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Der Schluss-Mach-Pakt

Der Schluss-Mach-Pakt

Titel: Der Schluss-Mach-Pakt
Autoren: Shana Norris
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gerade mal zwölf war, hatte alles verändert. Und von diesem Zeitpunkt an war mir alles egal gewesen, was mich nicht näher an mein Ziel brachte. Ich musste erfolgreich sein, um die Lage für meinen Dad, meinen Bruder und mich ein bisschen zu verbessern.
    Hannah aber hatte keine richtige Entschuldigung, abgesehen von der Tatsache, dass sie eine Lügnerin war, die heimlich hinter dem Rücken ihrer besten Freundin Dinge erzählte und diese angeblich beste Freundin dann im Stich ließ, wenn alles nicht ganz so lief, wie sie sich das vorgestellt hatte.
    Zum Glück konnte sie die Grimasse nicht sehen, die ich unter der Maske zog, während die beiden in den Laden gingen.
    Zwei Stunden später hatte ich eine kurze Pause von meinen Maskottchen-Pflichten und saß in der hintersten Ecke der Küche. Der Hotdog-Körper lag in einem zusammengeknüllten Haufen auf dem Boden und ich konnte Elliott Reiser und Tara Watkins beim Arbeiten zusehen. Sie hatten heute Hotdog-Dienst – das hieß, sie bereiteten sie zu, statt sie wie ich zu tragen – und sie standen schrecklich dicht nebeneinander am Küchentresen. Seit Elliott vor drei Wochen angefangen hatte, im Diggity Dog House zu arbeiten, waren er und Tara sich von Mal zu Mal näher gekommen.
    Ich verachtete Elliott Reiser, voll und ganz, doch zwischen ihm und meiner besten Freundin Molly Pinski ging was. Sie waren zwar nicht zusammen, aber es lief eindeutig darauf hinaus.
    Molly war sofort hin und weg gewesen von Elliott, als sie im Elektroladen beide gleichzeitig nach demselben Computerspiel gegriffen hatten. Klar hatte Elliott seinen Charme spielen lassen und damit bei einem unschuldigen Mädchen wie Molly auch noch Erfolg gehabt, weil ich gerade nicht da gewesen war, um ihr die Augen für die Realität zu öffnen.
    Und die Realität sah so aus, dass Elliott ein Vollpfosten war. Ganz schlicht und ergreifend ein Idiot. Vielleicht war er ja mal ein ganz anständiger Kerl gewesen, aber inzwischen musste er immer irgendeinen bescheuerten Kommentar ablassen, und dabei hielt er sich auch noch für witzig. Wer weiß, was wohl zwischen ihm und Tara ablief, wenn keiner in der Nähe war. Ich hatte versucht, Molly das klarzumachen, doch sie meinte immer nur, Elliott sei eben ein gesprächiger und freundlicher Mensch und es mache ihr nichts aus, wenn er sich mit anderen Mädchen unterhielte.
    Es war zwar nicht so, dass ich tatsächlich gesehen hatte, wie Elliott etwas anderes mit Tara machte, als mit ihr zu reden, und daran erinnerte mich Molly auch immer wieder. Aber sie unterhielten sich schon extrem viel . Mehr als er sich mit irgendjemand sonst unterhielt. Und so viel ich bislang von den Heimlichtuereien an der Willowbrook High mitgekriegt hatte, konnten Mädchen und Jungs nicht einfach »nur befreundet« sein. Hinter den Kulissen lief dann immer noch mehr.
    Ich räusperte mich ein wenig lauter als gewöhnlich, sodass Elliott und Tara sich zu mir umsahen.
    »Na, wenn das mal nicht Avery James ist, unser hauseigenes Maskottchen, der Hotdog«, sagte Elliott mit dem für ihn typischen dämlichen Grinsen im Gesicht. »Alles klar bei dir? «
    »Alles klar«, sagte ich. »Und bei euch?« Ich sah ihn mit einem bohrenden Blick an, dann schaute ich zu Tara, und dann wieder zu ihm.
    »Super.« Elliotts Grinsen wurde noch breiter, dann machte er sich wieder an das Zubereiten der Hotdogs.
    Die Tür zum Büro des Diggity Dog House ging auf und Mr Throckmorton kam raus. Wie immer sah er total zerzaust und unordentlich aus. Er kam jeden Tag um kurz vor zwölf im Imbiss an und machte einen hübsch ordentlichen Eindruck. Aber binnen weniger Stunden stand ihm das Haar wild vom Kopf ab und seine Klamotten waren total zerknittert und voller Flecken. Scheinbar war es unglaublich stressig, ein Hotdog-Imbiss zu managen.
    »James!«, blaffte er, als er mich entdeckte. »Bezahle ich Sie etwa fürs Rumsitzen?«
    »Ich hab Pause«, entgegnete ich.
    »Das ist keine Entschuldigung. Begeben Sie sich wieder nach draußen, sobald Ihre Pause vorbei ist.«
    Ich salutierte. »Ja, Sir!«
    »Und werden Sie bloß nicht frech«, sagte Mr Throckmorton noch, ehe er auf die Tür zumarschierte, die zum Verkaufsraum führte.
    Egal was ich zu Mr Throckmorton sagte, er war immer der Ansicht, ich würde mich »frech« ihm gegenüber verhalten. Langsam glaubte ich schon, er hatte generell was gegen sechzehnjährige Mädchen mit rotem Haar. Oder vielleicht auch nur gegen sechzehnjährige Mädchen mit rotem Haar, die murrten, weil sie
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