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Der Mann, der ins KZ einbrach

Der Mann, der ins KZ einbrach

Titel: Der Mann, der ins KZ einbrach
Autoren: Rob Broomby Denis Avey
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kennengelernt hatte – mit den Schultern, lächelte und dankte seinem Interviewer. Seine Geschichte war zu Ende und meine ebenso.
    Hinter dem Haus versank die Wintersonne, warf lange Schatten und verlieh Win Hill die Farbe von Rost.
    »Ernie hat es begriffen«, sagte ich irgendwann später. »Seine Erfahrung hat ihn gelehrt, dass man kämpfen muss für das, was richtig ist. Es bringt einem jede Menge Scherereien ein, aber er ist zu der gleichen Schlussfolgerung gelangt wie ich.«
    Die Leute glauben, so etwas könne nie wieder geschehen, erst recht nicht hier bei uns. Glauben Sie das nicht. Es ist gar nicht viel dazu nötig.
    Ich werde es immer bereuen, Ernie nicht gesucht zu haben, als er noch unter uns war. Hätte ich gewusst, dass er in Amerika lebt, wäre ich hingefahren und hätte ihn gefunden.
    Der Große Architekt hatte Auschwitz den Rücken zugewandt, davon bin ich überzeugt. Aber ich weiß, dass jeder Tag, an dem ich mit Ernie gesprochen hatte, ein wenig heller erschien, und so etwas vergisst man nie. Jetzt, als alter Mann, gibt es in der Menge wenigstens ein Gesicht, an das ich denken kann, und ich weiß dabei, dass ich getan habe, was ich konnte.
    Ich habe als Kriegsgefangener immer positiv gedacht, und ich habe mir stets eingeredet – ob es nun stimmte oder nicht –, dass ich trotz allem Herr meines Schicksals sei und dass ich selbst mein Handeln bestimmte. Ernie und Makki hatten ihre Intelligenz eingesetzt und ihre Chancen genutzt. Doch der Zufall entschied – die Wahl eines Wortes, »Schlosser« oder »Elektriker« –, dass Ernie überlebte und sein Freund starb.
    Niemand kann ein Monopol auf die Erlösung eines anderen anmelden. Ernie Lobet war der Held seiner Geschichte, aber ich bin stolz, in dieser Geschichte eine winzige Rolle gespielt zu haben, indem ich Ernie ein wenig dabei half, Auschwitz zu überstehen. Danach lag es allein in seiner Hand.
    Ein Teil von mir ist dort gestorben, aber ich blieb zornig, auch wenn ich nur wenig unternehmen konnte. Ich gebe zu, dass ich lange gewartet habe, aber heute gibt es Menschen, die bereit sind, mir zuzuhören, und ich möchte, dass meine Geschichte etwas bewirkt. Das ist alles, was ich mir je gewünscht habe.
    Selbst in meinem Alter vertrage ich noch mehr als mancher andere. Ich habe ein sehr gutes Leben gelebt und es in vollen Zügen ausgekostet. Ich habe das Buch gefüllt, wie ich es gerne ausdrücke.

Danksagung
     
     
    D anken möchte ich Audrey für ihre unendliche Geduld, Liebe und Unterstützung in den vielen Jahren, die wir miteinander verbracht haben; für ihr Verständnis und vor allem für ihre Bemühungen, mich mit beiden Beinen auf der Erde zu halten und dafür, dass sie es in guten und in schweren Zeiten mit mir aushielt. Sie ist mein schärfster Kritiker und mein bester Freund. Ich danke Sir Martin Gilbert, dass er trotz seines sehr vollen Terminkalenders die Zeit gefunden hat, mir eine ausführliche Rückmeldung zu dem Manuskript zu geben, die ich höchst dankbar angenommen habe. Dank an Lord Janner, Karen Pollock und das Team des Holocaust Educational Trust für ihre ständige Hilfe und Unterstützung. Man leistet dort unschätzbare Arbeit. Dank an Gordon und Sarah Brown für die Einladung in die Downing Street und an Iain Duncan Smith, Michael Gove und Ed Balls für ihr Interesse an der Geschichte. Besonders hervorheben möchte ich die Arbeit des Roten Kreuzes, dessen Lebensmittelpakete uns Kriegsgefangenen Hoffnung und in gleichem Maße lebensrettende Nährstoffe gegeben haben.
     
    Denis Avey
     
     
    Audrey möchte ich ebenfalls für ihre Geduld und Gastfreundschaft während der schier nicht enden wollenden Interviews danken, für ihre Warmherzigkeit, Aufgeschlossenheit und ihren grenzenlosen Frohsinn. Was ich zutage gefördert habe, konnte sie oft nicht mühelos verarbeiten, aber sie hat sich immer großartig gehalten. Sie hat alles mit herrlichem Sinn für Humor bewältigt und ist an vielen schönen Abenden voll aufrichtiger Diskussion und Spaß bei einem oder zwei Bier immer eine wunderbare Gastgeberin gewesen. Möge es lange so bleiben.
    Danken möchte ich auch Regi und unseren Kindern, Jan und Anja, weil sie mir in einem denkwürdigen Jahr den Rücken stärkten. Es war eine raue Fahrt, und ihr wart wunderbar – wie immer – und noch wunderbarer, als ich unter großem Druck stand. Ich danke auch Mark James, Simon Enright, Jonathan Chapman, Saleem Patka, Wanda Petrusewicz, Richard Jackson und Andrew Whitehead bei der BBC
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