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Der Neue im Sportinternat

Der Neue im Sportinternat

Titel: Der Neue im Sportinternat
Autoren: Thomas Mindt
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er sich auch sparen können. Da muss er sich nicht wundern, wenn ich ihm genauso blöd komme!«
    Leons Aufgebrachtheit ist verpufft, und er kommt zu sich. Sein irrationales Handeln bewertet er als falsch. Eine Entschuldigung ist angesagt! »Sorry, Mateo! Ich glaub, bei mir is' grad 'ne Sicherung durchgebrannt. Kannst du mir verzeihen?«
    »Ausnahmsweise!« Mateo grinst. »Hat dir gefallen, was du am Fenster gesehen hast?« Dass er nicht nachtragend ist, beweist wohl diese Frage! »Wieso haste nicht mitgemacht? Zwei Jungs sind null Problem für mich! Ey! Ich steh auf Dreier, ehrlich! Zwei Ärsche und 'n XXL-Joint, so sieht mein Paradies auf Erden aus!«
    Leon grinst.
    »Hast du mir nachspioniert?« Sandro will eine Erklärung und zeigt sich nicht besonders erfreut.
    »Nicht direkt!«, erklärt Leon, ohne genauer auf Sandros Frage einzugehen.
    »Was soll das heißen?«
    »Hör zu, Sandro, ich kann nichts sagen, noch nicht. Es war nie meine Absicht, dir oder Mateo nachzuschnüffeln. Manches hat sich einfach ergeben, wie ein Dominoeffekt!«
    »Hat's dir gefallen?« Mateo besteht zumindest auf einer Antwort auf seine Frage.
    »Du hast das Zeug zum Pornostar!«
    »Sag mir was Neues, Baby! Das fand schon mein Anwalt!« Mateo grinst dreckig. »Deswegen wollte der sich auch immer von mir ficken lassen, die Sau! Ich hab eben 'nen großen Bums in der Hose!«
    »Dein Anwalt?«
    »Ja. Ein abgespaceter Paragrafenverdreher. Der wusste genau, wie er mich kriegt und hat mich mit Gras geködert. Der ist schnell mal nach Amsterdam mit seinem Porsche gekurvt und hat 'n paar Gramm gekauft. Die Qualität war bestens, das war so 'n all time high\«
    »Wozu brauchtest du 'n Anwalt?«
    »Mit 17 hab ich viel Mist gemacht. Hier 'n kleinen Bruch, da mal was vertickt. Jugendstrafe. Jugendknast. Lange Geschichte! Der Alte,
    Winkler, hat mir ne Chance gegeben. Dem hab ich zu verdanken, dass ich den Job hier hab!«
    »Musstest du ihn auch ficken? War er wie dein Anwalt?« Sandro will es genau wissen, scherzeshalber und auch ernsthaft.
    »Nee! Wie kommste denn darauf? Der Alte ist okay!«
    »Kannst du dir vorstellen, wer den Dreck an die Mauer geschmiert hat? Als Hausmeister kriegst du doch bestimmt viel mit«, vermutet Leon.
    »Nee! Bin total froh gewesen, dass ich das Geschmiere mit nem Speziaireiniger entfernen konnte. Das war ne Drecksarbeit! Um mal was klarzustellen, Leon. Menschen, die Menschen ablehnen oder diskriminieren, sind mir zuwider!« Mateo macht reinen Tisch, was seine persönliche Überzeugung, für ihn ein Grundsatz, anbelangt. »Früher war ich Punk mit spacigem Haarstyle. Der Optik wegen, fand ich cool! Ich leb die Extreme und Gegensätze. Das Leben ist 'n Erfahrungsweg. Spirituell folge ich den Lehren Buddhas. Sonst noch Fragen?!«
    Leon besinnt sich auf den Unterricht. Seine Verspätung kann er mit dem Gespräch mit Winkler erklären. Wie Sandro sich rechtfertigt, ist dessen Problem!

Das Herz, ein Krieger - macht Liebe, uns den Krieg!
    Hand in Hand spaziert Leon mit Hakan durch den dichten Wald. Die Luft duftet nach Rinde und Erde. Natur pur! Der Frühling ist gewichen und hat dem Sommer den Weg bereitet. Vögel zwitschern. Überall ist Lebensfreude in Überfluss zu spüren.
    Hakan nimmt Leon in den Arm, küsst ihn. »Dass du für mich gekämpft hast und mich beschützen wolltest, ist total süß von dir! Danke!« Er küsst Leon noch einmal. »Du hast das Herz eines Kriegers!«
    »Ich hab Mateo zur Rede gestellt, das is' alles!« Leon gibt sich bescheiden.
    »Damit hast du gezeigt, dass ich dir etwas bedeute!«
    »Das tust du, ja!« Leon drückt Hakan an sich. »Du bist mein erster Freund. Hab echt Glück! Es macht mich fertig, dass ich jederzeit damit rechnen muss, weggeschickt zu werden. Winkler lässt sich Zeit. Schon eine Woche ist seit dem Gespräch vergangen. Is' das gut oder schlecht? Was meinst du?«
    »Weiß nicht! Ehrlich gesagt, mach ich mir auch Sorgen. Die Ungewissheit ist schrecklich!«
    »Is' total cool, dass du dich mit Mateo ausgesprochen hast! Wir haben ihn völlig falsch eingeschätzt. Meine Grandmere hatte recht!«
    »Du redest viel von ihr.«
    »Ja, ich weiß. Bei ihr fühle ich mich geborgen. Sie ist die Größte! Meine Grandmere ist eine Elfe; sie hat etwas Magisches an sich! Bis zu den Sommerferien is' es ja nicht mehr so lang hin. Spätestens dann werde ich sie wiedersehen. Oder schon früher. Je nach dem, wie sich Winkler entscheidet!«
    »Du, Leon, ich muss dir was sagen!« Hakan hält Leon an sich
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