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Der sanfte Hauch der Finsternis - Frost, J: Der sanfte Hauch der Finsternis - Destined for an early Grave (Night Huntress/ Cat & Bones 4)

Der sanfte Hauch der Finsternis - Frost, J: Der sanfte Hauch der Finsternis - Destined for an early Grave (Night Huntress/ Cat & Bones 4)

Titel: Der sanfte Hauch der Finsternis - Frost, J: Der sanfte Hauch der Finsternis - Destined for an early Grave (Night Huntress/ Cat & Bones 4)
Autoren: Jeaniene Frost
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Mutter. Es gab weniger lohnenswerte Dinge, für die man sterben konnte.
    Mencheres wirkte genauso verdutzt wie Vlad. Offenbar konnte er wirklich nicht mehr in die Zukunft sehen, denn sein Gesichtsausdruck besagte deutlich, dass er sich einen solchen Ausgang der Ereignisse nicht hätte träumen lassen.
    Meine Mutter bahnte sich einen Weg durch die Menge. Ihre Augen leuchteten immer noch grün, und sie versetzte dem ersten Wachmann, mit dem sie in Kontakt kam, einen Fausthieb.
    »Hände weg von meiner Tochter!«, rief sie.
    »Vlad«, sagte ich, »bitte …«
    Sein Gesichtsausdruck wurde undurchdringlich, dann nickte er knapp. Schließlich ergriff er meine Mutter und drückte sie so unnachgiebig an seine Brust, dass sie sich keinesfalls würde freimachen können. Ich schenkte ihm ein dankbares Lächeln, weil mir klar war, dass er sich bereit erklärt hatte, sie länger als nur für den Moment zu beschützen.
    »Du bist ein guter Freund«, sagte ich.
    Mehr brachte ich nicht hervor. Einer der Wachleute nahm mich in den Schwitzkasten und würgte den Abschiedsgruß ab, den ich noch an meine Mutter hatte richten wollen. Dann wurde ich auf den Kampfplatz gezerrt. Die blonde Gesetzeshüterin
stand schon in der Mitte, ein langes Silbermesser in der Hand.
    Seid mit der Urteilsvollstreckung schnell bei der Hand, was?, dachte ich, während ich all meinen Mut zusammennahm. Ich brachte es nicht über mich, den Blick auf die Menge zu richten, die sich um Bones geschart hatte. Wenn er noch lebte, wollte ich nicht, dass er das hier mit ansehen musste. Ich hoffte nur, dass die Gesetzeshüterin es wirklich schnell über die Bühne bringen würde und alles vorbei war, bevor Bones auch nur merkte, was geschah.
    »Stopp.«
    Sofort erkannte ich Bones’ heisere Stimme, und mein Herz machte einen Sprung. Er lebte. Bitte, lass alles schnell vorbeigehen, und, o Gott, bitte mach, dass er nicht zusehen muss.
    »Sie hat gegen das Gesetz verstoßen«, fauchte die blonde Vampirin. Sie hatte mich gepackt und mir den Kopf in den Nacken gebogen, als Bones angehumpelt kam.
    Ich sah ihn an, versuchte, ihn in diesem kurzen Augenblick wissen zu lassen, dass ich ihn liebte und keine Angst hatte, als seine nächsten Worte die Gesetzeshüterin innehalten ließen.
    »Gregor hat betrogen.«
    Die Vampirin ließ mich so abrupt los, dass ich zu Boden fiel. Bones würdigte mich keines Blickes. Seine ganze Aufmerksamkeit war auf die Vampirin gerichtet, die auf ihn zukam.
    »Wenn du lügst, stirbst du mit ihr«, fuhr sie ihn an. Bones deutete auf seinen Bauch, wo selbst unter den Blutflecken noch seltsame dunkle Schlieren auf seiner Haut zu sehen waren.
    »Flüssiges Silber«, stellte er fest. Er hielt ihr Gregors Messer entgegen. »Irgendwo da drin muss es einen Injektionsmechanismus geben. Gregor hat mich vergiftet, als er mich
das letzte Mal getroffen hat, wollte mich für den Rest des Kampfes schwächen. Bestimmt hat er gedacht, dass das eh keiner mehr rausfindet, wenn ich erst verschrumpelt bin.«
    Das also erklärte den unbeschreiblichen Schmerz, den ich durch die mentale Verbindung zu Bones empfunden hatte – durch diesen einen heimtückischen Stich war Silber in seine Blutbahn gelangt. Ich hatte gewusst, dass die Schmerzen zu heftig gewesen waren, als dass sie von einer normalen Wunde hätten herrühren können. Typisch Gregor, etwas so Niederträchtiges zu tun, nachdem ihm aufgegangen war, dass er Bones in einem fairen Kampf nicht würde besiegen können.
    Die Gesetzeshüterin nahm das Messer und musterte es eingehend. Sie betastete es von allen Seiten, und als ihr Daumen am oberen Ende des Heftes zudrückte, ergoss sich eine glänzende Flüssigkeit über die Klinge.
    »Clever«, murmelte sie. Dann wandte sie sich mit strengem Gesichtsausdruck mir zu. »Sie konnte das nicht wissen. Ihre Strafe für ihre Einmischung bleibt also dieselbe.«
    »Ich wusste es.«
    Die Vampirin sah mich an.
    »Ich habe gespürt, wie das Silber in Bones gebrannt hat«, fuhr ich fort. »Wir sind miteinander verbunden, weil Bones mein Erschaffer und mein Ehemann ist. Deshalb habe ich es gewusst.«
    Lucius kam auf mich zu. »Er ist nicht dein Mann, sondern Gregor!«
    Bones warf Gregors Leiche mit hochgezogenen Augenbrauen einen Blick zu. »Jetzt hat sie ja wohl eindeutig nur noch einen Ehemann, oder?«
    Dem Ausdruck auf dem Gesicht der Vampirin nach war meine Erklärung nicht gut genug gewesen. Ich erstarrte. Für Bones zu sterben wäre eine Sache gewesen, aber wenn
man eine Chance
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