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Der Schockwellenreiter

Der Schockwellenreiter

Titel: Der Schockwellenreiter
Autoren: John Brunner
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ohne zu fragen gehorcht. Als ich begriff, daß das Flugzeug bereits unterwegs war, brach ich fast zusammen.«
    Süßwasser, die sich durch die Umstehenden nach vorn geschoben hatte, starrte den Bildschirm an. »Holla«, meinte sie. » Gab es denn überhaupt eine VM-Meldung mit so einer Nummer?«
    »Natürlich nicht.« Nick stand auf, reckte sich und unterdrückte ein ungeheuerliches Gähnen. »Eine zu erfinden, war doch die schnellste Lösung.«
    »Die schnellste.!« Süßwasser wich einen halben Schritt zurück, die Augen vor Ehrfurcht geweitet, und begann an ihren Fingern eine Aufzählung. »Soweit ich's bis jetzt überblicke, mußtest du den Text im richtigen militärdienstlichen Jargon aufsetzen, dafür eine Dienstnummer finden, ihn im Tages-Code verschlüsseln, ihn durch die kürzeste Leitung nach Lowndes übermitteln.«
    »Und ihn für die automatische Entzifferung vormerken, damit er nicht bis morgen früh unentschlüsselt blieb, wie's nachts den meisten dienstlichen Meldungen ergeht«, ergänzte Ted. »Habe ich recht, Nick?«
    »Mm-hm«, pflichtete Nick ihm bei, während er mit einem beinahe noch heftigeren Gähnen rang. »Das alles hat jedoch nicht viel Zeit gekostet. Ich mußte General Neugebauers Heim-Code ausfindig machen, und der war auf allen Ebenen unterhalb der Zwei-Sterne-Priorität gar nicht verzeichnet. Und zudem war er nicht sonderlich darüber erfreut, um diese Stunde geweckt zu werden.«
    »Und das hast du in weniger als zehn Minuten geschafft?« fragte Kate kaum hörbar.
    Nick grinste scheu. »Ach, jetzt im Rückblick kommt's mir so vor, als hätte ich alle Zeit der Welt zur Verfügung gehabt.«
    Suzy Dellinger richtete sich zu ihrer vollen Körpergröße auf und trat vor ihn. »Es geschieht selten«, sagte sie mit einem Anflug von Unbeholfenheit, »daß sich in diesem Ort der Bürgermeister mit den anderswo so häufigen Förmlichkeiten befassen muß. Wir neigen mehr dazu, auf Garnierungen zu verzichten. Aber dies ist so ein andersgearteter Anlaß. Und in diesem Fall brauche ich mich mit meinen Mitbürgern nicht erst vorher zu verständigen. Wer sich dagegen ausspräche, wäre kein Abgrundsdorfer. Nicholas Kenton Haflinger, ich bin stolz darauf, dir in meiner Eigenschaft als Bürgermeister von Abgrundsdorf offiziell den Dank von uns allen zum Ausdruck bringen zu dürfen.« Sie machte Anstalten, ihm die Hand zu schütteln. Aber jemand kam ihr zuvor. Natty Bumppo hatte wie üblich unmittelbar neben seinem Herrn Platz bezogen. Nun erhob er sich unerwartet, drängte Suzy beiseite, stemmte seine breiten Vorderpfoten gegen Nicks Brust und schleckte ihn mit seiner breiten roten Zunge über beide Wangen. Dann kehrte er an Teds Seite zurück.
    »Ich. äh.« Nick mußte schlucken, ehe er weiterzusprechen vermochte. »Ich glaube, das war, was man eine feierliche Umarmung< nennt, oder?« Plötzlich lachten alle außer ihm; und außer Kate, die ihre Arme um ihn schlang, das Gesicht naß von Tränen.
    »So etwas war noch nie da, stimmt's?« flüsterte sie.
    »Nicht daß ich wüßte«, antwortete er leise.
    »Und du hast das Richtige getan, das einzig Richtige.« Sie drückte ihn an sich und zog sein Ohr nah an ihren Mund, um ein Wort zu wispern, das kein anderer hören sollte. »Weiser…!«
    Daraufhin küßte er sie gründlich und ausgiebig.
Die Vorschläge im Wortlaut
    Nr. 1: Dies ist ein reicher Planet. Daher sind Armut und Hunger seiner unwürdig, und da wir sie ausrotten können, müssen wir es tun.
    Nr. 2: Wir sind eine zivilisierte Spezies. Deshalb soll künftig niemand einen unrechtmäßigen Vorteil aufgrund der Tatsache erlangen, daß wir gemeinsam mehr wissen als einer von uns wissen kann.
Das Ergebnis des Volksentscheids
    Nun - was haben Sie gewählt?
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