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Der Regenbogenkönig

Der Regenbogenkönig

Titel: Der Regenbogenkönig
Autoren: Alexandra Bauer
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sich auf die Suche.
    Und wieder konnte Felicia über die Schnelligkeit der kleinen Männer nur staunen. Es vergingen keine zwanzig Minuten, da kehrten die ersten schon wieder zurück.
    „Erwan hat das Gefolge am Kiwonpass entdeckt“, erklärte einer von ihnen. „Er ist bereits mit ihnen unterwegs. Es wird aber noch eine halbe Stunde dauern, ehe sie ankommen. Erwan sagt, sie seien völlig erschöpft. Sie müssen wie die Teufel gelaufen sein.“
    Jamal zuckte mit den Schultern. „Das muss man wohl auch, um Galadorns Kriegerinnen zu entkommen.“ Er wandte sich an Felicia und Teng. „Wir werden bei einem Mahl auf eure Freunde warten, ja?“
    Teng machte einen Salto. „Die beste Idee des Tages!“, rief er.
    Auch Felicia nickte zustimmend. Die Vorstellung einer warmen Mahlzeit gefiel ihr.
     
    Die Wiedersehensfreude war groß, als Buliko, Asdias und Zeidor eintrafen. Ausführlich berichteten sie von ihrer Flucht und wie sie Galadorns Kriegerinnen im letzten Augenblick entkommen konnten.
    „Und jetzt wimmelt es da draußen nur so von Soldaten“, fügte Erwan hinzu, der Zwerg, der Buliko, Asdias und Zeidor gefunden hatte.
    „Selbstverständlich. Wenn Galadorn tatsächlich hinter dem Verschwinden der Regenbögen steckt, wird sie nicht sehr erfreut sein, dass zwei Schnuffel und ein Zentaur aus dem Regenbogenreich hier aufgetaucht sind.“
    „Und nun?“, fragte Felicia hilflos.
    Einer von Jamals Söhnen, die ebenfalls am Tisch saßen, rieb sich brummend den Bart. „Alleine kommt ihr jedenfalls nicht gegen Galadorns Soldaten an. Ihr werdet Hilfe brauchen.“
    Außer Jamals Söhnen saßen auch ein paar der ältesten Zwerge mit am Tisch. Einer von ihnen nickte zustimmend. „Ja, das werdet ihr.“ Seine Augen wanderten zu Jamal.
    Der Älteste fing den Blick auf und nickte ebenfalls. „Du hast Recht, Traron. Wir Zwerge haben uns lange genug vor Galadorn versteckt. Es wird Zeit, dass wir etwas unternehmen.“
    Einer von Jamals Söhnen sprang auf und schwang begeistert die Faust. „Wir werden unsere Schmieden auf Hochtouren laufen lassen. Galadorn soll merken, was es heißt, sich mit den Zwergen des Kiwongebirges anzulegen!“
    „ Oh nein!“, rief Buliko erschrocken.
    Felicia schnaubte. „Famose Idee. Das ist sicher im Sinn des Regenbogenkönigs.Vergesst es! Das läuft nur ohne Waffen. Wir werden Galadorns Kriegerinnen mit List entgegentreten!“
    Dem ersten Staunen der Zwerge folgte ein heilloses Durcheinander empörter Stimmen.
    „Kind, wie stellst du dir das vor? Sollen wir uns etwa wehrlos abschlachten lassen?“, fasste Jamal die Einwände aller zusammen.
    „Hast du einen Plan?“, kam Zeidor ihr zu Hilfe.
    Felicia nickte aufgeregt. „Ja, und ich denke, er könnte klappen.“

Das Zwergengefecht / In Galadorns Schloss
     
    Die Vorbereitungen für Felicias Plan liefen auf Hochtouren. Die handwerklich geschickten Zwerge setzten ihre Ideen mit solcher Genauigkeit und Präzision um, dass das Erdenmädchen ins Staunen kam.
    Fünf Tage später war die Zwergenarmee gerüstet und brach auf. In ihren geschützten Bergtunneln schafften sie schnell den Weg in das Tal, in dem Galadorns Schloss lag. Ein Teil der Armee blieb in den umliegenden Wäldern zurück und erledigte die letzten Arbeiten. Der Rest versammelte sich sichtbar vor den Schlosstoren. Felicia lauerte mit einer von ihr geleiteten „Sondertruppe“ versteckt nahe dem Haupttor. Teng war bei Felicia geblieben, da „das Erdenmädchen ja ohne ihn nicht zurechtkommen würde“.
    Als Galadorns Kriegerinnen das Aufgebot der Zwerge entdeckten, dauerte es nicht lange, bis die Hexe selbst auf den Zinnen erschien. Von weitem konnten die kleinen Männer zwar nur ihre Umrisse erkennen, doch es bestand kein Zweifel, dass sie es war.
    „Was soll diese Versammlung?“, donnerte sie.
    Zeidor trat vor: „Wir fordern deine sofortige Kapitulation! Wir verlangen, dass du dorthin zurückkehrst, von wo du gekommen bist , und dass du das Land von deinen Kriegerinnen räumst!“
    Galadorns finsterer Blick überschattete alles. „Ihr solltet laufen, solange euch eure Beine noch tragen können!“, knirschte sie.
    „Wir bleiben! Wir haben keine Angst vor dir und deinen Kriegerinnen!“, polterte Jamal.
    Galadorn stutzte, dann begann sie, überspitzt zu lachen. Im nächsten Augenblick drehte sie sich um, machte eine Handbewegung zu ihren Kriegerinnen und verschwand wieder. Im gleichen Moment schnellte die Zugbrücke herab und Galadorns Kriegerinnen preschten auf Pferden aus dem
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