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Der sanfte Hauch der Finsternis - Frost, J: Der sanfte Hauch der Finsternis - Destined for an early Grave (Night Huntress/ Cat & Bones 4)

Der sanfte Hauch der Finsternis - Frost, J: Der sanfte Hauch der Finsternis - Destined for an early Grave (Night Huntress/ Cat & Bones 4)

Titel: Der sanfte Hauch der Finsternis - Frost, J: Der sanfte Hauch der Finsternis - Destined for an early Grave (Night Huntress/ Cat & Bones 4)
Autoren: Jeaniene Frost
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auch nichts. Frustriert konnte ich nur zusehen, wie Vlad ebenfalls unhörbar antwortete und Bones daraufhin kurz nickte. Dann entfernte sich Vlad, diesmal kam er auf mich zu.
    »Was hat er gesagt?«, waren die ersten Worte, die ich an ihn richtete, als er bei mir angekommen war.
    Vlad zuckte mit den Schultern. »Was man eben so sagt.«
    Mich überlief es eiskalt. Wie ich Bones kannte, hatte er Vlad gebeten, sich um mich zu kümmern, falls Gregor ihn umbrachte. Er konnte Vlad zwar nicht ausstehen, aber so etwas wäre typisch für ihn. Ließ er nur Vorsicht walten, oder war ihm klar, dass er gegen Gregor keine Chance hatte? Gott, hatte Bones sich auf dieses Duell in dem Wissen eingelassen, dass er es nicht überleben würde, und trotzdem nicht klein beigeben wollen?

    Ich wollte schon zu Bones rennen und ihn bitten, alles abzublasen, da trat die blonde Gesetzeshüterin auf den Kampfplatz. »Das Duell beginnt jetzt. Wie vereinbart endet es erst mit dem Tod eines der Kontrahenten. Wer sich einmischt, hat sein Leben verwirkt.«
    Mencheres packte meine Hand. »Es ist zu spät, um es abzublasen«, sagte er mit sanfter Stimme, als ahnte er, was ich vorgehabt hatte. »Wenn du dich jetzt einmischst, stirbst du.«
    Aus Gewohnheit schluckte ich, aber mein Mund war staubtrocken. Vlad legte mir die Hand auf die Schulter, als Bones, gefolgt von Spade, den Kampfplatz betrat. Gregor und Lucius taten es ihnen nach. Ich begriff nicht, was das sollte, bis Spade und Lucius ihrem Freund beziehungsweise Meister jeweils ein Messer übergaben und sich dann an den Rand des unregelmäßigen Runds zurückzogen. Sekundanten , dachte ich. Lucius und Spade hatten jeder nur drei Messer bei sich gehabt, und jetzt hatten sie eins weggegeben. Es würde keine neuen Waffen geben, wenn die alten aufgebraucht waren.
    Ich musste wieder schlucken.
    Nun verließ auch die Gesetzeshüterin den Kampfplatz. Allein Gregor und Bones standen sich jetzt noch darauf gegenüber. Nur drei Meter trennten sie voneinander. Ihre Augen leuchteten grün, die Fänge hatten sie ausgefahren, Macht entströmte ihnen, bis die Atmosphäre sich drückend und wie elektrisch aufgeladen anfühlte. Meine Anspannung war so groß, dass ich das Gefühl hatte, ich müsste zerspringen, als die Gesetzeshüterin »Fangt an« sagte.
    Fliegend stoben Bones und Gregor aufeinander zu und prallten etwa einen Meter über dem Boden aufeinander. Einen Augenblick lang konnte ich in dem wilden Gewirbel aus bleichen Körpern nicht erkennen, wer wer war, weil Gregor ebenfalls kein Hemd trug. Dann trennten sie sich wieder, beide
mit verheilenden, rot klaffenden Schnittwunden am Körper.
    Trotz meiner Wut auf ihn ergriff ich Mencheres’ Hand und spürte, wie er meine ebenfalls drückte. Aus dem Augenwinkel sah ich Annette, die mit bleichem Gesicht bei Ian stand. Auch Ians Miene war verkniffen. Wieder bekam ich es mit der Angst zu tun. Glaubten sie, Bones würde sterben? Hatten alle außer mir das gewusst?
    Wieder gingen Gregor und Bones wie wild aufeinander los. Diesmal konnte ich sehen, wie Silber in Fleisch eindrang, im Mondlicht blitzte, bevor es rot wieder zum Vorschein kam, während sie sich gegenseitig attackierten. Von beiden hörte man allerdings keinen Laut. Auch von den Zuschauern nicht. Die Stille war schwerer zu ertragen als Geschrei.
    Bones rollte sich weg, als Gregor auf sein Herz zielte. Ein Stück entfernt rappelte er sich dreckverschmiert wieder auf. Und da warf er auch schon sein Messer, das sich bis zum Heft in Gregors Brust bohrte – doch Gregor hatte bereits sein eigenes Messer in Bones rechtes Auge versenkt.
    Ich unterdrückte meinen Aufschrei, aus Angst, das kleinste Geräusch könnte eine tödliche Ablenkung für Bones darstellen. Ohne mit der Wimper zu zucken, zog er sich das Messer aus der Augenhöhle und wehrte Gregor ab, der sich ebenfalls das Messer aus der Brust gezogen hatte und nun mit unglaublicher Geschwindigkeit auf Bones zustürzte. Wäre ich keine Vampirin gewesen, hätte ich beim Anblick der klebrigen roten Masse an Bones’ Messer laut geschrien. Bones aber kämpfte unablässig weiter, während sein fehlendes Auge langsam nachwuchs.
    Gregor täuschte einen Hieb mit der Linken an und duckte sich dann so schnell unter Bones durch, dass ich erst merkte, was er getan hatte, als Bones sich vor Schmerzen krümmte.
Gregors Messer steckte weit oben in seinem Rücken. Gregor bellte Lucius einen Befehl zu, fing das Silbermesser auf, das sein Diener ihm zuwarf und ging dann
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