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Der magische Stein

Der magische Stein

Titel: Der magische Stein
Autoren: Jason Dark
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sah, der konnte den Eindruck bekommen, zweidimensionale Personen vor sich zu haben. Sie trugen ein graues Outfit, das ihnen den Namen gegeben hatte. Aber sie waren auch bewaffnet, denn zu ihnen gehörten die schwarzen Steine, aus denen ebenfalls schwarze Strahlen schossen, die ihr Ziel verdampften, wenn sie es trafen. Das galt leider auch für Menschen, wie wir schon einige Male hatten erleben müssen.
    Wenn Mandy und ihre Freundinnen tatsächlich auf die Männer in Grau getroffen waren, dann hatten sie keine Chance. Wenn ich die Frau richtig verstanden hatte, dann waren die Männer in Grau nicht erschienen, um Mandy und die anderen Frauen zu töten. Diesmal hatten sie eine andere Aufgabe übernommen, die Entführung.
    Suko nahm mir die nächste Frage förmlich aus dem Mund. »Wie hast du dir das weitere Vorgehen denn vorgestellt, Mandy? Wir sind jetzt bei dir, wir wissen alles, doch ich denke, dass es das nicht gewesen sein kann. Oder?«
    Sie senkte den Kopf und flüsterte ein »Nein...«
    »Was hast du dir gedacht?«
    »Schutz habe ich mir erhofft, denn ich weiß irgendwie, dass ich die Nächste bin, die geholt werden soll. Man will mich entführen und zu diesem magischen Stein schaffen. Ich weiß verdammt genau, dass er zu Guywano gehört. Er muss etwas Besonderes in seiner Welt sein, und dieser Stein wird uns zerfressen. Er ist der alte Altar, den es schon zu den Zeiten der Römer gegeben hat.«
    Damit fanden wir uns ab und akzeptierten es. Das war alles sehr okay, und Mandy hatte sich wirklich gut informiert, doch sie hatte uns noch nicht gesagt, was sie genau von uns wollte – und danach fragte ich sie.
    »Schutz«, flüsterte sie. »Wenn es jemand gibt, der mich schützen kann, dann nur ihr. Aber das ist nicht alles. Ich möchte auch, dass ihr den Stein zerstört oder Guywano. Wir haben auf die positive Seite des Druidentums gesetzt. Wir wollen den Schrecken nicht. Aibon sollte ein Paradies sein und keine Hölle.«
    Ich lächelte Mandy zu. »An diesem Dualismus wirst du nichts ändern können.«
    »Ihr auch nicht?«
    »Genau.«
    »Dann müssen wir alles so hinnehmen.«
    Ihre Stimme hatte traurig geklungen, und wir fragten uns beide, wie wir ihr helfen konnten. Im Moment sah ich keine Möglichkeit, abgesehen davon, dass sie sich wieder versteckte, was letztendlich auch nichts brachte. Es war auch möglich, dass wir sie unter unseren Schutz nahmen, aber das würde zugleich ein Hindernis bedeuten, denn jemand musste immer ein Auge auf sie haben.
    »Ich bin zu einer Last geworden, nicht wahr?«, fragte sie.
    »Das kannst du so nicht sagen«, erwiderte ich. »Aber es gibt schon ein Problem.«
    »Das man vielleicht nur in Aibon lösen kann.«
    »Möglich«, sagte ich und deutete in die Runde. »Jedenfalls ist es nicht gut, wenn du hier in dieser Einöde bleibst. Hier bist du wirklich ohne Schutz.«
    »Ja, das stimmt. Allerdings auch gut versteckt. Und darauf möchte ich setzen.«
    »Zusammen mit uns?«
    »Sicher«, bestätigte sie.
    »Das heißt, wir sollen hier warten, bis jemand versucht, dich zu entführen?«
    »Das habe ich mir so gedacht.« Sie schnappte nach Luft. »Obwohl ich weiß, dass ich viel verlange, aber ist es das nicht wert?« Sie deutete wieder auf die beiden Knochen. »Sollen noch von mehr Menschen nur diese verdammten Reste Zurückbleiben?«
    »Das wollen wir auch nicht, Mandy. Deshalb müssen wir eine andere Lösung finden.«
    »Ich sehe keine.«
    Genau damit hatte ich auch Probleme. Ich wollte mich an Suko wenden und fragen, ob er vielleicht eine Idee hatte, aber mein Freund und Kollege beschäftigte sich mit anderen Dingen. Er hatte sich etwas von mir weggedreht, sodass er, wenn er durch das Fenster schaute, einen möglichst großen Ausschnitt sah. Der schien ihn sehr zu interessieren, denn er ließ sich durch nichts sonst ablenken.
    Ich tippte ihm gegen die Schulter. »Und? Gibt es etwas zu sehen?«
    »Ich glaube schon.«
    »Wen?«
    »Schatten...«, sagte er vage.
    »Die Männer in Grau?«
    Ich fürchte ja, John...«
    ***
    Auf eine gewisse Art und Weise war seine Aussage nicht überraschend. Wir hatten damit rechnen müssen, wenn wir Mandy glaubten. Dass eine finstere Magie mit im Spiel war, dafür hatten wir die grünen Knochen als Beweis bekommen, da lag es fast schon auf der Hand, dass die Männer in Grau erschienen.
    Mandy Gilmore hatte uns natürlich gehört. Sie riss sich zusammen und schrie nicht. Aber wir hörten ihr heftiges Atmen und wussten, dass sie unter einem gewaltigen Druck
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