Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night

Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night

Titel: Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night
Autoren: Richard Laymon
Vom Netzwerk:
sich, wohin er verschwunden war. Über ihm teilten sich die Wolken. Der grelle Schein des Vollmonds tat seinen Augen weh und ließ ihn blinzeln.
    Buddy sprang mit dem Speer in der Hand aus dem Fenster. »Jetzt schnappen wir sie uns, Mann! In welche Richtung sind sie gelaufen?«
    Lou nickte in Richtung der Hausecke.
    Sie rannten über das glitschige Gras, und Lou sehnte sich nach dem Regen und wünschte, er käme zurück, aber er wusste, dass er Denise bald in die Finger bekommen würde – und das würde großartig werden.

    21
    John wusste, er hatte einen Fehler gemacht. Er hätte den Revolver des Cops nicht nehmen sollen. Er hätte Carol nicht retten sollen. Er hatte die Wahnsinnigen auf sich aufmerksam gemacht.
    Trotz seines blutverschmierten Gesichts und des nassen, schwarzen Jacketts, das er dem alten Mann in der Küche abgenommen hatte, schienen sie mitbekommen zu haben, dass er keiner von ihnen war.
    Zwölf, fünfzehn – vielleicht mehr – rotteten sich in der Ecke des Foyers zusammen, in der er neben Lynn und Cassy kniete.
    Ich hätte bei unserem ursprünglichen Plan bleiben sollen. Dann hätten wir es vielleicht geschafft.
    Lynn und Cassy hatten ihre Rollen als blutrünstige Bestien aufgegeben. Sie kauerten links und rechts von ihm und hielten ihre Messer bereit. Die Bedienung hockte hinter Lynn, die Hände um ihre Schultern geschlungen, und starrte mit entsetzt aufgerissenen Augen auf den näher kommenden Mob.
    Wenigstens blieb die Meute der Irren jetzt stehen.
    Keiner war versessen darauf, erschossen zu werden.
    Doch John wusste, er hatte nur noch drei Kugeln im Revolver. Er konnte das Gewicht der Ersatzmunition in seiner Hemdtasche fühlen.
    Sie nützt mir gar nichts.
    Ich werde keine Zeit haben, nachzuladen.
    Noch drei Kugeln.
    Schieß auf die mit den besten Waffen: der bärtige Typ mit
der Axt, die Frau in den Leggins mit der Gartenhacke, der fette, nackte Kerl mit dem Fleischerbeil.
    Es würden immer noch Leute mit Messern, Hämmern, Schraubenziehern und Brecheisen übrig bleiben, und ein durchgedrehter Bastard mit einer Baumschere.
    Sie würden alle in dem Augenblick über ihn herfallen, in dem sie begriffen, dass sein Revolver leer war.
    John wusste, er war gut. Bei einem Kampf Mann gegen Mann konnte er es mit jedem von ihnen aufnehmen.
    Aber nicht mit allen gleichzeitig.
    Er warf einen Blick auf Lynn. »Wenn ich zu schießen anfange, rennst du so schnell du kannst.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich gehe nicht ohne dich hier weg.«
    »Du musst. Du musst überleben.«
    »John.«
    »Tu es einfach. Lauf nach Hause zu Kara.« Er stieß Cassy mit dem Ellbogen an. »Laufen Sie los, wenn ich zu schießen anfange. Sie und Lynn.«
    »Okay«, sagte Cassy.
    John zielte auf den Mann mit der Axt zwei Meter vor ihm und drückte ab. Die Kugel riss ein Loch in seine Brust. Er taumelte ein paar Schritte rückwärts und prallte gegen die hinter ihm Stehenden. »LAUFT!«, schrie John.
    Er sprang auf und schwenkte den Lauf der Waffe von einer Seite zur anderen. Die Wahnsinnigen murrten und knurrten und stierten ihn mit gierigen Blicken an, aber sie blieben, wo sie waren. Einige von ihnen hoben schützend die Arme vors Gesicht.
    Er blickte nach rechts. Lynn war an seiner Seite, stand
einfach da und starrte entschlossen in die schwarzen Gesichter.
    »LAUF!«, schrie er.
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Verdammt, lauf!«
    Links von ihm stand Cassy, geduckt und breitbeinig, und ließ das Messer in ihrer ausgestreckten Hand hin und her rucken, wie eine Halbstarke aus einer Straßengang der fünfziger Jahre, die ganz scharf darauf ist, bei einem Bandenkrieg mitzumischen.
    Das ist verrückt, dachte er. Wir werden alle sterben.
    Drei gegen den Mob. In die Ecke getrieben.
    Sie griffen noch immer nicht an.
    Wir sollten versuchen, wenigstens aus dem Foyer rauszukommen. Vielleicht schaffen wir es zu einem Fenster.
    Er schob sich seitwärts, stupste Cassy mit dem Ellbogen voran und richtete die Waffe auf den nächststehenden Irren, der erschreckt die Luft einsog und sich wegduckte. Lynn blieb dicht neben ihm. Sie erreichten den Durchgang zwischen Foyer und Speisesaal. Cassy übernahm die Nachhut.
    Dann gingen sie rückwärts aus dem Foyer. Die Wahnsinnigen folgten ihnen, aber niemand war dumm genug, sich auf sie zu stürzen.
    »Wir versuchen, ein Fenster zu erreichen«, knurrte John.
    In dem großen, offenen Raum fühlte er sich schon wohler. Ein klein wenig, zumindest.
    Sie bewegten sich rückwärts an umgeworfenen Stühlen und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher