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Der Preis der Ewigkeit

Der Preis der Ewigkeit

Titel: Der Preis der Ewigkeit
Autoren: Aimée Carter
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ist ein Teil von uns allen. Und weil wir diesen Schmerz kennen, weil wir ihn überleben mussten, werden wir alles in unserer Macht Stehende tun, damit wir ihn nicht noch einmal durchmachen müssen.“
    Ich stieß den Atem aus. „Sie fehlt mir. Ich weiß nicht, wie Walter erwarten kann, dass wir sie einfach … einfach so ersetzen.“
    „Ich habe auch nicht geglaubt, ich würde jemals einen Ersatz für Persephone finden“, erinnerte er mich leise. „Und zufällig habe ich das auch nicht. Ich habe etwas viel Besseres gefunden – dich.“
    Meine Hand ruhte über seinem Herzen und ich sagte nichts. Es gab keine Worte dafür, wie sehr ich ihn in diesem Augenblick liebte. Henry zog mich in seine Arme, hielt mich ganz fest, während wir uns in einem stillen Rhythmus hin und her wiegten.
    „Du wirst niemals jemanden finden, der Ava ersetzt, denn so jemanden gibt es nicht“, murmelte er. „Aber du wirst jemanden finden, der die Liebe versteht, wie Ava es getan hat. Der die Liebe verkörpert. Und eines Tages, vielleicht in ein paar Jahren, vielleicht erst in vielen Jahrhunderten, wirst du plötzlich innehalten und dich umsehen. Und du wirst feststellen, dass es wieder in Ordnung ist. Vielleicht niemals wieder vollkommen gut, denn nichts kann dieses Loch in deinem Innern füllen. Aber alles drumherum wird wachsen. Du wirst lieben. Du wirst glücklich sein. Du wirst wieder lachen. Und jener Tag wird besser sein als der heutige. Das verspreche ich dir.“
    Das Baby zwischen uns, drängte ich mich an ihn und barg die Nase in seiner Halskuhle. „Ich liebe dich“, flüsterte ich. „Danke, dass du dich für mich entschieden hast. Danke, dass du mich an dich herangelassen hast.“
    „Ich bin es, der dir danken sollte.“ Ich spürte, wie er mir den Rücken streichelte. „Und das werde ich für den Rest der Ewigkeit, Kate. Du hast mir das Leben gerettet. Du hast mir alles gegeben. Es gibt nichts, was ich lieber tun würde, als für immer mit dir zusammen zu sein.“
    „Und das wirst du auch“, murmelte ich an seiner Brust. „Ich lass dich nie wieder gehen.“
    Er löste sich weit genug von mir, um mich zu küssen. „Gut.“
    Wie sehr ich ihn liebte, wie dankbar ich nicht nur für ihn war, sondern auch für die Familie, die wir miteinander hatten – alles. Ich mochte ihm das Leben gerettet haben, aber er hatte auch meins gerettet. Keiner von uns würde je wieder jene dunkle Einsamkeit ertragen müssen.
    Milo zwischen uns meldete sich leise, und ich unterbrach den Kuss, um auf ihn hinabzusehen. Er gurgelte und ruderte mit den kleinen Fäusten durch die Luft. „Ja, schon gut, du kriegst auch einen Kuss“, sagte ich grinsend und drückte ihm einen auf die Stirn. „So ein anspruchsvoller kleiner Mann.“
    „Die Bediensteten haben nebenan ein Kinderzimmer für Milo eingerichtet“, erklärte Henry und berührte Milos Wange. „Er hat alles, was er braucht.“
    „Ja, das hat er.“ Kinderzimmer hin oder her, wir wussten beide, wo Milo für lange Zeit schlafen würde. „Kannst du mir einen Gefallen tun?“
    „Natürlich“, erwiderte Henry. Ich zögerte, doch einen Moment später brachte ich die schwierigste Bitte hervor, die ich je an ihn gerichtet hatte.
    Dankenswerterweise wandte er nichts ein. Es gefiel ihm nicht, aber mir genauso wenig. Dadurch änderte sich nichts. Und ich tat das Richtige. Fest drückte er meine Hand. Dann atmete er tief durch und das Schlafzimmer um uns herum begann zu verblassen. An seine Stelle traten die schwarzen Felswände einer riesigen Kaverne.
    Der Eingang zum Tartaros.
    „Ich hab den Durchlass in der Wand versiegelt“, erklärte Henry. „Jetzt können nur noch wir diesen Ort erreichen.“
    Ich nickte. Wir würden kein unnötiges Risiko eingehen. Wortlos gab ich Milo noch einen Kuss und legte ihn dann Henry in die Arme. Ohne ihn fühlte ich mich leer, aber er war schon genug in Gefahr gewesen. Bei Henry wäre er in Sicherheit, was auch geschah.
    Langsam ging ich auf das Tor zu. Anstelle der alten Gitterstäbe, die aus dem Felsen selbst bestanden hatten, strahlten jetzt weiße Lichtsäulen. Rhea. Ich schluckte meine Bitterkeit hinunter und richtete mich so gerade wie möglich auf. „Kronos, ich will mit dir reden.“
    Mehrere Sekunden lang geschah gar nichts. Nicht, dass ich erwartet hätte, er würde springen, sobald ich pfiff, aber so schwierig musste er es nun auch nicht machen.
    „Bitte“, brachte ich mühsam hervor. „Ich warte nicht ewig.“
    Endlich glitt ein düsterer
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