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Der Lilith Code - Thriller

Der Lilith Code - Thriller

Titel: Der Lilith Code - Thriller
Autoren: Martin Calsow
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die israelische Regierung zu einem radargestütztenRaketenschild, dem Eisendom. Er sollte die Raketen aus russischer Produktion, die schon im Zweiten Weltkrieg gegen die Wehrmacht eingesetzt worden waren, stoppen. Die Reaktion auf so eine defensive Maßnahme war vorhersehbar. Neue Raketenmodelle, die das Schild aufgrund von Geschwindigkeit und eingebauten Abwehrmechanismen unterliefen, kamen auf verschlungenen Wegen in den Süden Libanons zur Hisbollah. Jedem war klar, dass der Iran dies steuerte.
    Und obwohl zwei Tage zuvor von arabischer Seite den Führern der Gruppierung mit deutlichen Mitteln – zwei ihrer Scheiks waren mitsamt ihren Bewachern von den örtlichen Geheimdiensten liquidiert worden – ein Waffenstillstand nahegelegt wurde, starteten acht Fadschr-5-Raketen aus den Tälern des Südlibanons.
     
    Geheimdienstchef Abu Sayaf saß in seinem Büro. Er hatte in Abwesenheit seines Präsidenten den Kämpfern direkt den Befehl zum Abschuss mitsamt den ballistischen Berechnungen seiner ihm treuen Artillerie-Offiziere gegeben. Seine Mitwisser waren am frühen Morgen informiert worden. Vier Divisionen standen bereit, den Palast, die TV-Stationen sowie die Grenzübergänge in Syrien zu besetzen. Bei Einbruch der Dunkelheit sollten die ersten hochrangigen Politiker und Militärs, die dem Assad-Clan angehörten, schnell liquidiert werden. Lattakia, als informelle Hauptstadt der verhassten Alewiten, sollte mit zwei der besten Luftlandebrigaden besetzt, abgeriegelt und Haus für Haus gereinigt werden. Sayaf rechnete mit einer Woche des Blutes, danach hätte er die Lage unter Kontrolle.
    Aus den Nachbarländern hatte er nichts zu befürchten. Denn bei dem gezielten Raketenangriff gegen Qunaitra würden auch die Köpfe der anderen Unionisten abgeschlagen werden. Er musste nur sicherstellen, dass die Raketen ihr Ziel erreichten.
     
    Um 15.34 Uhr schlug die erste Rakete mit 100 Kilogramm Sprengstoff in die LKW-Werkstatt des UN-Stützpunktes Qunaitra ein.
    Robinson war begeistert. Wer immer die ballistische Berechnung für die Raketen erstellt hatte, schien ein Meister seines Fachs zu sein. Vor laufenden Kameras explodierten im Abstand von mehreren Sekunden drei Raketen in und um den UN-Stützpunkt. Und er, Reverend Robinson, hatte wie ein General im Bürgerkrieg eine hervorragende Sicht auf das Schlachtfeld. Er lachte so laut, dass die Reporter, die neben ihm live in die Nachrichtenstudios weltweit berichteten, irritiert in seine Richtung sahen. Es war das Letzte, was sie von dieser Welt sahen. Der Antrieb der vierten Rakete setzte durch einen Materialfehler aus und ließ das sieben Meter lange Artilleriegeschoss in die Mitte des Beobachtungspunktes einschlagen. Die drusischen Obsthändler hatten die Geräusche richtig gedeutet und waren rechtzeitig geflohen.
     
    Wo eben der Schützenpanzer der Vereinten Nationen, drei versetzte Betonplatten als Straßensperre und ein Container als Wachhäuschen gestanden hatten, gab es jetzt nichts mehr. Die Druckwelle hatte den Wagen nach hinten und nach oben geworfen, aber schien ihn mehr oder weniger unbeschädigt gelassen zu haben. Nur die Windschutzscheibe war zersplittert. Anders der Suzuki hinter ihnen. Ein fünf Meter langes Teil der Panzerkette war in einer perfekten elliptischen Kurve auf die Ladefläche des Pick-ups geflogen.
    Faruk schrie. »Gib Gas!«
    Alistair blickte gebannt auf das Kraterloch. Faruk stieß ihn an, ehe er sah, dass der Schotte seine Hand auf seinen Bauch hielt. Zwischen Alistairs Händen ragte ein knapp zwanzig Zentimeter langes Metallteil heraus.
    Der Schotte flüsterte: »Du musst lenken. Ich gebe Gas.«
    Faruk beugte sich nach links. Sie mussten an diesem Posten vorbei. Der Wagen schoss nach vorn, durch den Rauchund das Feuer. Faruk sah das Tor, es hing schon seitlich auf dem Boden, aber der Wagen wurde langsamer. Alistair verließen die Kräfte. Er drückte das rechte Bein des Schotten nach unten. Draußen heulten Sirenen. Weitere Raketen waren in das Lager eingeschlagen. »Regina, er ist getroffen. Schau nach, ob der Alte noch lebt und ob du nicht etwas zum Abpressen hast. Er verliert viel Blut.«
    Sie beugte sich nach hinten. Fischer schien durch die Wucht gegen die Innenverkleidung gestoßen zu sein. Er wimmerte, lebte aber noch. An der Seitenverkleidung riss sie einen Erste-Hilfe-Kasten heraus. Faruk steuerte mühsam um den Krater herum. Sie hatten das Tor erreicht, als aus dem Rauch zwei große Soldaten mit blauen Helmen hervortraten. Sie
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