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Der Ruf des Satyrs

Der Ruf des Satyrs

Titel: Der Ruf des Satyrs
Autoren: Elizabeth Amber
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Worte formten, doch sie klang weit entfernt, als würde sie ihm entgleiten. Sie starrte ihn mit weit aufgerissenen ängstlichen Augen an. Nun ja, nicht direkt ihn. Sie schien um ihn herum zu blicken – links, rechts, über seinen Kopf –, doch nicht direkt auf ihn.
    »Bleib! Du wirst mich schon bald brauchen, zwischen deinen Schenkeln«, murmelte er.
    »Nein! Ich kann nicht.«
    Doch sie wollte. Das konnte er in ihrem Gesicht sehen. »Bleib!«, bat er wieder mit rauher Stimme. »Und sei es nur, weil du meinen Schutz brauchst. Wegen dem, was du bist. Vor denen, die dir Schaden zufügen wollen …«
    Sie wich zurück und schüttelte den Kopf. Sie verleugnete ihn, sich selbst und das, was sie war.
    Schmerz fuhr wie ein Blitz durch seinen Kopf. Er taumelte und suchte am nächsten Baumstamm Halt.
Wie lautet dein Name?,
fragte er verzweifelt, doch seine Worte waren lautlos. Er verlor sie. Er verlor sich selbst.
    Er presste die Fingerknöchel an seine Stirn und versuchte, den Eindringling zurückzudrängen. Doch es war zwecklos. Er fühlte, wie er versank und sein Bewusstsein ihm entglitt wie Wasser bei Ebbe. Er konnte nicht standhalten … wurde verdrängt von …
     
    Dante hatte wieder die Kontrolle. Er schwankte leicht und schauderte kurz, bevor er rasch sein Gleichgewicht wiedererlangte. Er hatte Schmerzen. Seine Hand glitt an seinen Bauch und ertastete dort die harten geballten Muskeln. Mit Einbruch der Nacht war die Luft im Hain kühler geworden. Und der Mond war erschienen und badete ihn nun in seinem wundervollen Licht – und sinnlichem Verlangen.
    Wo war die Frau? Er hob den Blick und sah sie. Sie hatte ihn und seine Zauber abgeschüttelt und sich von ihm entfernt. Sie war weit genug weg, um ihm zu entwischen, in seinem derzeitigen geschwächten Zustand, während die Wandlung ihn überkam.
    Wie hypnotisiert sah sie voller Faszination zu, wie seine Finger über seinen Bauch strichen. Die zunehmende Dunkelheit überschattete die Lücke, die vorn in seiner Hose aufklaffte, und sie konnte nur raten, was darin gerade vor sich ging. Die widerstreitenden Gefühle waren leicht auf ihrem Gesicht abzulesen. Sie hatte Angst, noch länger hier mit ihm zu verweilen, doch sie konnte sich auch nicht dazu durchringen, zu gehen.
    Er strich mit der Hand über seine Männlichkeit. »Komm her!«, lockte er sanft. Er stand zwischen ihr und der Straße, und er hoffte, das würde ausreichen, um sie davon abzuhalten, sich zu entfernen, während er die Wandlung durchmachte.
    Sie wich weiter zurück und schüttelte den Kopf. »Wie können Sie es wagen, Ihre Zauber auf mich anzuwenden!«
    Er hob eine Augenbraue. Sein Blick war unverwandt auf sie gerichtet, seine Stimme ruhig. »Du bist feucht für uns, und das nicht wegen irgendwelcher Magie. Und trotz all deiner Beteuerungen bist du geblieben, um mehr zu bekommen.«
    Doch er konnte ihre Antwort nicht hören, denn ein plötzlicher brennender Schmerz durchfuhr ihn, und er krümmte sich und stützte die Hände auf seine Oberschenkel, um nicht zu fallen. Ein Muskel an seinem Kiefer zuckte, und er stöhnte rauh auf, während er von einer ganzen Reihe Krämpfe geschüttelt wurde. Lange Momente vergingen, während er darauf wartete, dass der Schmerz nachließ.
    Er fühlte, wie sie näher und näher schlich. Sie kam zu ihm! Er öffnete die Augen und sah sie vor sich kauern, zu seinen Füßen. Sie streckte ihre blassen Finger aus, und er fühlte, wie sie etwas unter seinem Stiefel hervor an sich riss.
    Es gelang ihm, ihr Handgelenk zu fassen. Ihre Blicke trafen sich, und er runzelte die Stirn. »Warum bist du nicht davon betroffen?«
    »Weil ich nicht bin, was Sie denken«, antwortete sie. Sie riss sich los. Er war schwach, zu schwach, um sie festzuhalten.
    Und dann krabbelte sie fort von ihm und wirbelte das Laub in ihrer Eile, ihm zu entfliehen, auf. Sie hielt etwas umklammert. Das Buch. Das hatte sie vorhin fallen lassen. Es hatte unter seinem Stiefel gelegen, und sie war nur näher gekommen, um es sich zurückzuholen.
    Wortlos wich sie wieder zurück und beäugte ihn dabei, als handelte es sich bei ihm um eine gefährliche Viper. Dabei presste sie das Büchlein an ihre Brust, als wollte sie damit ihr Herz daran hindern, herauszuspringen. Sie sah misstrauisch und unsicher aus, weil sie hier mit ihm allein war, doch gleichzeitig wirkte sie zutiefst fasziniert davon, Zeuge seiner Wandlung zu werden. So sehr, dass sie es nicht über sich bringen konnte, zu gehen.
    Er richtete den Blick auf
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