Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Neue im Sportinternat

Der Neue im Sportinternat

Titel: Der Neue im Sportinternat
Autoren: Thomas Mindt
Vom Netzwerk:
bereits Herrn Winkler übergeben!« Nils muss grinsen. »Ich habe ausgepackt, ihm alles gesagt, was ich weiß. Zum Schluss habe ich ihm die CD gegeben, das krönende i-Tüpfelchen!«
    »Mann, du bist echt ein Held!« Leon küsst Nils auf die Wange.
    Hakan kommt zur Tür herein. »Was ist denn hier los?«
    »Baby!« Leon springt hoch, läuft zu Hakan und umarmt ihn. »Hast du's noch gar nicht bemerkt? Heute is' 'n schöner Tag, so 'n verdammt schöner Tag!« Leon küsst Hakan und spielt ihm das Band vor.
    Erleichterung breitet sich aus. Während Leon im absoluten Freudentaumel ist, leitet Armin Winkler den Countdown ein und trifft die notwendigen Maßnahmen für den großen Showdown!
    Zehn Minuten nach acht. Denniger steht vor der Tafel und hustet wieder mal wie ein Irrer. Die Tür zum Klassenzimmer springt auf, als würde sich ein Überfallkommando den Weg bahnen. Winkler tritt in Begleitung von Adrian, Mateo und Sevenich, dem Schinder, ins Klassenzimmer. Winkler nickt Denniger kurz zu. Im Zimmer herrscht absolute Stille, abgesehen von Dennigers Husten.
    »Leon, Maurice«, sagt Winkler, »bitte räumen Sie Ihre Sachen zusammen und folgen mir!«
    Nils schaut zu Leon rüber, lächelt. Leon lässt sich nichts anmerken, als wüsste er nichts. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, schreitet Winkler voran. Mateo, Adrian und Sevenich bilden eine Eskorte. Mateo und Adrian nehmen Leon und Maurice in die Mitte. Sevenich geht dahinter. Die Fußschritte hallen auf dem Schlossgang. Das hat was von einem Exekutionskommando, aber eher unfreiwillig.
    In Winklers Büro wartet bereits Lori. Sie steht rechts vom Schreibtisch. Winkler nimmt Platz. Vor dem Schreibtisch stehen zwei Stühle für Leon und Maurice.
    »Die Nachforschungen haben Zeit in Anspruch genommen, meine Herren! Ich weiß, dass die vergangenen Tage für Sie belastend waren - zumindest für denjenigen von Ihnen, der lügt!« Winkler pokert noch etwas. Dass er auf Zeit gespielt hat, weil er keine Beweise hatte und fair bleiben wollte, lässt er außen vor. Sonst hätte er nämlich Leon und Maurice vom Internat geschmissen. Bei Aussage gegen Aussage hätte er, seiner Meinung nach, keine andere Möglichkeit gehabt. Deshalb ist auch er Nils äußerst dankbar! »Ich möchte Sie mit einer Aufnahme konfrontieren. Das erspart mir Worte und eine Erklärung!«
    Lori stellt den CD-Player an. Die Aufnahme tönt aus den Lautsprechern. Maurices Gesicht versteinert.
    »Mit Herrn Pragosch habe ich mich bereits telefonisch in Verbindung gesetzt, aber das gehört hier nicht hin!« Winkler schaut Maurice an. »Das Spiel ist aus, Herr Wittler! Ich werde Sie zur Rechenschaft ziehen!« Winkler holt einen Schlüssel aus seiner Jackettasche. »Den haben wir heute Morgen in Ihrem Zimmer gefunden. Das ist ein Generalschlüssel! Ich habe keine Vorstellung, wie Sie daran gekommen sind. Der Schlüssel war in Ihrem Schrank versteckt. Dort haben wir auch noch andere Gegenstände gefunden, die nicht Ihr Eigentum sind. Sie haben die Spur auf Chocco, so nennt er sich ja selber, gelenkt und dem armen Kerl übel mitgespielt.«
    »Ja, zum Beispiel habe ich deinen alten, stinkenden Schwanz nicht gelutscht, du räudige Nachgeburt einer Promenadenmischung!« Maurice fängt an zu toben und wird beleidigend. »Abgeblitzt bist du bei mir, du Wichser! Aber das gibst du ja nicht zu! Warum erzählst du denn nicht, dass du mir deinen widerlichen Pimmel in den Arsch schieben wolltest? He? Sag schon! Ist doch nichts dabei, du scheinheiliger Penner! Und damit du Sackgesicht es ganz genau weißt, lass dir sagen, dass ich mich leider im Schrank vertan habe. Den blöden Schrott wollte ich der Schlampe hier neben mir unterschieben! Farrell hat eine Fresse, die mich krank macht. Und wenn ich noch länger in dein Scheißhämorriden-Gesicht gaffen muss, fall ich tot um!«
    »Beleidigungen können Sie sich sparen!«
    »Meinetwegen!« Maurice zieht die Nase aus unterster Sohle hoch und spuckt Winkler ins Gesicht. Er droht ihn fertig zu machen. Notfalls will er das Schloss abfackeln. Er steht auf und fängt an zu randalieren.
    Mateo und Adrian stürzen sich auf Maurice. Winkler bittet Leon, das Zimmer zu verlassen, und lächelt ihn an, schließt kurz die Augen und deutet damit an: Alles ist gut!
    Leon steht vom Stuhl auf und geht durch die Tür. Hinter sich hört er es scheppern. Maurice ist nicht zu bändigen!
    Der gesamte Tagesablauf ist völlig durcheinandergeraten. Es ist später Nachmittag, und das gesamte Programm ruht.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher