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Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night

Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night

Titel: Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night
Autoren: Richard Laymon
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Zimmer fand er Kleider für Rhonda: einen Faltenrock, einen weißen Pullover, Strümpfe und weiße Tennisschuhe. Er legte sie neben die Sachen, die er für Sandy herausgesucht hatte.
    Er ging ins Wohnzimmer. Der Vater und das Mädchen schliefen noch immer.
    Was immer der Großvater benutzt hatte, um sie in das Reich der Träume zu schicken, Trev hoffte, es wirkte noch eine Weile. Er wollte nicht mehr hier sein, wenn sie aufwachten.
    Er trat in die Küche. In einem Geschirrschrank neben dem Waschbecken fand er den Alkoholvorrat der Familie. Er nahm eine Flasche irischen Whiskey heraus, ging mit ihr zum Tisch und ließ sich der Frau gegenüber auf einen Stuhl sinken.
    Kastanienbraunes Haar. Genau wie das von Maureen.
    Er schraubte den Verschluss von der Flasche. »Tut mir leid, dass Sie Probleme haben, Lady«, sagte er. Dann setzte er die Flasche an und trank.

    3
    »Hoppla«, sagte Tom. Er wandte sich vom Panoramafenster ab. »Ein Wagen hält vor dem Haus.«
    Ein flaues Gefühl breitete sich in Denises Magen aus. Doch sie ließ sich nicht abbringen von dem, was sie tat, presste ein großes Heftpflaster über die beiden Stichwunden in ihrer rechten Pobacke und zog dann ihre durchnässte Hose wieder hoch. Sie zuckte zusammen, als der Gummibund über die rot unterlaufene Haut an ihrer Hüfte schabte.
    Kara lief ans Fenster. Sie hielt den Schürhaken in einer Hand, mit der anderen presste sie einen nassen Waschlappen auf die Wunde an ihrem Oberschenkel.
    Denise griff nach dem Speer, den sie aus Lous Rücken gezogen hatte.
    Maureen humpelte, die Eisenstange in der Rechten, auf ihren bandagierten Füßen ebenfalls zum Fenster.
    Kara war als Erste dort. Sie presste ihr Gesicht gegen die Scheibe. »Ich glaube, das sind Mom und Dad!« Sie ließ den Schürhaken fallen und rannte zur Haustür.
    »Warte!«, rief Denise.
    »Jemand steigt aus«, sagte Tom.
    Das Mädchen drehte den Schlüssel um, riss die Tür auf und trat vors Haus.
    Denise rannte hinter ihr her. Kara war auf der Vortreppe stehen geblieben und starrte auf die große, dunkle Gestalt eines Mannes, der mit einem Messer in der Hand durch die Fontänen der Rasensprinkler lief.
    Denise hob den Speer.
    »Dad!«, rief Kara.

    »Mein Schatz!« Er kam näher.
    Jetzt erkannte ihn auch Denise. Es war John Foxworth. Und er sah nicht schwarz aus.
    »Ich glaube, es ist okay«, sagte sie, als Tom und Maureen herauskamen.
    John warf das Messer weg. Er breitete die Arme aus. Kara sprang von der obersten Stufe der Treppe. Irgendwie gelang es ihm, auf den Beinen zu bleiben, als er sie auffing. Sie schlang ihre Arme und Beine um ihn.
    Während er sie fest an sich drückte, sah Denise eine Frau über den Rasen näher kommen. Sie erkannte zuerst das Kleid wieder. Das gewagte einärmelige Cocktailkleid mit dem Schlitz an der Seite. Das Kleid, bei dem Lynn so unsicher gewesen war, ob sie es anziehen sollte.
    Die Frau kam rasch näher, und Denise erkannte ihr Gesicht.
    Lynn lief zu ihrem Mann und ihrer Tochter. Sie schlang die Arme um beide.
    Tom legte eine Hand auf Denises Schulter. Sie lehnte sich an ihn und seufzte.
    Dann kam noch eine Frau mit großen Schritten durch den Sprühregen der Sprinkler auf sie zu. Sie trug einen Rock und einen dunklen Blazer. Der Blazer war an ihrer Taille zugeknöpft. Darunter schien sie keinen Faden Stoff am Leib zu tragen. Plötzlich lächelte die Frau. »Maureen? Bist du das?«
    »Cassy?«
    Maureen lief die Stufen hinab. Augenblicke später lagen sie sich in den Armen.
    »Scheinen sich zu kennen, die beiden«, sagte Tom.

    »Scheint so, ja.«
    »Alle umarmen einander, nur wir beide nicht.«
    »Sieht ganz so aus.« Denise ließ den Speer fallen. Sie drehte sich zu Tom, schlang ihre Arme um ihn und drückte ihn fest an sich.
    4
    Trotz der wärmenden Sonne fühlte Maureen, wie ihr ein kalter Schauer über den Rücken lief, als sie das große, ausgezackte Loch in ihrer Haustür sah.
    »Ich gehe zuerst rein«, sagte der Officer von der Highway Patrol. Einer aus einer ganzen Armee, die durch die Straßen von Bixby ausgeschwärmt war, sobald der Regen aufgehört hatte. Er war ein paar Stunden nach Sonnenaufgang zum Haus der Foxworthes gekommen.
    Sein Name war Jack Conroy. Er hatte bereits Cassy zu ihrem Apartment gefahren und war vor ihr reingegangen, um sich zu vergewissern, dass nicht irgendwo ein paar Wahnsinnige lauerten. Dann hatte er Tom und Denise zu Toms Eltern nach Hause gebracht. Er war mit ihnen ausgestiegen, hatte jedoch nicht mit ins Haus gehen
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