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Der Regenbogenkönig

Der Regenbogenkönig

Titel: Der Regenbogenkönig
Autoren: Alexandra Bauer
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gegen das Felsmassiv zu ihrer Rechten. Doch schon im nächsten Augenblick wich sie erschrocken zurück. Entgeistert starrte sie die Bergwand an.
    „Was hast du?“, fragte Teng besorgt.
    „Sieh doch.“
    Felicia legte die Hand an die Stelle im Berg. Sie verschwand wie durch eine unsichtbare Wand.
    „Zauberei!“, rief Teng fassungslos.
    „Aber was kann das nur sein?“ Felicia legte die Hand erneut auf die scheinbar massive Wand und beobachtete fasziniert, wie ihr Arm mit dem Felsen zu verschmelzen schien.
    „Lass das, Kind.“ Die tadelnde Stimme war direkt neben ihr. Felicia zuckte zusammen und zog ihre Hand blitzartig zurück. Erstaunt blickten Teng und Felicia in das Gesicht eines Zwerges.
    „Galak?“, entfuhr es Teng.
    Der Zwerg schüttelte mit dem Kopf. Seine Augen blitzten finster auf. „Galak? Mit diesem faulen Herumtreiber habe ich nichts zu tun!“
    „Du kennst Galak?“, rief Felicia fröhlich.
    „Ihr auch, wie ich feststelle“, brummte der Zwerg verdrießlich.
    „Weshalb so verstimmt?“, fragte Felicia vorsichtig.
    Der Zwerg blickte vernichtend in die Runde. „Wenn ihr Freunde von Galak seid, dann seid ihr sicherlich genauso faule Herumtreiber! Schert euch weg! Leute wie ihr machen nur Ärger!“
    Felicia gab dem Zwerg einen Schubs. „Wir sind keine Herumtreiber! Wir sind in einer wichtigen Angelegenheit für den Regenbogenkönig unterwegs!“
    Der Zwerg lachte amüsiert, winkte ab und wollte gehen. Doch Felicia packte ihn kurzerhand am Arm.
    „Wir glauben, dass Galadorn Schuld am Verschwinden der Regenbögen trägt. Wir sind auf dem Weg zu ihrer Burg, um ihr mal kräftig die Leviten zu lesen. Aber wir haben unsere Gefährten verloren – einen Zentauren und zwei Schnuffel. Wir müssen sie unbedingt wiederfinden“, erklärte sie.
    Das finstere Gesicht des Zwerges wandelte sich. „Vielleicht sprecht ihr die Wahrheit. Vor einigen Stunden haben wir zwei Schnuffel und einen Zentauren in den Bergen erblickt.“
    Felicia schüttelte den Zwerg aufgeregt. „Ihr habt sie gesehen? Wo? Geht es ihnen gut?“
    Der Zwerg schob Felicia zurück und richtete sich schnaubend die Kleider. „Jetzt mal ein bisschen langsamer, junge Dame! Ich bin doch kein Spielzeug , auf dem man nach Belieben herumdrückt!“
    „Bitte, es ist wichtig!“
    Der Zwerg zuckte mit den Achseln. „Schwer zu sagen. Die halbe Galadorn-Armee war hinter ihnen her.“
    „Oh nein!“
    „Jetzt mal nicht den Kopf verlieren, junge Dame. Ihr beiden kommt jetzt erst einmal mit mir. Jamal, unser Ältester, wird entscheiden, wie wir fortfahren.“
    Mit diesen Worten schritt der Zwerg an Felicia vorbei und steuerte direkt auf die Stelle im Berg zu. Gleich darauf war er verschwunden. Felicia und Teng blickten ihm staunend hinterher. Der Kopf des Zwerges erschien aus dem Felsmassiv.
    „Worauf wartet ihr?“, schimpfte er.
    Felicia schloss die Augen und trat auf die nur scheinbar massive Felswand zu. Ein Kitzeln ging durch ihren Körper , und als sie die Augen wieder öffnete, befand sie sich in einem Höhlengang. Leuchtende, korallenähnliche Pflanzen erfüllten den Gang mit hellem Licht.
    Der Zwerg lächelte. „Wir haben uns mit diesen magischen Eingängen vor Galadorns Zugriffen geschützt. Von außen scheint der Berg ganz normal.“
    „Nicht schlecht“, lobte Teng anerkennend.
     
    Jamal hatte das Gesicht einer alten, knorrigen Eiche, aber ein Herz aus Gold. Während des ganzen Gespräches lauschte er den Ausführungen Felicias und Tengs mit großer Spannung und spielte dabei fortwährend mit seinem Bart. Hin und wieder unterbrach er sie durch ein wütendes Brummen, wenn die Sprache auf Galadorn oder Galak kam.
    Nachdem die beiden ihre Geschichte beendet hatten, erklärte sich der Jamal gerne bereit zu helfen. Er schickte den Zwerg los, um eine Versammlung einzuberufen, und gleichzeitig machte er sich mit Felicia und Teng auf den Weg zum Versammlungsraum.
    Felicia staunte nicht schlecht. Sie hatten nur wenige Minuten zum Versammlungsraum gebraucht und der war bereits restlos gefüllt.
    Es war ein großes, hohes Gewölbe. Auf den in die Wände eingearbeiteten Sitzreihen saßen Hunderte von Zwergen bis zur Decke. Trotz der riesigen Menge war es mucksmäuschenstill.
    Jamal trat vor und gebot den Zwergen , nach einem Zentauren und zwei Schnuffeln, die wahrscheinlich zusammen unterwegs waren, Ausschau zu halten und sie herzubringen.
    Ohne eine Gegenfrage zu stellen oder nach dem Grund zu fragen, strömten die Zwerge auseinander und begaben
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