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Der Ruf des Satyrs

Der Ruf des Satyrs

Titel: Der Ruf des Satyrs
Autoren: Elizabeth Amber
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er von seiner neuen Frau bezaubert ist. Sollten sie keine Kinder bekommen, können wir ihn leicht wieder aufspüren, um die Sache noch einmal zu diskutieren.«
    Damit komplimentierte er den Beamten zur Tür hinaus. Bevor er hinterherging, drehte er sich noch einmal mit einem süffisanten Lächeln zu Dane um. »Diese Kinder, die Ihr mit ihr haben wollt. Wenn sie schon nicht menschlich sein können, dann lasst sie Satyr werden, ja?«
    Dane grinste langsam. »Ich tue mein Bestes.«
    Mit Eva als seiner Frau würde das wohl leicht sein – dieser Mann hatte ja keine Ahnung, wie leicht!

[home]
    20
    N ur Stunden später rannte Eva durch den Olivenhain auf dem Aventinischen Hügel, und ihr Gewand flatterte im Wind. Ihre Schuhe waren nass von taufeuchtem Gras, von Betonien und Rosmarin, die auf dem Waldboden wuchsen. Dane folgte ihr auf dem Fuße und genoss die Verfolgungsjagd, ohne einen Versuch zu unternehmen, sie einzufangen. Es war Vollmond, und seine Jagdinstinkte waren geschärft, sein Blut in Wallung.
    Ein leichter Sprühregen fiel aus tiefhängenden grauen Wolken am Himmel über ihnen. Zwar war der Mond nicht zu sehen, doch seine Wirkung auf sie war stark. Es würde nicht mehr lange dauern.
    Als Dane sah, wohin seine köstliche Jagdbeute steuerte, wurde er langsamer. Der Tempel. Das Mosaik war mittlerweile von dort verschwunden und durch ein anderes ersetzt worden, das man von einem anderen alten Ort entfernt und hierhergebracht hatte. Dieses neue Mosaik zeigte Ernteszenen: Trauben- und Olivenpflücker mit ihren Körben und Netzen, die Fässer und Urnen und die wilden Feiern, bei denen der Genuss von Wein und Oliven eine herausragende Rolle spielte. Der Tunnel hinter dem Mosaik war in Schutt und Asche gelegt worden, an die zwanzig Meter weit, so dass sich hier niemals wieder eine Tür öffnen und ihnen ihr Glück rauben konnte. Trotzdem hatte er für heute Nacht zehn Nachtbedienstete im Haus postiert, die auf Mimi und Lena achten sollten und alle strikten Befehl hatten, für die Sicherheit der Mädchen zu sorgen. Manche Ängste ließen sich schwerer ablegen als andere.
    Seine geliebte Eva erwartete ihn nun auf den Stufen des Tempels. Das Kleid klebte ihr feucht am Körper, das Haar fiel in langen Strähnen auf ihre Schultern, und auf dem Kopf trug sie einen Kranz aus Olivenzweigen, wie eine schöne heidnische Göttin.
    »Hübsches Kleid«, meinte er und kam näher.
    Sie hielt den Rock des langen schlicht gehaltenen Leinenkleids zu beiden Seiten ausgebreitet, und Danes Blick fiel auf den durchnässten Stoff, der sich um ihre Schenkel schmiegte, und auf das durchschimmernde Dreieck, dort, wo sie sich trafen. »Gefällt es dir? Es ist nach einem Entwurf gearbeitet, den ich in einem von Bastians Büchern gefunden habe. Das traditionelle Gewand einer Jungfrau in ihrer Hochzeitsnacht im alten Rom. Sieh nur die Stickerei!« Mit den Fingerspitzen fuhr sie über die Zierstickerei über ihren Brüsten. Ihre Brustwarzen bildeten dunkle Kreise, die sich durch den regennassen Leinenstoff bohrten. Sie würden sich kühl anfühlen an seinen Händen, an seinem Mund.
    Er senkte die Brauen. Sie hatte seinen Blick absichtlich dorthin gelenkt und lockte ihn in der Hoffnung, er würde die Tatsache ignorieren, dass sie ihn an diesen widerwärtigen Ort geführt hatte. Er kam näher, und sie schleuderte ihre Schuhe von sich, Erregung leuchtete in ihren Augen auf.
    »Wir sind schon seit über einer Woche verheiratet«, erinnerte er sie. »Das hier ist nicht unsere Hochzeitsnacht, denn an die erinnere ich mich noch ganz genau.« Er streckte seine Hand nach einem knorrigen Ast über seinem Kopf aus und pflückte eine saftige runde Olive.
    Sie sah zu, wie er das kleine runde Oval zwischen Daumen und Zeigefinger rollte, und errötete. Sie erinnerte sich genau, was er mit einer sehr ähnlichen Olive in ihrer Hochzeitsnacht angestellt hatte. Er hatte sie sanft über die feuchte Haut ihrer Scham gerollt und sie damit geöffnet wie die Blätter einer Blume, hatte sie dann vorsichtig in ihrem Zentrum plaziert und … Sie seufzte vor Wonne auf. Er wusste es nicht, doch diese kleine Olive hatte sie aufgehoben. Sie lag sorgfältig abgelegt in einer kleinen Samtschachtel in ihrem Schatzkästchen, in dem sich außerdem noch das Porträt befand, das Lena an jenem Tag in ihrem Arbeitszimmer von ihm gezeichnet hatte, und das sauber gefaltete Geschenkpapier von der Schachtel mit den Oliven, die er ihr danach geschickt hatte.
    »Doch dies wird unsere erste
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