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Der magische Stein

Der magische Stein

Titel: Der magische Stein
Autoren: Jason Dark
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doch nicht alles gewesen sein, denke ich. Da muss es noch etwas geben.«
    »Was denn?«
    »Einer, der die Fäden zieht. Der dafür sorgt, dass dieses alte Ritual wieder erweckt wurde. Verstehst du das? Von allein kann so etwas nicht ablaufen.«
    Mandy schabte mit einem Fingernagel über ihre Stirn. Danach nickte sie sehr bedächtig.
    »Habe ich Recht?«
    »Ja, du hast dich nicht geirrt, John Sinclair. Es ist so passiert, wie du es gesagt hast. Und es gibt jemand, der diese Fäden in seinen Händen hält.«
    »Kennst du ihn?« Ich wollte nicht mehr fragen, denn ich ahnte schon, welche Antwort ich bekommen würde.
    Weder Suko noch ich hatten uns getäuscht, denn sie sagte mit leiser Stimme: »Es ist ein Name, der über allem schwebt. Der Angst, Grauen und Schrecken verbreitet. Einer, von dem meine Freundinnen und ich nichts gewusst haben. Guywano, der grausame Druidenfürst. Ihm wurden die Menschen geopfert. Er ist der Herr des magischen Steins, der für Menschen so tödlich sein kann.«
    Suko und ich blickten uns an. Wir nickten gleichzeitig, denn wir sahen uns bestätigt.
    »Ich bin bei euch richtig, wie?«, fragte Mandy.
    »Was heißt das?«
    »Dass ich mich an euch gewandt habe, Suko.«
    »Das kann man so sagen. Mich würde interessieren, woher du die beiden Knochen hast.«
    »Man hat sie mir überlassen. Sie sollen eine Erinnerung an meine Freundin Claire sein, die von der anderen Seite geholt wurde. Versteht ihr das?«
    Darauf ging Suko nicht näher ein. Er fragte nur: »Claire war nicht die einzige Person, die verschwand – oder?«
    »Nein, es ist noch jemand unterwegs oder verschwunden. Eine aus unserer Gruppe. Sie heißt Isa. Auch sie wurde geholt, und niemand weiß, wo sie sich aufhält.«
    »Was ist mit Aibon?«, fragte ich.
    »Ja, vielleicht. Oder sicher! Wenn, dann liegt sie bestimmt als Opfer bereit.«
    »Auf dem magischen Stein?«
    »So haben wir es gehört.«
    »Und jetzt hast du Angst, dass man dich als nächstes Opfer holt, wie ich das sehe?«
    Sie nickte mir zu. »Große Angst sogar, denn Guywano’s Schergen können die Grenzen sehr leicht überwinden, das kann ich schwören. Sie sind geschmeidig, sie sind schnell, und sie bringen die grausame Botschaft von ihrer Welt mit hinein in die unsrige. Ich kenne keinen Menschen, der stark genug ist, sich gegen sie zu wehren. Vielleicht seid ihr die Ausnahme. Deshalb habe ich mich an euch gewandt und hoffe, das Richtige getan zu haben.«
    Suko und ich lächelten.
    »Das ist wohl möglich«, gab ich zu. »Unsere Erfahrungen mit Guywano haben wir machen können, und ich muss dir gleich sagen, dass wir es leider nicht geschafft haben, ihn zu vernichten. Wir kennen Aibon und wissen sehr genau, dass dieses Land, um das sich so viele Legenden ranken, nicht nur das Paradies ist. Das mag es für die Druiden zum Teil geben, doch das ist nur die eine Seite. Es existiert noch eine zweite, eine sehr grausame und böse. Und genau die dürfen wir ebenfalls nicht vergessen.«
    »Ja, so habe ich mir das auch gedacht. Aber meine Freundinnen und ich sehen keine Chance, dieser Falle zu entrinnen, in die wir uns selbst hineingebracht haben. Wir haben uns getrennt.«
    »Was heißt das?«
    »Es gibt keine Treffen mehr«, erläuterte sie. »Wir sind als Frauen unabhängig. Wir haben uns Verstecke gesucht. Zwei von uns sind sogar ins Ausland geflohen und hoffen, dort nicht erwischt zu werden. Ich kann das nicht glauben, da bin ich ehrlich. Deshalb habe ich mich entschlossen, etwas zu unternehmen und versucht, euch beide mit einzubinden, denn so unbekannt seid ihr zum Glück auch nicht.«
    Ich nickte ihr zu. »Gut, Mandy, wir sind involviert. Aber es muss auch irgendwo weitergehen, denke ich. Das bringt mich auf eine bestimmte Frage. Wer oder wie hat man euch geholt?«
    »Das habe ich doch schon gesagt«, flüsterte sie. »Guywano hat seine Helfer.«
    »Die Männer in Grau!«
    »Ja, so ist es. Du kennst sie, und das macht mich froh, denn dann weißt du auch, wie zielsicher und gefährlich sie sind. Sie kennen keine Gnade. Ein Menschenleben ist für sie nichts wert.«
    Da hatte Mandy die Männer in Grau sehr treffend beschrieben. Sie waren eine besondere Spezies. Sie sahen sich als die Hüter des Landes Aibon. Sie waren zu einem Teil Druiden, zum anderen auch Menschen und teilweise Schattenwesen. Ihre grünen Augen waren das Markenzeichen. Manche von ihnen besaßen auch gelblich schimmernde Gesichter, und sie sahen alle gleich aus. Es gab nicht die geringsten Unterschiede. Wer sie
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