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Der Mann zweier Welten

Der Mann zweier Welten

Titel: Der Mann zweier Welten
Autoren: Raymond F. Jones
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kämpfen werden.
    Der gefährlichste ist Bocknor. Wenn er weiß, daß er unterlegen ist, wird er versuchen, die Felsnadel zu zerstören. Denn das Eichmaß, das sich dort befindet, könntet ihr in tausend Jahren nicht reproduzieren.«
    »Ich muß sofort hin.«
    »Es ist noch Zeit. Sag mir noch eines: Welche Pläne hast du? Wie willst du regieren?«
    »Pläne? Es sind deine und nicht meine Pläne. Ich hatte anfangs meine eigenen Gedanken, aber sie waren zu unreif. Ich werde die Leute von Kronweld hier einführen. Es wird lange Zeit Chaos herrschen, aber mit Transport- und Nachrichtenwegen …«
    Er schwieg plötzlich. Igons letzte Frage verwirrte ihn.
    »Regieren?«
    Er sah die Millionen von unwissenden und unterdrückten Menschen vor sich, die die Tyrannei der Statiker gewohnt waren und nun hilflos sein mußten. Dazu kamen Hunderttausende von Ungesetzlichen.
    »Wir werden sie nicht regieren«, sagte er schließlich. »Sie müssen sich selbst regieren. So war es noch immer am besten. Wir werden nicht regieren, sondern belehren. Eine Zeitlang werden wir sie auch verwalten müssen, aber das geht vorüber.
    Und wir werden ihnen das Karildex geben. Das ist unser Geschenk. Vielleicht bringt es die Verwirklichung von Richard Simons’ Traum. Niemand kann mit einem Gesetz unzufrieden sein, wenn er weiß, daß auch sein Wille mit berücksichtigt wird. Ich frage mich, warum die alte Zivilisation nie merkte, daß mit einer Maschine alle Regierungssorgen gelöst wären.«
    »Es freut mich, daß du das erkannt hast«, sagte Igon feierlich. »Kronwelds Beitrag zur neuen Kultur ist das Karildex. Die Maschine allein rechtfertigt Richard Simons’ Experiment. Er bewies, daß die Menschen, die er auswählte, sich nicht mit kleinlicher Politik beschäftigen wollten. Und so lösten sie das Problem so schnell wie möglich.
    Kronwelds Schwäche war eine sehr menschliche Schwäche – der Hang zum Aberglauben. Hier ist die einzige Kur Wissen. Du hast versucht, es ihnen zu geben. Manchmal muß die Erziehung erzwungen werden.
    Du mußt den Menschen vor allem eines beibringen: den Bau und die Benutzung von Maschinen. Die Maschine ist das äußere Zeichen für den Unterschied zwischen Mensch und Tier. Sie ist ein Ausdruck seiner Intelligenz. Du siehst, wie weit die Menschen auf der Erde ohne die Maschinen gesunken sind. Halte sie dazu an, immer größere Maschinen zu bauen, bis sie die Sterne erreichen. Vergiß das nie. Du darfst den Fehler der Antimaterialisten nicht wiederholen.«
    Ketan schüttelte den Kopf.
    Nach einiger Zeit sagte er: »Und was wird jetzt? Du mußt mit mir kommen und zum Volk von Kronweld sprechen.«
    »Nein – sie müssen auf dich hören. Ich bleibe eine Legende. Ich schicke dich jetzt zurück zur Felsnadel. Du mußt mit Bocknor fertigwerden. Ich gehe in eine andere Ebene, wo der Tod sanft und schnell ist.
    Leb wohl, Ketan, mein Enkel.«

 
29
     
    Ketan hatte immer noch die Worte des alten Mannes im Ohr, als ihn das Schwindelgefühl verließ. Einen Augenblick glaubte er, er sei im Wald von Kyab. Bäume wiegten sich über ihm, und über ihren Sitzen schwammen Wolken.
    Doch dann setzte er sich auf. Es war anders. Woher kamen die Blumenbeete?
    »Wir haben Sie erwartet. Igon sagte, daß Sie kommen würden.«
    Er fuhr herum. Vor ihm stand Dorien.
    »Wo ist Elta?« fragte er heiser.
    »In Sicherheit. Sie ist mit ihrem Vater und William Douglas eingesperrt. Es sind noch andere Statiker da, aber Igon sagte, wir sollten sie erst bekämpfen, wenn Sie kämen.«
    »Igon ist tot.«
    »Ich weiß. Wir sollen mit Ihnen zusammenarbeiten.«
    »Können Sie die Statiker beseitigen?«
    »Wir sind darauf vorbereitet, Eindringlinge zu vernichten. Diesen Männern haben wir erlaubt, hereinzukommen. Aber wir werden mit ihnen fertig.«
    »Ich werde Ihnen helfen …«
    »Sie können nichts tun. Sehen Sie.«
    Sie ging graziös über den Rasen, und er folgte ihr. Ein Statiker stand mit einer Waffe in der Hand am Waldrand.
    Er hätte Dorien nach Bocknor fragen sollen. Der Mann leitete den Kampf gegen seine Gefährten. Igon hatte zwar ruhig gewirkt, aber Ketan hatte keine Ahnung über den Ausgang des Kampfes.
    Dorien ging auf den Wachtposten zu. Er legte die Arme um sie. In diesem Augenblick fuhr eine blendende Flamme auf. Als Ketan wieder sehen konnte, stand Dorien ruhig da, und der Statiker war verschwunden.
    Er verstand, was geschehen war. In den ätherischen Gestalten steckte eine ungeheure Energie …
    »Bringen Sie mich zu Bocknor und
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