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Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Titel: Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)
Autoren: Brandon Sanderson
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Fackelschein wider. Sie war lang, schmal und so gerade geformt wie ein gewaltiger Stachel.
    »Willkommen, Verlorener«, flüsterte Schelm.
    »Wer bist du?«, rief einer der Wächter nervös, während einer der beiden anderen davonlief und Alarm schlug. Ein Splitterträger war nach Kholinar gekommen.
    Die Gestalt beachtete die Frage nicht. Der Mann machte einen Schritt nach vorn, zog seine Splitterklinge hinter sich her, als wöge sie ungeheuer schwer. Sie schnitt durch den Fels hinter ihm und hinterließ eine flache Rille. Die Gestalt ging mit wackligen Schritten und wäre beinahe gestürzt. Der Mann stützte sich am Tor ab, da glitt eine Haarlocke zur Seite und enthüllte seine Augen. Es waren dunkelbraune Augen – wie die eines Mannes aus der Unterschicht. Die Augen blickten wild und gleichzeitig benommen drein.

    Schließlich bemerkte der Mann die beiden Wächter, die entsetzt vor ihm standen und ihre Speere auf ihn gerichtet hatten. Er streckte die leere Hand zu ihnen aus. »Geht«, sagte er heiser in vollkommenem Alethi und ohne die Spur eines Akzents. »Lauft weg! Warnt die anderen!«
    »Wer bist du«, brachte einer der Wächter mühsam heraus. »Was für eine Warnung? Wer greift uns an?«
    Der Mann hielt inne. Er hob die Hand an die Stirn und schwankte. »Wer ich bin? Ich … ich bin Talenel’Elin Steinsehne, Herold des Allmächtigen. Die Wüstwerdung ist da. O Gott … sie ist da. Und ich habe versagt.«
    Er brach zusammen und fiel auf den Boden. Die Splitterklinge klapperte neben ihm auf die Steine. Sie verschwand nicht. Die Wächter wagten sich ein wenig nach vorn. Einer stieß den Mann mit dem Schaft seines Speeres an.
    Der Mann, der sich selbst als Herold bezeichnet hatte, regte sich nicht mehr.
    »Was schätzen wir?«, flüstere Schelm. »Erfindungsgabe. Originalität. Neuartigkeit. Aber am meisten … die Zeitlosigkeit. Ich fürchte, du bist zu spät gekommen, mein verwirrter, unglücklicher Freund.«

SCHLUSSBEMERKUNG
    »Über dem Schweigen die erleuchtenden Stürme –
die sterbenden Stürme –
erleuchten das Schweigen darüber.«
    Dieses Beispiel ist bemerkenswert, da es sich um ein Ketek handelt, eine komplexe Form eines heiligen Vorin-Gedichtes. Das Ketek kann nicht nur von vorn nach hinten und von hinten nach vorn gelesen werden (mit kleinen Abwandlungen, die von der Grammatik vorgegeben werden), sondern ist auch in fünf deutlich voneinander getrennte kleinere Abschnitte unterteilbar, von denen jeder einen vollständigen Gedanken wiedergibt.
    Das vollständige Gedicht muss einen Satz ergeben, der grammatikalisch korrekt und (theoretisch) von tiefer Bedeutung ist. Wegen der Schwierigkeiten, ein Ketek zu schaffen, wurde es als die höchste und beeindruckendste Form der Vorin-Lyrik angesehen.
    Von besonderer Bedeutung ist die Tatsache, dass dieses Ketek von einem ungebildeten, sterbenden Herdazianer in einer Sprache wiedergegeben wurde, die er kaum beherrschte. Nirgendwo in der niedergeschriebenen Vorin-Lyrik ist dieses Ketek verzeichnet, und daher ist es sehr unwahrscheinlich, dass die Person nur etwas wiederholt hat, das sie irgendwo gehört hat. Keiner der Feuerer, dem wir es gezeigt haben, wusste etwas darüber, aber drei lobten die Struktur und baten, mit dem Dichter sprechen zu dürfen.
    Wir überlassen es dem Verstand Seiner Majestät, an einem starken Tag herauszufinden, warum die Stürme wichtig sind
und was das Gedicht meint, wenn es andeutet, dass sowohl über als auch unter den besagten Stürmen Schweigen herrscht.
     
    Joschor, Haupt der Stillen Sammler
Seiner Majestät, Tanatanev 1173

ARS ARCANUM
DIE ZEHN ESSENZEN UND IHRE HISTORISCHEN BEZIEHUNGEN

    Die vorstehende Liste ist eine unvollkommene Zusammenstellung des traditionellen Vorin-Symbolismus, der in Beziehung zu den Zehn Essenzen steht. In ihrer Gesamtheit bilden sie das Doppelauge des Allmächtigen, ein Auge mit zwei Pupillen, das die Erschaffung der Pflanzen und Geschöpfe darstellt. Dies ist auch die Grundlage für die Form des Stundenglases, das oft mit den Strahlenden Rittern in Beziehung gebracht wird.
    Alte Gelehrte haben auch die zehn Orden der Strahlenden Ritter auf diese Liste gesetzt, zusammen mit den Herolden, von denen jeder eine althergebrachte Beziehung zu einer der Zahlen und Essenzen besaß.
    Ich bin mir noch nicht sicher, wie die zehn Stufen des Bindens der Leere oder ihre Verwandte, die Alte Magie, in dieses Schema passen, falls sie überhaupt dort hineingehören. Meine Nachforschungen deuten an, dass es
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