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Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Titel: Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera
Autoren: Tino Hemmann
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mich nicht. Stimmt es, dass du Signale aus dem All gehört hast? – Hallo? Josef?«
    Das Schweigen am anderen Ende bejaht die Frage des Kindes.

    *

    »Ich finde, im Bio-Suit-Anzug kommt mein Knackarsch erst richtig zur Geltung.« Müllermann fuhr sich sanft über den deftigen Hintern.
    Komsomolzev wendete sich angewidert ab. »Selbst überschätzen du dich tust. Winzig dein Penis und fett dein Arsch ist, ich erkennen kann«, flüsterte er.
    Müllermann nahm die Hand von achtern und betrachtete ausgiebig den vorderen Bereich des hauteng anliegenden elastischen Ganzkörperanzuges, wo sich nur in der Bauchgegend ein schwellender und faltiger Berg abhob. Anschließend wendete er sich Komsomolzevs Genitalbereich zu und schüttelte den Kopf. »Ihr Kandaren denkt auch, dass ihr was Besonderes seid, nur weil die Reaktorunfälle in eurem Land eure Schniepel mutieren ließen?«
    »Könnt ihr vielleicht mal aufhören mit der Streiterei?«, fragte Simon, der Älteste in der Gruppe. Er hielt den Helm abmarschbereit unter dem Arm.
    »Wer sagt denn, dass wir streiten? Wir kommunizieren auf unterster Ebene.«
    Der oststämmige Kandare grinste während der folgenden Worte: »Benachteiligt er sich fühlt. Die Wahrheit nicht verkraften er kann.«
    »Rede ordentlich, Kandare!«, mischte sich Tämmler ein.
    Die Männer hatten sich nach einem letzten Duschgang im Wohnzimmer der Zweiraumwohnung getroffen, um dort zwischen Sofa und Plasmafernseher beträchtlichen Ausmaßes die Weltraumbekleidung – und zunächst tatsächlich nur diese – anzuziehen. Die Bio-Suit-Anzüge, die seit einigen Jahren von den meisten Raumfahrtunternehmen genutzt wurden, bestanden aus nur einem Teil mit einem speziellen Vakuumverschluss und einer Anbindung zum Helm. In Raumfahrerkreisen nannte man die Bekleidung liebevoll Ersatzhaut. Die Anzüge waren weiß, die eingearbeiteten Schuhe mit zuschaltbarem Magnetfeld wirkten grazil gegenüber den Vorgängermodellen. Die luetische Flagge auf der linken Brustseite zeugte davon, dass Samuel Simon die Anzüge bei einem luetischen Online-Händler ersteigert hatte, was ihre Originalität zwar in Frage stellte, ihre Funktionalität jedoch nicht einschränkte.
    Simon legte Komsomolzev die rechte Hand auf die Schulter. »Juri, lass dich von diesen hirnrissigen Idioten nicht ärgern. Die Anzüge sind jedenfalls spitze und das absolut Modernste, was es derzeit auf dem Markt gibt.«
    »Gut auch mir erscheinen sie. Doch ob wirklich getestet in der Praxis sie sind, das interessieren mich würde«, sagte der Kandare.
    Die Badezimmertür öffnete sich, so blieb Simon weitere Erklärungen schuldig.
    »Täterätä!« Das Mädchen stand jäh im Flur und drehte sich mehrmals um die eigene Achse. Es trug den Helm auf dem Kopf und den Anzug wie eine zweite Haut. Der Anzug lag so eng an seinem Körper, dass man jede Falte gesehen hätte, wenn da eine gewesen wäre. Zwei üppige Hügel, die zarten Schatten der Rippen, den Bauchnabel, den Po, die schlanken Schenkel, selbst den Venushügel und die schmale Furche darunter – die Männer sahen einfach alles. Und das ausgiebig.
    Sonja Esther klappte das Visier hoch und betrachtete die Kerle argwöhnisch. »Könnt ihr euch mal zusammenreißen und nicht mit eurem Speichel herumsabbern?«
    Gleichzeitig hielten sich die Männer schützend die Hände vor die Genitalien.
    »Medizinisch gesehen ist der Priapismus eine schmerzhafte Angelegenheit, die sofort behandelt werden sollte. Bei manchen Schmerzarten hilft ein Gegenschmerz. Soll ich euch vorsorglich in die Eier treten?« Das Mädchen schien seine Worte ernst zu meinen.
    »Die Aktionen der Schwellkörperchen beeinflussen ich nicht kann.« Komsomolzevs Zahn tropfte, er verdrehte die Augen.
    »Für eine Diskussion haben wir jetzt keine Zeit«, stellte Simon mit einem Blick auf die Uhr fest. »Ihr benehmt euch wie Kinder! Zieht eure normale Kleidung über den Raumanzügen an. Es ist höchste Zeit. Nun macht schon! Wir müssen los.«
    »Haben wir alles?«, fragte Müllermann, um sich selbst abzulenken. »Haben wir wirklich an alles gedacht?«
    »Die Koffer sind im Fahrzeug, vergesst die Helme nicht.«
    Simon versuchte, aufmunternd zu lächeln. Er wusste von den Gefühlen der Kameraden. Einer nach dem anderen verließ wortlos seine Wohnung. Zuletzt warf der Chef noch einen Blick zurück, schloss die Tür, verriegelte das elektronische Schloss und steckte die Fernbedienung in den Briefschlitz. »Auf nach Sariena«, flüsterte er. »Und dann ans Ende
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