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Der Millionär und die Nanny

Der Millionär und die Nanny

Titel: Der Millionär und die Nanny
Autoren: Day Leclaire
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die Arme vor der Brust. „Und wie, meinst du, kann ich diese Wunderfrau finden?“
    „Genauso wie du bisher auch die vielen Nannys gefunden hast. Du gibst eine Anzeige auf.“
    Jack starrte den Freund ungläubig an. „Ich soll meine zukünftige Frau per Annonce suchen?“
    „Nein, natürlich nicht. Du gibst eine Anzeige wegen einer Nanny auf. Und diese Nanny heiratest du dann. Du brauchst mit ihr ja nur so lange zusammenzuleben, bis du das Sorgerecht in der Tasche hast. Dann lässt du dich wieder scheiden. Bei dem Ehevertrag, den ich dir aufsetzen werde, wirst du keinerlei Nachteile in Kauf nehmen müssen.“
    Bisher war Jack immer der Meinung gewesen, eine sehr schnelle Auffassungsgabe zu haben. Aber diesmal tappte er ziemlich im Dunkeln. „Wie, um alles in der Welt, soll ich die Frau denn überzeugen, dass sie mich heiraten muss? Soll ich ihr dicke Lügen auftischen? Soll ich sie nach allen Regeln der Kunst verführen? Soll ich ihr vorgaukeln, unsterblich in sie verliebt zu sein?“
    Derek hob nur kurz die Schultern. „Wenn du unbedingt willst. Ich persönlich würde für eine sehr viel einfachere Methode plädieren.“
    „Und die wäre?“
    „Meine Güte, Jack, bist du heute schwer von Begriff. Wie viele Milliarden schimmeln ungenutzt auf deinen Konten herum? Bezahl die Frau doch einfach! Kauf sie dir!“

1. KAPITEL
    In selben Moment, als Jack Mason sie sah, wusste er, dass es Schwierigkeiten geben würde.
    Später konnte er nicht mehr sagen, warum ihm gerade diese Frau aufgefallen war. Denn auf seine letzte Anzeige hatten sich sehr viele Bewerberinnen gemeldet, ohne zu wissen, dass er eigentlich keine Nanny, sondern eine Ehefrau suchte. Sie trug einen schwarzen Hosenanzug, an dem wirklich nichts Spektakuläres war, saß ruhig da und las in einem Taschenbuch. Auch das war nichts Besonderes, doch wie sie das tat, hatte seine Aufmerksamkeit erregt. Denn sie wirkte vollkommen gelassen und auch nicht die Spur nervös. Ihre Gesichtszüge, eher interessant als unbedingt schön, waren absolut entspannt.
    Jack betrachtete sie sorgfältig. Seltsam. Trotz der großen Konkurrenz wirkte sie ruhig, ja, geradezu zurückhaltend. Sie hatte sehr dunkles Haar, das sie im Nacken zu einem Knoten zusammengefasst hatte. Außerdem war sie nur dezent geschminkt, hatte lediglich etwas Rouge und Lippenstift aufgetragen. Ein unauffälliger graugrüner Lidschatten unterstrich das Goldbraun ihrer großen Augen, die von schwarzen dichten Wimpern umrahmt wurden. Obgleich sie sehr jung wirkte, schien sie schon allerlei durchgemacht zu haben, denn der kurze Blick, den sie Jack zuwarf, zeugte von Ernsthaftigkeit und Lebenserfahrung.
    Hatte er sie deshalb immer wieder ansehen müssen? Aber was speziell erregte sein ungewöhnliches Interesse an ihr? Irgendetwas Geheimnisvolles umgab diese Frau, etwas, das er nicht gleich benennen konnte. Doch instinktiv spürte er, dass sie nicht so ruhig und gefasst war, wie sie sich gab – sondern dass sie geschickt ein leidenschaftliches Temperament verbarg. Auf seine Instinkte konnte er sich verlassen, die hatte er im harten Business zu schulen gewusst.
    Wenn sie sich irgendwo anders begegnet wären, hätte er sich ihr gleich genähert und versucht, sie für sich zu gewinnen. Ganz sicher hätte er schnell einen Weg gefunden, um ihr stoisches Verhalten zu erschüttern und in ihr Innerstes vorzudringen, dorthin, wo zweifelsfrei eine unbändige Leidenschaft brodelte. Das war ihm bisher noch immer gelungen. Sehr schnell konnte er herausfinden, was Frauen hinter ihrem kultivierten Äußeren versteckten, und hatte dann nur noch eins im Sinn. Er musste Schicht um Schicht freilegen, was tief in ihnen schlummerte.
    Bei dieser Frau dort hinten würde das sicher nicht einfach sein. Sie verbarg ihr Innerstes sehr geschickt und würde ihr Temperament, wenn es einmal entfacht wäre, sicher nur schwer kontrollieren können, wie Jack vermutete. Aber genau das reizte ihn an ihr. Schicht um Schicht dieser schützenden Hülle wollte er abtragen, bis sie nicht nur nackt, sondern auch wie ein offenes Buch vor ihm lag. Seit Jahren hatte ihn keine Frau mehr so interessiert.
    Als eine von Jacks möglichen „Ehefrauen“ hustete, schreckte er hoch. Plötzlich wurde ihm wieder bewusst, wo er sich befand und weshalb all diese Frauen sich hier versammelt hatten. Gleichzeitig ärgerte er sich über sich selbst. Wie hatte er sich nur zu all diesen Spekulationen hinreißen lassen können? Hier ging es um etwas ganz anderes, als
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