scheine. „Wo soll das hin?“, fragte Eva dann. „Einen Teil
brauchen wir noch für die Auszahlungen für diejenigen,
die es erst sehr spät durch die Presse erfahren haben. Es
melden sich immer noch Menschen bei meinem Anwalt“,
sagte ich leise. „Was mit dem Rest geschieht, weiß ich
auch noch nicht. Wenn sich keiner mehr meldet, müssen
wir das einfach ausgeben.“ ‒ „Für was?“, fragte Eva. „Wir
haben ein Häuschen, drei Autos ‒ also ein Auto zu viel,
hungern müssen wir nicht, unsere Männer haben eine
eigene Kneipe und ein Schiff. Dann vier Millionen auf dem
Schweizer Konto, und wenn mein Mann sich den
teuersten Whisky kauft und ich den edelsten Schampus
trinke, schaffen wir es nicht einmal, die Zinsen unter die
Menschen zu bringen.“ Dabei schaute sie Karin so seltsam
an. „Ach, macht euch keinen Kopf“, sagte ich, „ich finde
auch dafür eine sinnvolle Verwendung.“ Ich hatte schon
eine Idee, aber die wollte ich jetzt noch nicht preisgeben.
    „ Wohin jetzt mit der Knete?“, fragte Georg. Jetzt wurden
die Mädels wieder richtig wach. Mülltüten waren das
Einzige, das in Mengen da war. Also stopften sie alles Geld
dort hinein und verstauten sie unter dem Bett in einer der
freien Kabinen. Georg konnte
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