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Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Titel: Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera
Autoren: Tino Hemmann
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der Welt.« Fast lautlos folgte er den anderen durch das Treppenhaus.
    Nun war es endlich so weit!

    *

    »Beschwören wir nicht die geballte Wut der Menschen herauf, wenn wir einen ihrer Planeten vernichten?« Unterwürfig sabberte Graf Alucard, obwohl sein Gegenüber nur eine holografische Erscheinung war.
    Diese Erscheinung lachte speiend auf und bewegte wirsch die Tentakel. »Menschen! Die meisten Menschen ahnen nicht einmal, dass FV1 überhaupt existiert, geschweige denn, dass er bewohnt wäre!« Admiral Alyta schritt an der Front unzähliger Lecoh-Legionäre vorüber. »Vernichtet das Leben auf FV1. Anschließend schicke ich Truppen, die diesen strategisch wichtigen Punkt in unmittelbarer Nähe des Distriktenübergangs besetzen werden. Und außerdem: FV1 ist reich an Bodenschätzen.«
    »Der Hass der Menschen wird uns gewiss sein«, wagte Graf Alucard den Befehl des Admirals anzuzweifeln.
    »Was schert mich der Hass der Menschen?«, brüllte Admiral Alyta. »Seit wann fürchtest du dich vor dieser Rasse, Alucard? Nimm dir ein Beispiel an deinem holden Weib!« Alytas holografisch erzeugte Tentakel schienen den Körper der Gräfin Allimdul berühren zu wollen. »Dein Weib strotzt vor Entschlossenheit. Ich hätte ihr die Befehlsgewalt über meinen glorreichen Kampfkreuzer überlassen sollen, nicht einem Feigling, der befürchtet, sich die Tentakel zu verbrennen!«
    »Entschuldigt, Admiral. Selbstverständlich werde ich Eure Befehle ausführen.«
    Noch einmal sabberte Alyta lustvoll. »Ich habe nichts anderes erwartet. Gewiss wird dir ein Ehrenhain auf Ikonia geschaffen werden. Zudem habe ich bereits einen großen Landstrich für deinen Ruhesitz auf Lunanova erworben, Graf Alucard. Das sollte deinen Mut wachsen lassen.«
    »Gewiss, mein Admiral«, versicherte der Graf, »er könnte nicht größer sein.«
    Kurze Zeit darauf bewegte sich der Ikonische Kampfkreuzer IKK 8 mit hoher Geschwindigkeit durch den Dritten Distrikt auf den Übergang zum Ersten Distrikt zu. Dorthin, wo FV1 – in der Sprache seiner Bewohner schlicht »Heimat« genannt – unablässig seine Runden drehte.

    *

    »Was ist los?« Tämmler blickte Müllermann über die Schulter. Auf dessen Bildschirm war nichts als Wirrwarr zu sehen.
    Müllermann hörte ihn nicht, aus seinen Ohrsteckern drang lautes Rauschen. Darum klopfte ihm Tämmler dreimal kräftig auf den Kopf.
    Der Kollege schob eine Strähne aus seinem Gesicht. »Das ist unmöglich«, sagte er sehr laut. »Das kann unmöglich wahr sein.«
    »Was ist unmöglich?«
    Müllermann, Student im siebzehnten Semester, zog die Ohrstecker aus seinen Ohren, kratzte sich im Gesicht und blickte Tämmler, der es bislang lediglich auf zwölf Semester gebracht hatte, genauso an, als wenn er ein Hund mit acht Beinen wäre, der gerade sein Geschäft mitten ins Wohnzimmer gemacht hat. »Ich habe die Übersetzungsfrequenz gefunden. Ich habe endlich den Durchbruch geschafft! Und nun das!« Er griff sich Tämmlers dicke Unterarme. »Hast du eine Ahnung, was das bedeutet?«
    »Wovon redest du, Josef?«
    Müllermann reichte dem Kollegen die Ohrhörer und fummelte an der Technik herum. Emmanuel Tämmler wischte das Ohrenschmalz, das sich an den Ohrsteckern befand, an seinem Kittel ab und steckte diese bis zum Anschlag in seine Ohren.
    Zunächst hörte er lediglich ein gedämpftes Rauschen. Allmählich aber schien es ihm, als könnte er neben dem Rauschen einen röchelnden Schrei vernehmen. Der technische Assistent fing Tonfetzen auf, die er weder verstehen noch verarbeiten konnte. Irgendwann erstarb der merkwürdige Klang und mit ihm das ewige Rauschen.
    Emmanuel Tämmler betrachtete seinen studentischen Kollegen inbrünstig und sah dessen sich bewegende Lippen. Hinweis genug, sich die Ohrstecker wieder aus den Ohren zu fummeln und zu fragen: »Was?«
    »Was meinst du mit ›Was?‹?«
    Tämmler beugte sich herunter und blickte Müllermann aus nächster Nähe fragend an. »Mit ›Was?‹ meine ich das Folgende: Ich will wissen, was ich da gerade für einen Rülps gehört habe.«
    »Der Rülps«, flüsterte Müllermann, »ist ein Ton. Wie soll ich dir das erklären?«
    »Du musst es einfach so erklären, dass auch ich es verstehen kann.« Tämmler grinste. »Wie du das bewerkstelligst, ist deine Sache.«
    Müllermann nahm Zettel und Stift zur Hand. »In Ordnung, für dich in einfachen Worten: Hier ist unser Heimatplanet.« Er malte einen winzigen Kreis auf den Zettel. »Und hier ist das OSAS-Röntgen-Teleskop Alpha
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