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Der Polizist rettete sich durch einen Seitensprung

Der Polizist rettete sich durch einen Seitensprung

Titel: Der Polizist rettete sich durch einen Seitensprung
Autoren: Wilfried Ahrens
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eine streng wörtliche Auslegung:

    Oder verweisen auf tarifrechtliche Errungenschaften:

    Andere wissen, was sich gehört, und nutzen Pausen nicht etwa zu Straftaten, sondern ausschließlich zum Tanken neuer Energien.
    Der Beschuldigte wurde von dem Zeugen schlafend auf der Motorhaube eines Pkw angetroffen. Nachdem er geweckt worden war, stand er auf und trat gegen weitere Pkw in der Straße.
     
    Aber es gab auch jenen jungen Mann, der sich in einen Pkw regelrecht verliebt hatte, sogar in einen Streifenwagen. Dazu sprang er auf das Fahrzeug und
    führte begattungsähnliche Bewegungen aus, ehe er es ableckte.
    Die Sache endete in der Psychiatrie.
     
    Zwar gewinnt die sogenannte Verständigung im Strafprozeß – manche sagen auch: das «Dealen» – zunehmend an Bedeutung, dennoch leitet die Polizei gegen Beschuldigte immer noch ein Ermittlungsverfahren ein, nicht etwa, wie «Die Welt» behauptete, ein
    Vermittlungsverfahren.
     
    Es muß schon etwas sehr Erschütterndes gewesen sein, was dieser wackere Kriminalbeamte über das örtliche Ausländeramt erfahren hatte.
    Nach dieser Aussage konsolidierte ich die Ausländerbehörde, wo mein Verdacht bestätigt wurde.
     
    Natürlich will man kein Frosch sein, aber schaudern wir nicht, wenn jemand droht,
    über Laichen zu gehen?
     
    Tatoos sind in Mode, und das auf fast allen Körperteilen, dennoch heißt es immer noch Gelegenheitsprostituierte, nicht etwa
    Gelegenheitsbrusttätowierte.
     
    Und noch einmal geraten die Begriffe ins Trudeln.
    Da will jemand an exotischem Schauplatz im Untergrund gekämpft haben, allerdings nicht bei den Guerillas, sondern, wie sein Anwalt im Asylverfahren vortrug, bei den
    Gorillas,
    da kommt jemand auf die schiefe Bahn und bringt es dennoch bei Gericht zu einer
    Geldstraße,
    da entpuppt sich eine unrentable Minigolfanlage im Prozeß als
    Minigoldanlage,
    da wird in der Übersetzung eines französischen Rechtshilfeersuchens aus einer unergiebigen Spur
    eine nicht ausbeutbare Piste
    und in einem türkischen Rechtshilfeersuchen aus Feiertagen wie dem Oster- oder Pfingstmontag
    der zweite Tag der geistlich Festivals,
    da entdeckt ein Sohn überraschend eine Pistole, und das
    bei der Auflösung seines Vaters,
    da verhöhnen Neider die geistvolle Rede eines Vereinsvorsitzenden als «idiotisches Gefasel», was für seinen Anwalt vor allem eins ist, eine
    irrenrührige Behauptung,
    da mutet es an wie Tierquälerei, wenn in einer Kneipe
    eine Zecke geprellt wird,
    da wird aus dem berüchtigten Ku-Klux-Klan ein
    Kuckucks-Clan
    da mutiert eine Rangierlok, die einen Menschen überrollt hat, zur
    Tranchierlok,
    da weiß man um die Bürde eines Behördenchefs und stilisiert ihn zum
    Leidenden Oberstaatsanwalt,
    da vergreift sich die Staatsanwaltschaft im Ton und schreibt an die
    Psychotische Universitätsklinik,
    und da wird einem Mann dorthin getreten, wo es am meisten scherzt, nämlich in die
    Eierstöcke.
    (Letzteres hatten wir zwar schon, aber es ist wirklich zweimal vorgekommen.)
     
    Stellt sich die Frage: Ließe sich dem Fehlerteufel nicht mit moderner Technik zu Leibe rücken? Mutige haben das versucht und das Rechtschreibprogramm ihres Dienstcomputers aktiviert. Aber Vorsicht, das ist kein Allheilmittel.
    Den Zustand der «Vermögenslosigkeit» beispielsweise kannte das Programm nicht, obwohl Gerichte häufig damit zu tun haben. Wer das Wort schrieb, bekam es sofort beanstandet und statt dessen etwas vorgeschlagen, was Betroffene als blanken Zynismus empfinden müßten:
    Vermögensrosigkeit.
    Schrieb man «Maßnahmemit» versehentlich zusammen, wurde das prompt mit
    Maßnahmemist
    quittiert, was man ja noch einsehen will.
    Auf Tippfehler wie «Anwiesung» reagierte das Programm verschnupft mit einer
    Anniesung,
    fand allerdings «Langzeitarbeitslosse» irgendwie lustig:
    Langzeitarbeitglosse.
     
    Und so erreichte ein Verwaltungsgericht diese Richtigstellung nicht von ungefähr:
    In obiger Verwaltungsrechtssache ist in meinem letzten Schriftsatz ein Schreibfehler unterlaufen. Auf der ersten Seite heißt es «Regierungsbezirk Hilfeschrei». Hier muß es richtigerweise Regierungsbezirk Hildesheim heißen. Der Fehler entstand aufgrund einer Unachtsamkeit bei der Verwendung des Rechtschreibprogramms.
     
    Vorsicht auch beim Einsatz eines Spracherkennungsprogramms. Das tut den Akten nicht gut. Die nämlich wurden hier nicht verfristet, sondern
    verwüstet.
    (Wenn auch nur virtuell. Zur bitteren Realität vergleiche im Kapitel
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