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Der Schockwellenreiter

Der Schockwellenreiter

Titel: Der Schockwellenreiter
Autoren: John Brunner
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letzteres zu dem Zweck, um besonders kreative Tätigkeiten zu erfassen, zum Beispiel von Musikern und anderen Künstlern. Zweitens: Härten wie unregelmäßige Arbeitszeit und schmutzintensive Arbeitsbedingungen. Drittens: soziale Unentbehrlichkeit.«
    Brad klatschte sich eine Hand auf den Schenkel. »Was für ein Denkmal fürs Claes-College!«
    »Mm-hm. Auf jedem einzelnen Printout befindet sich eine Fußnote, die besagt, daß wir, hätte man dem Beachtung geschenkt, was das Claes-College im Laufe seines Wirkens unter den Überlebenden des Großen Bay-Bebens an Erkenntnissen erarbeitete, schon vor einer Generation soweit gewesen sein könnten. Hmm! Ja, ich glaube, das gewährleistet ein ausgezeichnetes Gleichgewicht. Ein Arzt beispielsweise wird hoch zu Buche schlagen infolge der besonderen Ausbildung und auch seiner sozialen Bedeutung, aber er kann nur in die Höchsteinkommensstufe gelangen, wenn er die Verantwortung übernimmt, stets für Notfälle in Bereitschaft zu sein, statt bloß Sprechstunden zu halten. Dadurch liegt er in allen drei Kategorien hoch. Und ein Müllarbeiter, der zwar nicht in Spezialausbildung durchschlägt, wird sich in den Kategorien Zwei und Drei bestens durchsetzen. Alle solche Mitarbeiter des Öffentlichen Dienstes wie Polizisten und Feuerwehrleute dürften automatisch in Drei hoch veranschlagt werden, die Mehrzahl auch noch in Zwei, und. O ja! Mir gefällt die Sache. Zumal künftig ein Haufen Parasiten, die seit jeher zu den Spitzenverdienern zählen, Steuern um neunzig Prozent zahlen müssen, weil sie in allen drei Kategorien gleich Null stehen.«
    »Null?« wiederholte einer der Anwesenden im Ton des Unglaubens.
    »Warum nicht? Zum Beispiel die Werbefritzen.«
    Der Fragesteller hob eine Braue. »Daran habe ich noch nie gedacht. Aber eigentlich stimmt's.«
    »Glaubst du, sie werden das mitmachen?« fragte Kate nervös und tätschelte Bagheera, der an ihrer Seite lag. Seit er Natty Bumppo begegnet war, weigerte er sich entschieden, aus ihrer Sichtweite zu gehen, obwohl er und der Hund einander toleriert hatten, eine so günstige Reaktion, wie sie sich nur hatte erhoffen lassen.
    »Die Alternative besteht in der Stillegung des Datennetzes«, erwiderte Nick und schnippte mit den Fingern. »Damit brächen sie sich selbst das Genick. Suzy, du siehst auch so sorgenvoll aus.«
    Die Bürgermeisterin nickte. »Selbst wenn sie das Netz nicht zum Teufel gehen lassen, wenn sie merken, daß sie gegen seine Inbeschlagnahme durch uns nichts unternehmen können, um eine Art von großmächtiger Untergangsgeste zu vollführen. es stellt sich eine andere und noch beunruhigendere Frage.«
    »Welche?«
    »Sind die Menschen jetzt schon so aufgewühlt, daß sie zu Verstand kommen?«
    Das Schweigen, das daraufhin entstand, erfuhr eine Unterbrechung durch das Summen eines neuen Anrufs. Kate legte ihn auf ihr Gerät und setzte sich die Kopfhörer auf. Sekunden später stieß sie einen vernehmlichen Keuchlaut aus. Sie riß die Kopfhörer herunter und drehte ihren Sessel, die Wangen weiß wie die Wand hinter ihr, die Augen vor Furcht weit aufgerissen. »Das darf doch nicht wahr sein! Das kann doch einfach nicht wahr sein! Mein Gott, es ist schon zwanzig nach eins… die Maschine muß bereits gestartet sein!«
    »Was?« eine Vielzahl erschrockener Stimmen. »Was ist?«
    »Die Anruferin behauptet, sie sei eine Verwandte von Miskin Breadloaf, dem Attentäter, den du verhaftet hast, Ted. Sie sagt, Abgrundsdorf solle um ein Uhr dreißig mit Nuklearwaffen angegriffen werden!«
    »In zehn Minuten?« meinte Suzy mit erstickter Stimme. »Wir können unmöglich innerhalb von zehn Minuten die ganze Ortschaft evakuieren!« Sie ballte die Fäuste und starrte die Wanduhr an, als vermöchte sie sie zum Zurückdrehen der Zeit zu zwingen.
    »Wir müssen's versuchen«, rief Ted, sprang auf und eilte zur Tür. »Ich lasse durch Nat alles wecken und.« Er verharrte. Nick hatte plötzlich eine rasereiartige Betriebsamkeit zu entfalten begonnen, seine Finger huschten schneller als die eines Pianisten über die Tastatur. »Nick! Verschwende keine Zeit! Beeil dich! Wir brauchen jedermanns Hilfe.«
    »Ruhe!« knirschte Nick zwischen zusammengebissenen Zähnen. »Vorwärts, weckt alle Einwohner, bringt in Sicherheit, wen ihr könnt… aber stört mich nicht !«
    »Nick!« Unsicher trat Kate einen Schritt auf ihn zu.
    »Das gilt auch für dich! Lauf so schnell du kannst - denn vielleicht klappt das hier nicht.«
    »Wenn du bleibst,
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