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Der Lilith Code - Thriller

Der Lilith Code - Thriller

Titel: Der Lilith Code - Thriller
Autoren: Martin Calsow
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Präsident, das israelische Volk …«
    Bashar hob die Hand. »Bitte ersparen Sie mir das. Aber halten Sie Ihr Versprechen. Keine Bilder, keine Verhandlung. Dieser Mann dort ist von jetzt an Vergangenheit. Wir sehen uns morgen.«
    Der Premier nickte wortlos, setzte sich in die Limousine und fuhr auf die andere Seite der Grenze – er fuhr mit SS-Obersturmbannführer Fischer, Heinrich Himmlers Berater in esoterischen Fragen und verantwortlich für den Tod von 1756 Juden in Frankreich, Holland und Belgien.

Epilog
    Wien, 11.12., 12.34 Uhr
    I still hear your voice at night
    When I turn out the light
    And try to settle down
    But there’s nothing much I can do
    Because I can’t live without you
    Any way at all
    Aus: John Cale »I Keep a Close Watch«
     
    Er hatte ihre Kondition unterschätzt. Sie verlangte ihm alles ab, und erst als er keine Luft mehr bekam, sein Herz wie wild raste und seine Muskeln völlig übersäuert aufgaben, fiel er auf sie – lachend.
    »Ich bin Rekonvaleszent. Ich darf so was eigentlich nicht«, klagte er keuchend.
    Regina gluckste. »Und ich werde nicht mehr unter dir liegen. Das hat mich Lilith gelehrt.«
    »Sollst du dieses Wort sagen?« Er biss ihr zart in die Brust.
    »Aua, ich habe vom Baum der Erkenntnis gegessen. Und du musst ab sofort nachts aufpassen.«
    Sie lachten. Jan hatte tags zuvor den Zug von München nach Wien genommen. Autofahren war angesichts der Jahrhundertkälte und den damit verbundenen Schneemassen nicht ratsam.
    »Kommen die Rothblums zu Weihnachten mit Elijah, oder müssen wir an Chanukka gefüllten Fisch in Tel Aviv essen?«
    Jan lachte. »Lea ist zur Reha noch in München. Meine Kollegen dort passen ihre Prothese gerade an. Elijah hat ihren Posten kommissarisch übernommen, sehr zum LeidwesenFaruks. Kein Wunder, dass die Verhandlungen stocken, wenn die beiden am Tisch sitzen und verhandeln müssen.«
    Jan schwang sich aus dem Bett, und Regina schaute ihm begeistert nach. Drei Kugeln hatte er in seinem Körper gehabt, eine vierte hatte die Schulter durchschlagen. Doch statt im Bett zu liegen, die Schusswunden auszukurieren, hatte er ihr sportlich nicht nachstehen wollen. Das Resultat war ein hübsch durchtrainierter Körper. »Ich hole schnell die Zeitung und die Post.« Er warf sich in eine Thermojacke und eine Skihose, zog dicke Boots an und ging die Treppe ihrer Altbauwohnung herunter.
     
    Sie zündete sich eine Zigarette an. Lange hatte Ephraim ihr in den Ohren gelegen. Unbedingt wollte er die Almut-Aufzeichnungen haben. Aber Jan und sie waren sicher, dass sie damit in den falschen Händen wären. Also taten sie unschuldig, erklärten, das Büchlein beim Absprung über Syrien verloren zu haben und auch nicht zu wissen, wo sich der Zylinder befände.
    Almut war zudem direkt nach der Rettung in eine Schockstarre verfallen. Drei Tage später flog man sie nach Österreich, wo ihre Mutter sie in Wien-Schwechat freudig, aber heimlich in einem abgesperrten Bereich in Empfang nahm.
    Regina wusste, wo alles war. Der Zylinder stand trocken und sicher in einem Schließfach am Frankfurter Flughafen. Und das Büchlein lag unter ihrer Matratze.
    Bibbernd stand Jan wieder in der Tür. »So eine Scheißkälte! Ich wäre um ein Haar mit der Hand am Metall vom Briefkasten festgefroren. Hier die Post für dich.« Er warf ein Bündel Briefe auf das Bett und ging in die Küche, um einen Kaffee zu holen.
    Regina sah die Briefe durch. Die meisten waren Rechnungen. Ein großer brauner Umschlag lag ganz unten im Stapel. Der Absender war ein Ort in Deutschland.
    Sie riss den Umschlag auf, während Jan nackt und zitternd wieder unter die Bettdecke schlüpfte. Er kroch zwischenihre Beine. Etwas lag in dem Umschlag. Sie stutzte und klopfte auf die Bettdecke, wo sie Jans Kopf vermutete. Gedämpft kam von unten nur ein: »Herrin, lass mich bitte hier. Hier ist es am wärmsten.« Sie lachte. »Hör zu, Jan. Hier schreibt jemand etwas Seltsames.«
    Jan schob seinen roten Kopf unter der Bettdecke hervor.
    »Jan, hier schreibt ein Typ, dass er den Ersten und den Zweiten Weltkrieg überlebt hat – als Soldat.«
    »Ja klar, und sonst wirft er zwei Erdnüsse ein, fliegt mit einem Umhang ums Haus und rettet die Welt. Schick das Elijah und Faruk, die brauchen da unten solche Leute.«
    Sie kniff ihn in die Seite. »Nein, er schreibt, dass er unsere Hilfe bei einem Vermissten-Fall braucht. Der nächste Auftrag wartet.« Dann fiel es auf die Bettdecke. Sie sah ihn stumm an. »Schau mal, was hier drin
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