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Der sanfte Hauch der Finsternis - Frost, J: Der sanfte Hauch der Finsternis - Destined for an early Grave (Night Huntress/ Cat & Bones 4)

Der sanfte Hauch der Finsternis - Frost, J: Der sanfte Hauch der Finsternis - Destined for an early Grave (Night Huntress/ Cat & Bones 4)

Titel: Der sanfte Hauch der Finsternis - Frost, J: Der sanfte Hauch der Finsternis - Destined for an early Grave (Night Huntress/ Cat & Bones 4)
Autoren: Jeaniene Frost
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können, wenn sie sofort ein paar Leute herbeigerufen und den Angreifer in die Flucht geschlagen hätte? Er war verschwunden, sobald jemand auf ihre Hilferufe reagiert hatte; vielleicht hätte sie Paul wirklich retten können, wenn sie nicht so nutzlos in der Gegend herumgestanden und den Angreifer mit Reizgas besprüht hätte.
    Denise war so in ihre Gedanken verstrickt, dass sie das leise Klopfen überhörte, bis es zum dritten Mal ertönte. Sie erstarrte. Es kam von der Eingangstür.
    Denise schlich aus der Küche und lief leise die Treppe hinauf ins Schlafzimmer, wo sie ihre Glock aus dem Nachtschränkchen holte. Geladen war die Pistole mit Silbermunition, die einen Vampir vielleicht nur langsamer machen, einen Menschen aber töten würde. Angestrengt auf jedes Geräusch lauschend, tappte Denise die Treppe hinunter. Ja, es war noch da. Ein seltsamer Laut, wie ein Wimmern und Kratzen.
    Versuchte jemand, das Türschloss zu knacken? Sollte sie die Polizei rufen oder erst selbst nachsehen? Aber wenn es nur ein streunender Waschbär war und sie die Bullen rief, würden die ihr endgültig kein Wort mehr glauben.
    Den Lauf ihrer Pistole auf die Geräusche gerichtet, pirschte sich Denise an die Fenster zur Straße heran, von wo aus sie die Eingangstür sehen konnte …

    Auf ihrer Veranda stand ein kleines Mädchen, an seiner Kleidung war etwas Rotes. So zaghaft, wie die Kleine an die Tür klopfte, schien sie verletzt oder erschöpft zu sein, vielleicht auch beides. Nun konnte Denise auch das Wort »Hilfe …« verstehen.
    Denise legte die Pistole weg und riss die Tür auf. Das Gesicht der Kleinen war tränenüberströmt, sie zitterte am ganzen Körper.
    »Kann ich reinkommen? Daddy ist verletzt«, stammelte sie.
    Denise hob sie hoch und sah sich nach einem Auto oder irgendetwas anderem um, das ihr einen Hinweis darauf hätte geben können, wo das Kind herkam.
    »Komm rein, Schätzchen. Was ist denn passiert? Wo ist dein Daddy?«, säuselte Denise, während sie das Mädchen ins Haus trug.
    Die Kleine lächelte. »Daddy ist tot«, verkündete sie, und ihre Stimme klang plötzlich tief und unheilvoll.
    Denises Arme sackten nach unten, als sie das plötzliche Gewicht darin spürte. Mit Entsetzen sah sie, wie das kleine Mädchen sich in den Mann verwandelte, der Paul ermordet hatte. Als sie wegrennen wollte, packte er sie und schloss die Tür hinter sich.
    »Danke, dass du mich hereingebeten hast«, sagte er.

Zwei
    Spade klappte sein Handy zu und dachte über das Gespräch nach, das er gerade geführt hatte. Denise MacGregor. Er hatte nicht erwartet, je wieder etwas von ihr zu hören. Nun glaubte sie, ihr Cousin wäre von einer Art Werhund getötet worden … nur gab es keine Werhunde oder sonstigen Wertiere.

    Vielleicht fand sich ja eine andere Erklärung. Denise hatte gesagt, sie wäre dem Angreifer mit Pfefferspray und Silbernitrat zu Leibe gerückt. Möglicherweise hatte sie ihn einfach nur verfehlt, möglicherweise aber auch nicht. War ihr Cousin von einem Vampir umgebracht worden, konnte der Denise glauben gemacht haben, er hätte sich in einen Hund verwandelt und wäre durch Silberspray nicht in die Flucht zu schlagen gewesen. Menschliche Erinnerungen ließen sich leicht manipulieren. In diesem Fall würde sich der Mörder aber sicher auch fragen, woher sie das mit dem Silber gewusst hatte, sodass er womöglich zu dem Schluss kam, er müsste mehr als falschen Zauber einsetzen, um sicherzustellen, dass Denise den Mund hielt. Das Risiko wollte Spade nicht eingehen.
    Er warf seinem Bett einen sehnsüchtigen Blick zu. Die verheerende Lethargie, die mit dem Sonnenaufgang einherging, hatte er schon vor langer Zeit überwunden, was aber nicht bedeutete, dass er sich jetzt auf die Fahrt nach Texas freute. Na ja. So konnte er wenigstens dafür sorgen, dass Crispin und Cat nicht überstürzt aus Neuseeland aufbrechen mussten, um sich einer Sache anzunehmen, bei der es sich aller Wahrscheinlichkeit nach nur um den trauer- und stressbedingten emotionalen Zusammenbruch einer Sterblichen handelte.
    Er dachte daran, wie Denise ihn nach ihrem letzten Treffen angesehen hatte. Ihre Kleidung war blutbespritzt gewesen, ihr Gesicht so elfenbeinblass wie Spades eigenes, und in ihren haselnussbraunen Augen hatte eine Mischung aus Angst und Abscheu gestanden.
    Warum musstest du ihn umbringen? , hatte sie geflüstert.
    Wegen ihrer Pläne , war Spades Antwort gewesen. Solche Menschen haben kein Recht weiterzuleben .
    Sie hatte das nicht
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