Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Schluss-Mach-Pakt

Der Schluss-Mach-Pakt

Titel: Der Schluss-Mach-Pakt
Autoren: Shana Norris
Vom Netzwerk:
noch nicht mal mehr wusste, ob ich überhaupt zum Takt der Musik tanzte. Die meisten sprangen auf und tanzten vor ihren Stühlen mit.
    Als ich schließlich aufhörte, völlig außer Puste und schweißüberströmt, warf ich den Kopf zurück und lachte lauthals im Inneren des Hotdog-Kostüms. Ich hatte endlich das Gefühl, von mir selbst befreit zu sein, von jeglichen Regeln und dem absoluten Ordnungswahn, den ich mir stets auferlegt hatte. Ich fühlte mich wieder wie das kleine, unbeschwerte Mädchen, das ich einmal gewesen war, ehe das Leben mir einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte. Endlich kroch ich hinter der Mauer hervor, hinter der ich mich all die Jahre versteckt hatte.
    »A-ver-y! A-ver-y!«, intonierte das Publikum und verlangte so nach einer Zugabe. Während ich von der Bühne stolperte, winkte ich den Leuten zu. So spaßig das Ganze auch war, für das erste Mal war es vorerst genug.
    Ich huschte zur Tür des Diners hinaus, nachdem ich mich durch das Publikum gekämpft hatte. Alle wollten mich anhalten und mir die Hand schütteln oder mir den Brötchenhintern tätscheln und mir sagen, wie toll ich doch war. Ally versprach, den Schriftzug auf ihrem T-Shirt in »Avery & Zac-Pack« abzuändern.
    Als ich endlich draußen stand, schälte ich mich gerade so weit aus meinem Kostüm, dass mein Oberkörper sich von der glühenden Hitze im Inneren erholen konnte. Ich schnaufte kurz durch, schloss die Augen und sog die frische Nachtluft ein. Endlich hatte es ein wenig abgekühlt, die Rekordhitze machte eine kurze Pause, ehe der Sommer ganz offiziell begann.
    »Ich muss schon sagen«, hörte ich jemanden ganz in der Nähe sagen, »das waren echt ganz schön beeindruckende Tanzbewegungen.«
    Ich schlug die Augen auf, und da stand er und lehnte an der Motorhaube meines Wagens, die Arme vor der Brust verschränkt.
    Ich wagte es kaum zu atmen, weil ich Angst hatte, ich könnte den Zauber brechen und er würde sich in der Dunkelheit der Nacht ins Nichts auflösen.
    Doch als ich ein paarmal kurz blinzelte, war er immer noch da.
    »Hey.«
    »Hey.«
    »Ich dachte nicht, dass du noch kommen würdest.«
    »Glaubst du, ich lass es mir entgehen, wenn du die Schwarte kreisen lässt? Eine Million begeisterter Zac-Fans hätten mich nicht abhalten können.« Er lächelte, allerdings wirkte es ein wenig reserviert, als ob er unterhalb der witzelnden Fassade immer noch ein wenig Bedenken hatte, was da zwischen uns geschah.
    Ich grinste und versuchte, meine eigene Nervosität zu überspielen. »Pass lieber auf. Sonst spann ich dir noch deinen Fanklub aus und mache die Leute zu meiner eigenen kleinen Avery-Armee.«
    Er sah mich mit hochgezogener Braue an. »Willst du einen Tanzwettbewerb veranstalten? Dann werden wir schon sehen, wer gewinnt. Du hast vielleicht ein paar Moves drauf, aber ich hab den Stil.« Damit legte er einen kurzen Moonwalk über den gekiesten Parkplatz hin, dann drehte er sich um und kam wieder auf mich zu.
    Ich lachte, genau wie er auch, und einen kurzen Augenblick lang waren in der ansonsten nächtlichen Stille nur das gedämpfte Gelächter und der Applaus zu hören, die vom Diner zu uns rüberwehten, vereint mit unserem eigenen Lachen.
    Dann allerdings verblasste mein Lächeln, und ich sah ihn an, in der Hoffnung, er würde dieses Mal nicht davonlaufen.
    »Mir tut das alles so leid, was ich getan habe. Ich war echt bescheuert und hab alles total vermasselt. Ich wollte dir wirklich niemals ernsthaft wehtun.« Ich redete einfach drauflos, hatte keine Kontrolle mehr über die Worte, die aus meinem Mund sprudelten, doch mir war einfach nur wichtig, dass er begriff, wie schrecklich ich mich mit dem fühlte, was geschehen war. »Am Anfang hab ich echt nur an mich selbst gedacht, aber dann mit der Zeit, als ich dich besser kennenlernte, da wurde mir klar, wie falsch das war. Ich hatte nicht erwartet, dass ich solche Gefühle für dich entwickeln würde. Ich hab das Geld nicht genommen. Ich hab’s ihr zurückgegeben.«
    Zac vergrub die Hände in den Taschen. Sein neutraler Gesichtsausdruck ließ keinerlei Deutung meinerseits zu. »Was ist mit Costa Rica?«
    »Ich muss eben noch ein Jahr warten, aber das ist schon okay. Costa Rica rennt mir nicht weg, und ich hab den ganzen Sommer Zeit, um mir das restliche Geld zusammenzusparen. Ich hätte das nicht mit Hannahs Kohle machen können, nicht wenn der Preis dafür du warst. Das alles war ein riesengroßer Fehler.«
    »Aber es hatte auch sein Gutes«, meinte Zac,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher