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Der Regenbogenkönig

Der Regenbogenkönig

Titel: Der Regenbogenkönig
Autoren: Alexandra Bauer
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Ratte mit einem schmerzerfüllten Quieken durch den Raum flog.
     
    Felicia eilte in die Ecke, in die Teng geschleudert worden war. Behutsam hob sie den leblosen Tierkörper auf.
    „Teng?“ Ihre Stimme bebte. „Teng? So sag doch was, Teng.“ Dicke Tränen fielen auf Tengs Körper. Felicia strich sie sanft mit ihrem Finger fort, doch sogleich landeten noch mehr davon auf dem Fell. „Teng? Oh bitte, bitte sag doch was, Teng ...“ Der Rest ihrer Worte wurde von Tränen erstickt.
    Teng war tot.
    Felicia wurde blind vor Zorn. Sie drückte den leblosen Rattenkörper schluchzend an sich und stürmte wutentbrannt auf Galadorn zu. Mit all ihrer Kraft rempelte sie die Frau an. Doch statt der Hexe landete Felicia unversehens selbst auf dem Hosenboden. Die Zwerge stürmten rasch herbei und halfen ihr wieder auf die Beine.
    „Warum hast du das getan?“, schrie Felicia. Ihr Gesicht war von Tränen über strömt.
    „Ich dulde kein Ungeziefer in meinem Schloss. Ich wünsche es schön um mich herum“, antwortete Galadorn kalt.
    „Schön?“ Felicia lachte verbittert. „DU hast eine seltsame Vorstellung von diesem Begriff. Ist die verbrannte Erde, die dein Krieg in diesem Land hinterlassen hat, etwa schön?“
    „Das war leider notwendig. Die Bewohner waren aufsässig. Ich musste die Dörfer und Felder niederbrennen, um ihren Willen zu brechen. Aber ich arbeite bereits daran, diesem Land seinen alten Glanz zurückzugeben.“
    „Indem du dem Regenbogenreich die Farben stiehlst!“
    Galadorn lachte bösartig. „Schlaues Kind. Genauso ist es. Aber etwas klappt nicht. Ich schaffe es weder , diesen Raum, noch den Rest des Landes mit Farben zu füllen. Zwar sind die Regenbögen von allen Himmeln verschwunden, aber etwas fehlt mir noch ...“
    „Das Regenbogenschloss!“, rief einer der Zwerge aus.
    Felicia erschrak. Wie konnte er nur so unvorsichtig sein und seinen Gedanken laut äußern? Doch dann traf es sie wie der Blitz.
    „Ruhig! Die Hexe darf auf keinen Fall wissen, dass der Regenbogenkönig sein Schloss verlassen hat, um der Sache ebenfalls auf den Grund zu gehen“, zischte sie scheinbar leise, aber doch so laut, dass Galadorn jedes einzelne ihrer Worte hörte.
    Der Zwerg runzelte die Stirn. Doch ehe er etwas erwidern konnte, schaltete sich Garon ein, um Felicias Manöver zu retten. Er hatte ihren Plan durchschaut.
    „Nicht so laut , Felicia!“, rief er übertrieben hektisch.
    Galadorn lachte triumphierend. „Ihr Narren! Gerade habt ihr mir eure Welt selbst ausgeliefert! Ohne den Regenbogenkönig ist das Schloss schutzlos! Wenn ich es erst einmal eingenommen habe, werde ich Herrscherin über die ganze Welt sein!“
    Rauchwolken schlängelten sich an Galadorns Füße n hinauf, hüllten die Hexe ein und mit einem Donnerschlag war sie verschwunden.
    „Wo ist sie hin?“, fragte einer der Zwerge fassungslos.
    „Mit etwas Glück direkt zum Regenbogenschloss“, erklärte Felicia.
    „Das verstehe ich nicht. Was soll die Aktion? Jeder weiß doch, dass der Regenbogenkönig das Schloss nie verlässt.“
    Garon gab ihm einen Knuff. „Mensch, Tiro! Bist du schwer von Begriff?“
    Tiro beugte sich interessiert vor und lauschte Garons Erklärung.
     
    Ein dumpfer Schlag neben ihnen ließ die Freunde herumfahren. Ein Regenbogen hatte sich über den Balkon in den Raum gestreckt. An seinem Ende rappelte sich Lara auf und richtete ihr Gewand.
    Felicia glaubte zu träumen. Sie blinzelte die Tränen weg und lief auf Lara zu. Stumm hielt sie ihr Teng vor die Augen.
    Lara strich Felicia mitfühlend übers Haar. „Ich weiß, mein Kind. Ich habe alles gesehen“, sagte sie traurig. „Doch rasch. Galadorn lauert vor dem Schloss. Ich soll euch holen. Die anderen sind auch schon da.“
    Felicia holte bebend Luft. „Aber ... ich denke, alle Regenbögen sind von den Himmeln verschwunden.“
    Lara lächelte sanft. „Dieser hier kommt direkt aus dem Regenbogenschloss. Das hat Galadorn noch nicht eingenommen. Jetzt los.“
    Lara eilte voran. Felicia und die Zwerge folgten ihr.

Der Strom der Liebe / Alte Freunde
     
     
    Galadorn baute sich vor dem Regenbogenschloss auf. Das Land war nur noch ein Schatten seiner selbst. Die Regenbogen waren verschwunden und mit ihnen Freude und Farbe. Selbstbewusst trat Galadorn vor, bereit, das verhasste Schloss, das sie am Beherrschen der Welt hinderte, in den Boden zu stampfen. „Ich bin Galadorn, Fürstin der Finsternis! Öffnet das Tor und ergebt euch, bevor ich jeden von euch zu Staub
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