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Der Schluss-Mach-Pakt

Der Schluss-Mach-Pakt

Titel: Der Schluss-Mach-Pakt
Autoren: Shana Norris
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Sitze. Fast hatte ich vergessen, wie sie sich unter dem Plastik anfühlten. Dass ich die Bezüge abgenommen hatte, kam mir vor wie eine kleine Rebellion, und ich kämpfte gegen die leise Stimme in meinem Kopf an, die mir sagte, ich würde meinen Slushie verschütten und der Fleck würde dann nie wieder rausgehen.
    Freude überflutete mich und strömte durch meinen Körper, bis meine Fingerspitzen und Zehen prickelten. Ich fühlte mich, als könnte ich es mit der ganzen Welt aufnehmen.
    Das Gefühl durfte ich auf gar keinen Fall wieder loslassen, um das, was ich als Nächstes vorhatte, durchzustehen.
    * * *
    Die Comedyshow hatte bereits angefangen, als ich beim Rose Castle eintraf. Ein paar Minuten lang blieb ich draußen auf dem Parkplatz sitzen und sagte mein Handknochenmantra auf, um meine Nerven zu beruhigen.
    Ich schaffte das. Wenn Mr Throckmorton das Ganze mitbekäme, würde er mich dafür wahrscheinlich umbringen und ziemlich sicher sogar feuern, doch das wäre okay für mich. Manchmal war es das Risiko einfach wert, oder?
    Ich huschte also in den Laden, ohne viel Aufmerksamkeit zu erregen, trotz der riesigen Tasche, die ich über der Schulter trug. Elliott hatte mir dabei geholfen, sie nach meiner Schicht heute Abend aus dem Diggity Dog House zu schmuggeln. Gerade stand eine junge Frau auf der Bühne und erzählte einen Witz über ihren Exfreund. Ich durchsuchte das Publikum, konnte Zac aber nirgends entdecken. Schweiß brach mir auf der Stirn aus. Was, wenn er gar nicht hier war? Hatte er sich ausgerechnet diesen Abend ausgesucht, um mal nicht zur Comedyvorstellung zu kommen?
    Ich hielt mich nahe an der Wand und machte mich auf den Weg zu der Person, die hier verantwortlich zu sein schien. »Ich würde gerne heute Abend auftreten«, erklärte ich dem Mann.
    Er musterte mich unter den dichten, buschigen Augenbrauen hervor. Sein Kopf war kahl im Gegensatz zu dem dichten Haar auf seiner Stirn. Er sah irgendwie witzig aus.
    »Bist du schon mal aufgetreten?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Mein erstes Mal.«
    Einen Moment lang betrachtete er die Teilnehmerliste. »Du kannst in fünfzehn Minuten rauf, da habe ich eine kleine Lücke.«
    »Okay.« Ich wischte mir die verschwitzten Hände an der Jeans ab. »Könnten Sie mir vielleicht sagen, wo ich die Toilette finde?«
    Er deutete grob in eine Richtung hinter mir, ehe er sich wieder abwandte. Ich kämpfte mich zwischen den Tischen hindurch und stieß dabei aus Versehen ein paar Leute mit meiner Tasche an.
    Nachdem ich mich ein paarmal hintereinander entschuldigt hatte, fand ich endlich die Toilette und stieß die Tür auf. Drinnen waren die Geräusche aus dem Diner nur noch gedämpft zu hören.
    Ich lehnte mich gegen das Waschbecken und starrte in den fleckigen Spiegel. Mein Haar hatte sich zum Teil aus dem Pferdeschwanz gelöst und meine Wangen waren gerötet. In meinem Blick lagen definitiv bereits die ersten wilden Anzeichen für eine aufkeimende Panikattacke. Ich spritzte mir ein wenig kaltes Wasser ins Gesicht und redete mir selbst ein, dass das alles schon gut gehen würde. Wenn Zac heute Abend nicht hier war, dann würde ich einfach so lange wiederkommen, bis er endlich auftauchte. Ich hatte ja versucht, mich zu entschuldigen. Das hier war meine letzte Hoffnung.
    Als eine Toilettenspülung betätigt wurde, ging ich vom Waschbecken weg, um Platz zu machen für die Frau, die aus der Kabine kam, damit sie sich die Hände waschen konnte.
    »Hey, Süße«, begrüßte sie mich mit fröhlicher Stimme.
    Ich sah auf und erkannte die Frau mit den wilden, blonden Locken, die mich breit angrinste. Sie verbreitete einen Duft nach Pfefferminze und auf ihrem leuchtend blauen T-Shirt stand »Zac-Pack« vorne drauf.
    »Ich bin Ally«, half sie mir auf die Sprünge, während sie sich die Hände wusch. »Du bist doch Zacs Freundin, oder?«
    Ich nickte und lächelte sie an, auch wenn ich das Gefühl hatte, dass ich mich gleich übergeben musste. »Genau. Avery. Schön, dich wiederzusehen.«
    »Schön, dich zu treffen.« Wie schon beim ersten Mal hatte sie kein Problem damit, mir auf die Pelle zu rücken. Sie umarmte mich ganz fest, so als würde sie die ganze Zeit irgendwelchen Leuten um den Hals fallen.
    Möglicherweise tat sie das ja wirklich.
    »Weißt du denn, ob Zac hier ist?«, fragte ich sie.
    Sie schüttelte den Kopf. »Hab ihn nicht gesehen. Aber die Nacht ist ja noch jung. Er kommt vielleicht ein wenig später.«
    Ich ächzte. »Ich tret in ungefähr zwölf Minuten auf,
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