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Der Schockwellenreiter

Der Schockwellenreiter

Titel: Der Schockwellenreiter
Autoren: John Brunner
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Schwung und Intelligenz, in verfrühten Gräbern oder verkrüppelt, legte zugleich jedoch die Grundlagen für die heutigen Rotten. Diese Entwicklung war nur natürlich. Sie hatten schon immer Bandenkriege und Fehden einer- und den Auftritt an der Öffentlichkeit andererseits sorgfältig auseinandergehalten. Und sie führten die ungeheure Computerkapazität, die dazu geschaffen worden war, Menschen sicher zum Mond und zurück zu bringen, dem Zweck zu, die wachsende Massenmobilität der Bevölkerung amtlich zu erfassen, die immer häufiger den Wohnsitz wechselte, mit einer Rate von zwanzig Prozent pro Jahr.«
    »Aber wenn sie so vorsichtig waren, wie konntet ihr dann.?« Kate unterbrach sich und biß auf ihre Unterlippe. »Oh. Dumm von mir. Das Offene Ohr.«
    »Mm-hm.« Ted nahm wieder in seinem Sessel Platz. »Unsere Computerkapazität hier in Abgrundsdorf reichte jederzeit aus, um aus den Anrufen, die das Offene Ohr erhielt, gewisse Grundmuster zu erarbeiten, und das seit. äh. ungefähr sechzehn oder siebzehn Jahren. Außerdem kam dann und wann mal ein besonderer einzelner Anruf, der uns ein völlig neues Forschungsfeld eröffnete. Zum Beispiel deiner, während du im Tarnover tätig warst.« Er wies mit dem Kinn auf Nick. »Wir haben in aller Ruhe einen Hinweis nach dem anderen verfolgt, Materialien gesammelt, etwa wie die Schlüssel zu den für die Allgemeinheit gesperrten Bundesdatenbanken, in der Überzeugung, daß letztendlich irgendwann eine Krise auftreten müsse, die die Öffentlichkeit in Verwirrung und Panik stürzt. Zu welchem Zeitpunkt sie dann, unterstellten wir, doch zu gerne würde erfahren wollen, wozu sie eigentlich auf der Welt ist. Zur Vervollständigung unserer Vorbereitungen schufen wir unsere Untergrundverbindung, durch die ihr geschleust worden seid: Freunde, Verwandte, Bekannte, Kollegen, Förderer, Sympathisanten, alle in buchstäblich Hunderten von Berufen.«
    »Paul Freeman hat dafür einen passenden Ausdruck geprägt«, sagte Nick. »Ihm zufolge ist Abgrundsdorf sehr groß, sobald man es erst einmal richtig wahrzunehmen gelernt hat.«
    Ted lachte leise. »O ja! Wenn man alle die Leute hinzurechnet, die wir zu Ehrenbürgern gemacht haben, die ein Recht darauf besitzen, mit unseren Abwehrmöglichkeiten verteidigt zu werden, dann ist unsere Bevölkerung fünf- oder sechsmal so groß wie in den Statistiken angegeben.«
    »Wir kannten Modelle, an denen haben wir uns orientiert«, sagte Brad. »Beispielsweise die alte Hippie-Bewegung. Die Wissenschaftliche Gesellschaft im achtzehnten Jahrhundert. Eine Organisation, die sich Offene Tür nannte und um die Mitte des vorigen Jahrhunderts ihre Blütezeit hatte. Und ähnliches.«
    »Eure Weitsicht war einfach fantastisch«, sagte Kate aus vollem Herzen.
    »Einigermaßen brauchbar«, stimmte ihr Ted einschränkend zu. »Überm Durchschnitt, soviel steht fest. Aber wir haben nicht vorausgesehen, daß diese Krise in Gestalt eines jungen Mannes auftauchen würde!«
    »Nicht eines«, widersprach Nick. »Mehrerer. Tarnover-Deserteur, Lebensstil-Berater, Pfaffe, Mauern -Miesling.«
    »Aber in einer Person«, bemerkte sie mit Entschiedenheit und legte ihre Hand auf die seine. »Übrigens, Ted.«
    »Ja?«
    »Vielen Dank, daß ihr mir Bagheera wiedergebracht habt.«
    »Das war nicht so schwierig. Habt ihr euch unterwegs mit Jake Treves unterhalten und erfahren, wieso er euch zu helfen imstande war?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Er hat uns sofort in das geschlossene Abteil gesperrt. Wir haben die ganze Zeit hindurch nicht einmal die Nase ins Freie stecken dürfen.«
    »So war's wohl sicherer, wie ich vermute. Nun, Jake ist einer unserer Leute, die sich dem Problem widmen, wie man unsere Hunde auf höheres Alter züchten könnte. Das ist Bestandteil eines weitergehenden Forschungsprogramms hinsichtlich der Frage, wie Streß und Altern zusammenhängen. Wenn sich die Gelegenheit ergibt, werdet ihr euch sicher einmal gerne mit Jake zu einem Gespräch treffen, schätze ich.
    Die Hypothese deines Vaters, Kate.« Er verstummte. Fern in der Nacht war ein scharfes Bellen ertönt, dem ein zweites und dann noch weitere folgten.
    Brad legte den Kopf schief. »Hört sich an, als hätte Nat den Bombenattentäter erwischt, mit dem wir rechnen.«
    Ted stand auf. »Wenn ja«, brummte er, »täte ich jetzt höchst ungern mit ihm tauschen.«
Einer der Faktoren, die im Zusammenbruch der Regierung gipfelten
    1.    Vielen Dank für Ihre Anfrage nach dem Verbleib von
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