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Der Regenbogenkönig

Der Regenbogenkönig

Titel: Der Regenbogenkönig
Autoren: Alexandra Bauer
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hatten. Offene Anerkennung schenkten die Bewohner Lara, als sie erfuhren, dass sie die Vertraute des Regenbogenkönigs war. So hohe Gäste bekam man schließlich nicht alle Tage. Lara gab bekannt, dass Buliko auserwählt worden war, auf der Erde einen Menschen zu finden, der versuchen würde, das Rätsel der verblassenden Regenbogen zu lösen.
    Die Dorfbewohner waren begeistert, nur Asdias schaute betroffen drein.
    Die plötzliche Veränderung in Asdias Gesicht bemerkend, fragte Buliko: „Was hast du, Freund?“
    „Du hast es doch gehört. Du bist auserwählt , auf die Erde zu gehen, das heißt, dass du wieder gehen wirst und ich wieder alleine bin. Wie konntest du diesen Auftrag nur annehmen? Du hast mir gesagt, der Regenbogenkönig wird von einem Schnuffel nicht viel verlangen. Jetzt sollst du plötzlich ganz alleine auf die Erde gehen. Das ist gefährlich! Vielleicht kommst du nie wieder zurück!“
    „So ein Quatsch, Asdias“, erwiderte Buliko. „Was soll daran gefährlich sein? Ich gehe auf die Erde, hole einen Menschen und komme mit ihm wieder zurück. Er wird dann den Grund für das Verschwinden der Regenbogenfarben suchen. Das ist doch nicht gefährlich. Wenn der Regenbogenkönig glauben würde, dass es gefährlich wäre, würde er keinen Schnuffel schicken ...“
    Asdias winkte ab. Buliko konnte ihm nichts vormachen. Er wusste genau, dass sein Freund das nur sagte, um ihn und sich selbst zu beruhigen. „Ich kenne dich zu gut, Buliko. Du musst mir nichts vorspielen.“
    „Weißt du was? Komm doch einfach mit, wenn du Angst um mich hast“, schlug Buliko vor. „Du bist ebenfalls ein Schnuffel. Was sollte der Regenbogenkönig dagegen haben, wenn zwei Schnuffel statt einem zur Erde reisen?“
    Der Wind hatte die letzten Worte Bulikos an Laras Ohr getragen. „Der Regenbogenkönig sprach nur von einem Schnuffel, der zur Erde reisen soll“, mischte sie sich unerwartet ein. „Es tut mir sehr leid, Buliko, aber du darfst deinen Freund nicht mit zur Erde nehmen.“
    Buliko verstand die Welt nicht mehr. „Was soll das heißen? Er ist ein Schnuffel wie ich. Ich möchte, dass er mich begleitet!“
    Hilfe suchend sah Lara zu Asdias. Dieser nickte verstehend. „Sie hat Recht, Buliko“, unterstützte er sie. „Der Regenbogenkönig wird sich etwas dabei gedacht haben, dass er nur einen Schnuffel zur Erde schickt. Es wird schon nicht so schwierig werden.“
    „ Ich habe aber Angst, alleine zu gehen. Bitte, Lara, ich möchte Asdias mitnehmen!“, flehte Buliko Lara an.
    Die Vertraute des Regenbogenkönigs nickte verstehend. Ein Lächeln glitt über ihre Lippen, als sie die Hand auf Bulikos Schulter legte. „Du brauchst keine Angst zu haben, Buliko, denn du wirst nicht alleine sein. Ich werde dich von hier oben beobachten. Wann immer du einen Regenbogen siehst, wirst du wissen, dass ich bei dir bin und dich beschütze.“
    Buliko schluckte die Tränen weg und nickte tapfer. „Dann werde ich gehen. Trotzdem hätte ich Asdias lieber bei mir gewusst.“
    „Es wird nicht lange dauern, Buliko. Sobald du einen Menschen gefunden hast, der uns hilft, werde ich dir einen Regenbogen schicken. Aber bedenke: Viele Wege führen über den Regenbogen. Um in das Regenbogenreich zu gelangen, darfst du nicht den Weg über den Regenbogen suchen, du musst unter ihm hindurchgehen – durch das Tor des Regenbogens.“
    Buliko nickte abermals.
    Lara lächelte zufrieden und setzte sich in Bewegung. „Jetzt komm, tapferer kleiner Buliko. Du darfst noch einmal auf einem Regenbogen reisen.“
    Bulikos Augen leuchteten auf und ließen ihn alle Zweifel vergessen. Aufgeregt sprang er neben Lara her. „Wirklich? Ich darf wirklich noch einmal auf einem Regenbogen reisen?“
    „Wenn ich es dir doch sage“, erwiderte Lara gestresst.
     
    In der Mitte des Marktplatzes klopfte sie mit ihrem Regenbogenstab auf den Wolkenboden. Plötzlich riss ein Loch in der Wolkendecke auf und ein Regenbogen streckte einladend seinen Rücken durch die Öffnung.
    Buliko schaute durch die Reihen der Versammelten. Jeder gab ihm seine besten Wünsche mit auf den Weg.
    „Viel Spaß“, wünschte ihm Zeidor, als Bulikos Blick auf ihn fiel. „Dieser Rutsch wird bestimmt noch länger und besser als der von eben.“ Er hob den Daumen und grinste breit.
    „Ich bin stolz, einen so mutigen Schnuffel zu kennen“, sprach Sjök anerkennend, als sich seine und Bulikos Augen trafen.
    „Und ich bin stolz, dass ich dich zum Freund habe“, beendete Asdias die guten
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