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Der Ruf des Satyrs

Der Ruf des Satyrs

Titel: Der Ruf des Satyrs
Autoren: Elizabeth Amber
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Höllen!« Scharf sogen Danes Lungen die Luft ein, als diese neue göttliche Gebieterin die Herrschaft über ihn ergriff und befahl, dass er sie ehren sollte in der Art, wie seine Ahnen es getan hatten. Sie verlangte, dass er die Wandlung durchlebte, dass er die Rituale beging, wie es in dieser Nacht von allen Satyrn gefordert war. Er hob sein Gesicht ihrem Licht entgegen und stöhnte auf – ein dunkler, sinnlicher Laut, der durch die exotische, samtweiche Nacht drang.
    »Bitte!«, erklang ein drängendes Flüstern. Die Frau aus Fleisch und Blut in seinen Armen.
    Doch nun war er im Banne des Mondes gefangen und konnte nur warten und fühlen, wie er in Mondlicht getaucht wurde und die Wahrnehmung sich in seinem Körper ausbreitete, vom Gesicht über seinen Hals, seine muskulöse Brust, Rippen und schließlich seinen Bauch. Unter dem Stoff seiner Hose spross weicher flaumiger Pelz auf seinen Oberschenkeln und Waden, so fein, dass er kaum sichtbar war. Doch dies markierte den Beginn der Wandlung, die ihn – zumindest für jene, die in dieser Welt zu Hause waren – zu etwas Abartigem machen würde, wenn sie es denn wüssten.
    Noch nie hatte Dane die Wandlung bewusst erlebt, und so gierte er nun danach wie ein Verhungernder. Immer weiter steigerte sich sein Verlangen. Gleich, wenn der Griff des Mondes ihn wieder freigab, würde er die Frau in seinen Armen herumdrehen. Er würde ihre Röcke hinten heben und sich an ihre beiden Öffnungen schmiegen. Denn wenn der Ruf des Mondes sich erst durchgesetzt hatte, würde er eine andere Art der Vereinigung mit ihr brauchen – eine zweifache.
    Ein Stöhnen drang von ihren Lippen, die rosig und feucht von seinen Küssen waren – so, als hätte sie seine Gedanken gelesen.
    Plötzlich verhärtete sich sein Unterleib in einem brutalen Krampf, der ihn vollkommen unvorbereitet traf. Er griff sich an die Bauchgegend. Die andere Hand ließ ihre Handgelenke los und ballte sich an der Baumrinde zur Faust. Lange Augenblicke vergingen, während er von einer Lust gepeinigt wurde, die so durchdringend war, dass sie fast schon schmerzte.
    Ihre Arme, die nun frei waren, sanken langsam zu ihren Seiten herab. In ihren schönen klaren Augen sah er Furcht aufsteigen. Vor ihm oder vor sich selbst? Er runzelte die Stirn. Hatte Dante sie tatsächlich irgendwie mit einem Zauber belegt? War das der Grund, warum sie so willig gewirkt hatte?
    »Gehen Sie weg! Lassen Sie mich gehen!« Ihre Stimme zitterte.
    Mit seinem Körper hielt er sie noch immer fest an den riesigen alten Baumstamm gedrückt. »Hast du denn noch nie gesehen, wie ein Mann deiner Art die Wandlung durchlebt hat?«, stieß er hervor.
    Sie presste ihre zitternden Hände flach gegen seine Brust. »Nein! Ich weiß nicht, wovon Sie da reden. Ich …«
    »Es beginnt in mir, hier und jetzt«, unterbrach er ihre kläglichen Versuche, zu leugnen. Er ergriff ihre Hand und drückte sie auf seinen Unterleib hinab, so dass sie die harten verkrampften Muskeln dort spüren musste. Und die Wahrheit nicht leugnen konnte: Er war ein Mann ihresgleichen, und sie wusste es.
    Sie zögerte, und er kämpfte gegen das drängende Verlangen an, dort weiterzumachen, wo er aufgehört hatte und sich in sie zu rammen, gleich, ob sie wollte oder nicht.
    »Du wirst dich nicht genauso verändern wie ich heute Nacht, doch du musst etwas fühlen! Als du achtzehn Jahre alt wurdest, hast du nicht …«
    »Nein!« Sie riss ihre Hand los und kämpfte gegen ihn an, sie leugnete, was er im Begriff zu sagen war. »Ich bin nicht wie Sie!«, rief sie.
    Doch bevor er sie der Lüge bezichtigen konnte, wurden seine Finger plötzlich ungelenk und seine Bewegungen unkoordiniert. Er streckte sie und versuchte, die Taubheit abzuschütteln. »Nein … Götter, noch nicht! Nicht jetzt!«
    Dante war zurückgekehrt. Und er wollte diese Frau für sich selbst.
    So muss es sein!,
flüsterte die Stimme in seinem Kopf.
    Dane verzog das Gesicht zu einer Grimasse, während er Dantes Übernahme mit aller Kraft seines Wesens bekämpfte. Und doch wusste er, dass es vergeblich war. Er betrachtete die Frau vor sich eingehend und versuchte, sich jeden ihrer Züge einzuprägen. Die Gewissheit, dass er nicht in der Lage sein würde, zu beenden, was er mit ihr angefangen hatte, kam einer bitteren Pille gleich. Doch er würde sie wiederfinden, später, das schwor er sich. Bis dahin musste sie beschützt werden. Irgendwie.
    »Was ist los mit Ihnen?« Dane sah, wie ihre Lippen sich bewegten und die
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