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Der sanfte Hauch der Finsternis - Frost, J: Der sanfte Hauch der Finsternis - Destined for an early Grave (Night Huntress/ Cat & Bones 4)

Der sanfte Hauch der Finsternis - Frost, J: Der sanfte Hauch der Finsternis - Destined for an early Grave (Night Huntress/ Cat & Bones 4)

Titel: Der sanfte Hauch der Finsternis - Frost, J: Der sanfte Hauch der Finsternis - Destined for an early Grave (Night Huntress/ Cat & Bones 4)
Autoren: Jeaniene Frost
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Seifen und Shampoos bearbeitete. Der Raum füllte sich mit den verschiedensten Duftnoten, die den penetranten Schwefelgeruch überlagerten. Spade schloss die Augen. Er musste Denise bald an einen sicheren Ort bringen. Der Dämon würde zwar bestimmt nicht gleich wiederkommen, aber hier konnte sie nicht bleiben.

    »Ich brauche ein Handtuch.«
    Spade griff sich zwei und reichte ihr das größere durch den Türspalt. Als Denise sich eingehüllt hatte, öffnete er, ihren Protest ignorierend, die Tür ganz, hob Denise heraus und rubbelte ihr mit der freien Hand das tropfnasse Haar trocken.
    »Das kann ich selbst«, wandte sie ein und stieß matt seine Hand weg.
    »Unter normalen Umständen bestimmt«, antwortete er, während er sie zum Bett trug. »Aber du hast gerade einen beinahe tödlichen Herzstillstand durch einen Dämon erlitten, der dir seine Essenz durch den Körper gejagt hat. So was steckt keiner einfach so weg, also hör auf zu diskutieren und lass dir von mir helfen.«
    Sie sackte gegen seinen Körper, als hätte dieses letzte bisschen Widerstand all ihre Stärke gefordert. Spade hielt sie mit einem Arm umschlungen, sodass sie sich an ihn lehnen konnte. Mit einer Hand trocknete er ihr das Haar, mit der anderen hielt er das Handtuch zusammen, in das sie gehüllt war. Denises Augenlider flatterten, ihr Kopf kippte gegen seinen Arm. Ihre zarte Kehle war nur noch Zentimeter von seinen Lippen entfernt.
    Spade kämpfte gegen den plötzlichen Drang an, mit dem Mund über ihre Halsschlagader zu fahren. Er hatte seit über einem Tag nichts gegessen, aber nicht allein der Hunger machte ihm zu schaffen. Ein Muskel in seinem Kiefer spannte sich. Er hatte gehofft, das sonderbare Verlangen, das er in Denises Gegenwart verspürte, würde sich mit der Zeit verflüchtigen, aber es war eindeutig noch da.
    Zum ersten Mal hatte er Denise auf Crispins Weihnachtsfeier im Jahr zuvor gesehen. Gleich nach seinem Eintreten war ihm eine dunkelhaarige Frau aufgefallen. Sie hatte den Kopf zurückgeworfen und über etwas gelacht, das Cat gesagt hatte. Einen Augenblick später hatte die Frau in seine Richtung
gesehen, als hätte sie gespürt, dass er sie beobachtete. Ihre vollen Lippen waren noch zu einem Lachen geöffnet gewesen, aber ihr direkter Blick war es, der seine Aufmerksamkeit erregt hatte. Der Blick und das seltsame Kribbeln, das bei ihrem Anblick über ihn gekommen war.
    »Wer ist das?«, hatte er Crispin gefragt.
    Crispins Augen waren Spades Blick gefolgt, und er hatte geschnaubt. »Sorry, Alter. Das ist die beste Freundin meiner Frau.«
    Und mit diesen Worten war Denise in unerreichbare Ferne gerückt. Sie war eine Sterbliche, und Sterbliche brauchte Spade nur zu zwei Dingen – zum Stillen seines Hungers und zur Befriedigung seiner Libido. Bei Denise stand natürlich beides nicht zur Debatte, denn sie war Cats Freundin, und er hätte damit Crispin beleidigt. Also hatte Spade das seltsame Kribbeln ignoriert, das sich bei seinem nächsten Blick in ihre Richtung wieder eingestellt hatte, aber sie hatte sich ohnehin schon wieder abgewandt und lächelte einen jungen Mann mit hellbraunem Haar an. Fast war er erleichtert gewesen, als Crispin ihm gesagt hatte, dass sie verheiratet war. Es gab also wirklich keinen Grund, weiter Gedanken an sie zu verschwenden.
    Aber jetzt war Denise Witwe und lag mit nichts als einem Handtuch am Leib in seinen Armen. Sein Verlangen nach ihr war unter diesen Umständen schwer zu ignorieren.
    Sie ist nichts für dich , ermahnte sich Spade.
    Aber hübsch war sie trotzdem, das konnte er sich ja ruhig eingestehen. Nass wirkte ihr Haar dunkler, und ihre Haut war rosig und zart. Der beißende Schwefelgeruch hatte sich verflüchtigt, und über all die Parfümdüfte hinweg drang ihr ganz eigener Körpergeruch nach Jasmin und Honig zu ihm durch.

Die amerikanische Originalausgabe erschien unter dem Titel
»Destined for an early Grave (Night Huntress 4)«
bei Avon, New York.
     
     
     
     
     
     
     
    1. Auflage
Deutsche Erstausgabe Oktober 2010
    Copyright © der Originalausgabe 2009 by Jeaniene Frost
    Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2010 by
Blanvalet in der Verlagsgruppe Random House GmbH, München
Umschlaggestaltung: © HildenDesign, München,
unter Verwendung von Motiven
von Niv Koren/shutterstock;Yaro/Shutterstock
Redaktion: Rainer Michael Rahn
HK · Herstellung: sam
Satz: omnisatz GmbH, Berlin
    eISBN 978-3-641-07168-4
     
     
     
    www.blanvalet.de
    www.randomhouse.de
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